Erste Sitzprobe Suzuki E-Vitara: Eiskaltes Raumwunder
Er feierte seine Weltpremiere bei einer Eis-Show in Mailand: Der Suzuki E-Vitara. In Sachen Haptik und Optik machte er einen im übertragenen Sinn „dreifachen Rittberger“ und nutzt seine 4,27 Meter Länge extrem gut aus.
Denn der Radstand macht den Unterschied! Der streckt sich auf 2.700 Millimeter – das sind 7,5 Millimeter weniger als bei Skoda Enyaq und Co. – ihrerseits große Raumnutzer. Doch der E-Vitara macht ihnen nur beim Platz für vier große Reisende Konkurrenz, sonst tritt er eine ganze Klasse kompakter und günstiger an: Je nach Stellung der hinteren Sitzbank müssen gut 250 bis 306 Liter Kofferraum genügen. Klar, wenn man die umlegt, wird es vierstellig. Das, was im Heck geboten ist, reicht trotzdem noch für Reisegepäck, wenn sich alle vier Mitreisenden etwas arrangieren. Genial wäre hier eine Kabeltasche zum seitlichen Einstellen wie bei Ford oder Skoda, die „erfindet“ Suzuki vielleicht noch nachträglich – Frunk gibt es keinen. Der E-Vitara kommt immer als Fronttriebler mit Frontmotor.
Der leistet 106 oder 128 kW und immer 189 Nm. Nimmt man den Allrad, steigt die Leistung dezent auf 135 kW, aber bis zu 300 Nm. Die Akkus verortet Suzuki mit 49 oder 61 kWh, Allrad gibt es nur mit Letzterem. Sollte real für 250 bis 350 Kilometer Reichweite genügen.
Leider lädt der Suzuki eher langsam, um – wie man es von Toyota kennt – den Akku zu schonen. DC kann er zwar offiziell mit bis zu 150 kW Strom ziehen, aber der Hub von 10 auf 80% dürfte eher 40 Minuten dauern, was kaum mehr als 70 bis 80 kW Ladeleistung im Peak bedeuten würde. Und Vehicle to Home klappt leider erstmal nur in Japan…schade. Dafür konnte man die Gewichte zwischen 1,7 und 1,9 Tonnen halten. Und auch wenn wir noch nicht fahren konnten, fühlt sich der e-Vitara vergleichsweise „leicht“ an.
Innen empfängt einen ein großer schwebender Screen wie bei BMW und ein zweifarbiges Interieur, das aber in seinem braun eher den asiatischen Geschmack treffen dürfte: Weshalb man für Europa auch viele Versionen in schwarz-schwarz bringen wird. Die Menüs sind grundsätzlich eingängig, die Auflösung ist scharf und es gibt noch genug Taster und Schalter: So auch den Fahrdrehschalter, um den herum man- wichtig bei Suzuki – die Allradprogramme gruppiert hat.
Die Garantien folgen den anderen Herstellern: Acht Jahre oder 160.000 Kilometer für 70% SOC.Suzuki ist ein grundehrliches, bodenständiges Unternehmen – da lehnt man sich ungern weit aus dem Fenster. Das könnte man beim Preis tun: Wenn die Basis unter 30.000 Euro starten würde, wäre das eine Ansage, denn der 49er-Akku dürfte für die allermeisten Alltagsbelange reichen – auch für einen 4,27 Meter Kompaktstromer –der innen Platz und Ambiente wie ein 4,72-Meter-Elektriker bietet! Genug für vier groß gewachsene Eislaufprofis oder eine Familie mit vier Erwachsenen…