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Zwei Drittel weniger BEV, Neuzulassungen sinken, Produktion legt zu

Vor allem der deutsche Markt für Elektro-Pkw ging im abgelaufenen Monat im Jahresvergleich deutlich ins Minus. Zwei Drittel weniger Stromer wurden im Vergleich zum starken Vorjahresmonat verkauft.

Stecker gezogen: Der Absatz von vollelektrischen Pkw bricht in Deutschland mehr und mehr ein. (Foto: Pixabay)
Stecker gezogen: Der Absatz von vollelektrischen Pkw bricht in Deutschland mehr und mehr ein. (Foto: Pixabay)
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Claus Bünnagel

Ein völlig konträres Bild zeigten Pkw-Markt und -Produktion in Deutschland im August: Während die Produktion ein sattes Plus von 24 % im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete, sanken die Neuzulassungen im Inland noch stärker im Jahresvergleich, nämlich um 28 % (Zahlen von VDA und KBA).

Export deutlich im Plus

Allerdings kann die hohe Produktion von 313.700 Pkw im abgelaufenen Monat noch nicht ganz den Rückgang in den ersten acht Monate von –2 % auf 2,7 Mio. Einheiten wettmachen. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 lag die Produktion seit Januar des aktuellen Jahres sogar um 14 % niedriger.

Der Export entwickelte sich im abgelaufenen Monat sogar noch etwas dynamischer als die Produktion: Im August wurden 241.200 fabrikneue Pkw aus Produktionsstätten in Deutschland exportiert (+36 %). Seit Januar wurden gut 2,1 Mio. neue Autos exportiert, 2 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Nach acht Monaten befindet sich der Export allerdings noch 10 % unter dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019.

Ausblick eingetrübt

Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden im August dieses Jahres 4 % weniger Bestellungen aus dem Inland registriert. Der Auftragseingang aus dem Ausland lag im abgelaufenen Monat 3 % unter dem Vorjahresniveau. Insgesamt, d.h. die Bestellungen aus dem Inland und Ausland zusammengenommen, ging die Anzahl der Bestellungen im August um 3 % gegenüber dem August des Vorjahres zurück. Nach den ersten acht Monaten des Jahres wurden gut 2 % mehr Aufträge als im Vorjahr verzeichnet.

Deutscher Pkw-Markt schrumpft

Ganz anderes Bild dagegen bei den Zulassungszahlen in Deutschland. Im August gaben die Neuzulassungen auf dem deutschen Pkw-Markt im Vergleich zum Vorjahresmonat deutlich nach. Im abgelaufenen Monat wurden insgesamt 197.300 Pkw neu zugelassen, rund 28 % weniger als im August des Vorjahrs. Die Neuzulassungen sanken zum einen durch einen Vorzieheffekt, der sich bereits in den Vormonaten bemerkbar gemacht hatte: Sie wurden infolge der Implementierung einer neuen EU-Verordnung zu nun verpflichtenden Assistenzsystemen in den Juni dieses Jahres vorgezogen. Zum anderen war der August 2023 bei den Elektrofahrzeugen aufgrund des Auslaufens des Umweltbonus für die gewerblichen Halter zum 1. September 2023 stark überhöht.

Nach den ersten acht Monaten des Jahres wurden gut 1,9 Mio. Pkw neu zugelassen und damit so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der Abstand zum Vorkrisenniveau ist weiterhin weiter hoch: Der Absatz im Jahresverlauf liegt im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 um knapp 24 % im Minus.

E-Pkw-Markt tief im Minus

Der deutsche Markt für Elektro-Pkw ging im August im Vergleich zum Vorjahresmonat erwartungsgemäß deutlich ins Minus. Im August wurden insgesamt 40.600 elektrifizierte Pkw neu zugelassen, 60 % weniger als noch ein Jahr zuvor.

Im aktuellen Jahresverlauf liegt der Absatz von Elektrofahrzeugen 22 % unter dem Vorjahresniveau. In Deutschland wurden in den ersten acht Monaten dieses Jahres insgesamt rund 359.900 Neuzulassungen von Elektro-Pkw registriert. Im Detail: Insbesondere die vollelektrischen Autos entwickeln sich derzeit weiterhin undynamisch. Im August musste der Markt im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich Federn lassen. Das Volumen von 27.020 registrierten Einheiten befand sich mit einem Minus von 69 % deutlich unterhalb des Vorjahresniveau. Hier wirkt sich der bereits erwähnte Sondereffekt aus. In den ersten acht Monaten wurden insgesamt knapp 241.900 rein batterieelektrische Fahrzeuge registriert. Im aktuellen Jahresverlauf liegen die Neuzulassungen reiner Stromer dementsprechend deutlich um ein Drittel (–32 %) hinter dem Vorjahresniveau zurück.

Es wurden im Monat August 13.570 Plug-in-Hybride neu zugelassen. Das waren zwar 7 % weniger als noch im August des Vorjahres, allerdings entwickelte sich das Segment damit besser als der Pkw-Gesamtmarkt. Das gilt auch mit Blick auf den bisherigen Jahresverlauf: In den ersten acht Monaten wurden insgesamt 117.900 Plug-in-Hybride neu zugelassen, 9 % mehr als im Vorjahreszeitraum.

Dickes Minus bis Jahresende

Der VDA hatte dies in seinen Erwartungen betreffend den deutschen E-Pkw-Markt bereits berücksichtigt: Für das Gesamtjahr geht der Verband weiterhin von 577.900 Neuzulassungen von elektrifizierten Pkw aus, darunter 393.200 vollelektrische und 184.500 Plug-in-Hybride. Dies entspräche einem Rückgang von 17,5 % (vollelektrische: –25 %, Plug-in-Hybride: +5 %) gegenüber 2023.

Inlandsproduktion von Elektrofahrzeugen steigt

Besser entwickelt sich die Inlandsproduktion von Elektrofahrzeugen: Hier werden rund 1,3 Mio. neu produzierte Pkw erwartet (+4 %). Die wesentlich bessere Entwicklung der Produktion gegenüber dem Markt ist auf den Export zurückzuführen. In welchen Märkten E-Autos abgesetzt werden, hängt von den jeweiligen Rahmenbedingungen ab. Wie stark der Wettbewerb zwischen den Absatzmärkten ist, zeigt sich am Exportanteil: 80,3 % aller in Deutschland produzierten elektrifizierten Pkw gehen in den Export in alle Welt, bei den rein batterieelektrischen Fahrzeugen sind es sogar 81,2 Prozent. Damit liegt die Exportquote von hierzulande produzierten E-Autos nochmals höher als die Exportquote für die gesamte Inlandsproduktion, die bei 77,8 % liegt.

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