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Zulassungen: BEV weiter rückläufig, speziell in Firmen Flaute - Hybride boomen

Alternative Antriebe im Juni: Nur Hybrid-Fahrzeuge ohne Stecker legen zu, wie der VDIK in seiner jüngsten Statistik analysiert. Der ADAC urteilt: Der BEV-Markthochlauf bleibt hinter den Erwartungen. Immerhin: Privat steigt der Anteil reiner Stromer auf 20 Prozent, gewerblich dümpelt er bei 12 Prozent.

E-Autos verkaufen sich insgesamt weiter schleppend, speziell im gewerblichen Markt. Privat kommen sie immerhin auf 20 Prozent der Neuzulassungen. | Foto: Volkswagen
E-Autos verkaufen sich insgesamt weiter schleppend, speziell im gewerblichen Markt. Privat kommen sie immerhin auf 20 Prozent der Neuzulassungen. | Foto: Volkswagen
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Johannes Reichel

Im Juni wurden in Deutschland 132.861 Pkw mit alternativen Antrieben (reiner E-Antrieb, Hybride mit und ohne Stecker sowie Gasantrieb) neu zugelassen, wie der Verband der Importeure von Kraftfahrzeugen (VDIK) mitteilt. Das entspricht einem Minus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Anteil der Neuzulassungen mit alternativen Antrieben sank im Juni auf 44,7 Prozent, ausgehend von 47,7 Prozent im Juni 2023. Kumuliert rollten von Januar bis Juni 645.621 neue Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auf die Straße. Das entspricht einem Zuwachs von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im ersten Halbjahr 2024 erreichte der Anteil der alternativen Antriebe 43,9 Prozent nach 45,2 Prozent im vergleichbaren Zeitraum 2023.

BEV gehen weiter zurück: Anteil bei 14,6 Prozent

Die Neuzulassungen von rein batterieelektrischen Pkw (BEV) sanken im Juni um 18,1 Prozent auf 43.412 Einheiten. Der BEV-Anteil an den gesamten Pkw-Neuzulassungen erreichte 14,6 Prozent. Im Juni 2023 waren es noch 18,9 Prozent. Seit Jahresbeginn wurden insgesamt 184.125 BEV (-16,4 Prozent) neu zugelassen, der Anteil an den Pkw-Zulassungen lag bei 12,5 Prozent. Ein leichtes Minus verzeichneten im Juni die Neuzulassungen von Fahrzeugen mit Plug-in-Hybridantrieb (PHEV). 15.391 PHEVs rollten neu auf die Straßen und damit 3,4 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Wird die geringere Anzahl an Arbeitstagen im Vorjahresvergleich berücksichtigt, ergäbe sich eine positive einstellige Wachstumsrate.

Seit Jahresbeginn 8,6 Prozent BEV-Einbruch

Der Anteil an den Pkw-Neuzulassungen sank auf 5,2 Prozent (Juni 2023: 5,7 Prozent). Von Januar bis Juni 2024 wurden 89.549 PHEVs neu zugelassen, das sind 13,3 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2023. Zusammen kommen die Elektrofahrzeuge (BEVs, Plug-In-Hybride und Brennstoffzellenfahrzeuge) im Juni damit auf einen Marktanteil von 19,8 Prozent bei 58.803 Neuzulassungen. Das entspricht einem Rückgang von 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahres-Juni. Seit Jahresbeginn liegt der Markt für Elektrofahrzeuge mit 8,6 Prozent im Minus. In den ersten sechs Monaten wurden 273.708 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Der Anteil am gesamten Pkw-Markt betrug 18,6 Prozent.
 

Hybride ohne Stecker boomen

Ein positives Wachstum von 16,5 Prozent realisierten im Juni auch die Hybrid-Fahrzeuge ohne Stecker. 72.579 Neuzulassungen entsprechen einem Anteil an den Pkw-Zulassungen von 24,4 Prozent (Juni 2023: 22,3 Prozent). In den ersten sechs Monaten 2024 legten die Hybrid-Fahrzeuge ohne Stecker um 12,3 Prozent auf 363.966 Neuzulassungen zu, der Anteil stieg auf 24,7 Prozent (Januar-Juni 2023: 23,2 Prozent). Zudem rollten im Juni 1.458 Flüssiggas-Pkw (-30,9 Prozent) und 8 Erdgas-Pkw (-94,9 Prozent) neu auf die Straße. Die Neuzulassungen von Verbrenner-Pkw erreichten im Juni 164.456 Einheiten, davon 111.768 Benziner (+12,1 Prozent) und 52.688 Diesel (+12,4 Prozent). Der Benziner-Anteil an den Pkw-Zulassungen lag bei 37,6 Prozent, Diesel erreichten einen Anteil von 17,7 Prozent. Seit Jahresbeginn wurden 550.578 Benziner (+7,4 Prozent) und 275.352 Diesel-Pkw (+8,9 Prozent) neu zugelassen.

ADAC: BEV hinter den Erwartungen - aber legen zum Mai deutlich zu

Der Juni ist der zulassungsstärkste Monat des bisherigen Jahres. Das macht sich auch bei den Neuzulassungen von reinen Elektroautos bemerkbar. Mit 43.412 Neuzulassungen stieg die Zahl im Vergleich zum Mai (29.708) sehr deutlich an. Gemessen an den Gesamtzulassungen (297.329) machen die BEV (Battery Electric Vehicle) damit 14,6 Prozent aus. Trotz der Steigerung bleibt die Zahl der neuzugelassenen E-Autos jedoch deutlich hinter der des Vorjahres zurück. Im Juni 2023 wurden 52.988 rein elektrische Fahrzeuge zugelassen. Aktuell liegt das Niveau der BEV-Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2024 auf dem des Jahres 2022. Das Jahr 2023 bleibt damit das bisher zulassungsstärkste für Elektroautos.

Hohe Rabatte auf E-Autos könnten sich bemerkbar machen

Nach Angaben des ADAC ist der Juni traditionell ein starker Zulassungsmonat, wodurch sich teilweise die deutliche Zunahme erklären lässt. Zusätzlich könnten in den ersten Monaten des Jahres viele E-Autos aufgrund der hohen Händlerrabatte gekauft worden sein, die aktuell ausgeliefert und zugelassen wurden. Ein weiterer Schub könnte sich daraus ergeben haben, dass seit 7. Juli neue Assistenzsysteme und weitere Systeme (Event Data Recorder) zur Zulassung verpflichtend sind. Möglich ist, dass viele Fahrzeuge, die diese Anforderungen nicht erfüllen, vor dem Stichtag noch zugelassen wurden.

Elektro-SUV weiterhin am gefragtesten - privat ein Fünftel BEV

Ein detaillierter Blick auf die zugelassenen BEVs zeigt, dass in diesem Monat besonders das Segment der Kompaktklasse bei den Neuzulassungen stark zulegen konnte und sich im Juni mehr als verdoppelt hat (von 6.434 auf 13.397). Weiterhin bleiben allerdings SUV mit fast der Hälfte der neuzugelassenen Fahrzeuge (18.682 von 43.412) die beliebtesten E-Autos. Auffallend ist außerdem der Anteil der privaten BEV-Zulassungen mit 20,2 Prozent an allen privaten Neuzulassungen. Der Anteil gewerblicher Neuzulassungen von Elektroautos bleibt mit 12 Prozent auf einem niedrigen Niveau und unterbietet weiterhin deutlich die Vorjahreswerte.

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