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Zulassungszahlen steigen weiter: Von Wende keine Spur

Von wegen "automüde": Nach einer CAR-Analyse hat der Fahrzeugbestand in Deutschland 2019 weiter zugelegt auf 47,71 Millionen Autos. Agora: Besserer ÖPNV und höhere Gebühren für Raumnutzung.

Der Autobestand legt weiter zu, zumindest in den 20 größten Städten. | Foto: Adobestock
Der Autobestand legt weiter zu, zumindest in den 20 größten Städten. | Foto: Adobestock
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Johannes Reichel

Nach einer Analyse des Center of Automotive Research auf Basis der jüngsten Zulassungen und des Autobestandes hat die Zahl der Fahrzeuge auf deutschen Straßen weiter zugenommen. Nach der Auswertung, aus der die Süddeutsche Zeitung berichtet, ist der Bestand in den 20 größten deutschen Städten weiter gewachsen um 620.193 Autos, was in Summe 47,71 Millionen Fahrzeugen entspricht mit Stand Januar 2020. Aus Sicht des CAR-Leiters Ferdinand Dudenhöffer seien die Deutschen alles andere als "automüde" und er rechnet sogar mit weiterer Zunahme, die allenfalls durch die Corona-Krise leicht gebremst werde.

In der bayerischen Landeshauptstadt München, die zugleich regelmäßig als "Stauhauptstadt" gekürt wird, legte der Fahrzeugbestand um 14.554 Autos zu, womit in der Isar-Metropole 725.690 Fahrzeuge zugelassen wären, einer Länge von 64 Kilometern entsprechend, wenn man sie hinter einander aufreiht. Damit käme etwa auf jeden zweiten Einwohner ein Wagen.

Immer mehr Zuzug und Ältere fahren mehr

Die Ursache sehen die Experten des Think Tanks Agora Verkehrswende laut SZ auch darin, dass es ungebrochenen Zuzug in die Städte gebe und die Abnahme des Besitztes bei jüngeren Menschen überlagert werde, dass ältere Bürger und auch Frauen mehr autofahren würden als früher. Zur Abhilfe schlagen die Verkehrsforscher einen komfortableren und leistungsfähigeren ÖPNV vor, Busspuren auf Standstreifen und konsequente Nutzung der Digitalisierungschancen. Dadurch könne man vom "Liniensystem" abgehen und eine flexiblere Mobilität mit Sammeltaxis, Sharing-Diensten mit den Bahnen und Bussen verzahnen. Darüber hinaus müssten die Preise für die Nutzung des Straßenraums erhöht werden, etwa mittels digitaler Pkw-Maut, die aber sozial gestaffelt sein müsse nach Einkommen.

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