Video-Vorstellung Mazda6e: Das kleine "e" macht den großen Unterschied
Das kleine „e“ deutet auf die Antriebsart des neuen Mazda 6 hin, der vom Verbrenner zum Elektriker wird. Spannend sind die Hintergründe der Entstehung.
Präsentiert wurde der 6e bereits auf der Peking-Motorshow 2024 als EZ6. Nur am großen 14-Zoll-Zentralscreen, über den man leider auch die Klimatisierung bedient, merkt man den chinesischen Plattformgeber und Partner Changan. Erster Eindruck: Style und Qualität stimmen.
Es gibt zwei Akkugrößen – wir raten klar zum Kleineren!
Mazda bietet einen 68,8 und einen 80-kWh-Akku an, allerdings mit verschiedenen Zellchemien und Ladezeiten: Während der Kleine auf eine LFP-Chemie setzt und mit bis zu 200 kW DC geladen werden kann, nutzt der (ältere) 80-kWh-Akku eine NCM-Chemie, die maximal 95 kW am DC-Lader zulässt, dummerweise bei der Long-Range-Version, die bis zu 552 Kilometer weit kommen soll, während der „kleine Akku“ nach WLTP nur bis zu 479 Kilometern nach WLTP reicht. Real dürften davon im worst case eher knapp 400 respektive knapp 300 Kilometer übrig bleiben.
Umdenken muss man auch bei den Fahrleistungen: Die „kleine Version“ bietet 190 kW (258 PS), die „Große“ nur 180 kW (245 PS). Beide fahren 320 Newtonmeter Drehmoment auf. Ist aber vernachlässigbar, da beide 170 km/h schnell sind und ob man in 7,6 oder 7,8 Sekunden auf 100 km/h gesprintet ist, dürfte man im Alltag nicht spüren. Wohl spüren dürfte man die Unterschiede am Schnelllader: Während der „kleine“ Akku den Hub von 10 auf 80% SOC locker unter einer halben Stunde schafft, steht man mit dem „Long Range“ länger…weshalb wir zum 68,8er raten, der auch Gewichts- und Kostenvorteile hat und immer noch „rightsized“ für längere Stecken ist.
Auch der 6e wächst weiter Richtung obere Mittelklasse
Innen gibt es genug Platz auch für vier 1,9-Meter-Reisende, dabei hilft im Fond das Glasdach und der Radstand von 2.895 Millimetern. Mit fast 2,9 Meter Radstand streckt sich leider auch der 6e fast auf E-Klasse-Format: Er misst 4.291 Millimeter in der Länge, 1.890 Millimeter in der Breite und 1.485 Millimeter in der Höhe. Hier fehlt uns ein bisschen das Verständnis, warum auch E-Autos immer weiter wachsen, um innen doch nicht so viel mehr Platz zu bieten als die Verbrenner. Überrascht hat uns das kompakte Kofferraumvolumen, das offiziell nur 330 bis 700 Liter betragen soll, real sieht es nach mehr aus – es fasst auf jeden Fall das Reisegepäck einer Familie. Dazu kommt vorn ein großer und tiefer 70-Liter-Frunk.
In Sachen Ergonomie, Bedienung und Qualität bietet Mazda das Erwartete und so knüpft der 6e gut an die Traditionen des „6“ an. Der 6e kommt mit neun Airbags und fast komplettem ADAS-Arsenal und macht auch da einen großen Schritt zum Vorgänger. Den macht er leider auch preislich: Der Neue soll „unter 45.000 Euro“ beginnen, ist aber viel besser ausgestattet: Ausstattungsbereinigt soll er im Schnitt um rund 5.000 Euro unter dem Vorgänger liegen. Nach der ersten Sitzprobe müssen wir sagen: Ziemlich genau so hätten wir uns den Nachfolger des Mazda 6 ohnehin vorgestellt, weshalb das kleine „e“ zwar antriebstechnisch einen großen Unterschied macht, aber nicht , was das sonstige Package angeht: Der Mazda 6 bleibt sich treu.