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ZF und Hochbahn planen autonomes Verkehrssystem für Hamburg

Fahrerlose elektrische Fahrzeuge sollen in den ÖPNV – Regelbetrieb integriert werden und bis spätestens Ende 2030 jedem Hamburger von morgens bis in die Abendstunden binnen fünf Minuten ein hochwertiges öffentliches Mobilitätsangebot zur Verfügung stellen.

Das Shuttle von ZF soll bis zu 22 Passagiere autonom befördern können.| Foto: ZF
Das Shuttle von ZF soll bis zu 22 Passagiere autonom befördern können.| Foto: ZF
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Thomas Kanzler

Autonomes Fahren kann und soll künftig einen wesentlichen Beitrag zu einer modernen, konsequent auf Kundenbedürfnisse ausgerichteten Mobilität leisten. Gleichzeitig gilt: Bei allen weltweit zu beobachtenden Fortschritten sind bis zu einem vollständig autonomen Betrieb im urbanen Umfeld noch viele anspruchsvolle Herausforderungen zu meistern. Hamburg hat im Rahmen des ITS-Weltkongresses im November 2021 gezeigt, dass hier mit Hochdruck an Lösungen für eine intelligente und vernetzte Mobilität gearbeitet wird.

Einsatz unter Realbedingungen

Die Hamburger Hochbahn AG und die ZF Friedrichshafen AG planen mit Unterstützung der Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende in den kommenden Jahren gemeinsam die Herausforderungen an einen Realeinsatz autonomer Verkehrssysteme im öffentlichen Nahverkehr anzugehen. Entsprechende Lösungen für einen Regelbetrieb sollen weiter entwickeln werden. Dazu haben die Hochbahn und ZF eine entsprechende Innovationspartnerschaft vereinbart. Fahrerlose Verkehrssysteme sollen an den realen Bedürfnissen der Fahrgäste und des Verkehrsanbieters ausgerichtet werden, um eine nachhaltige, bedarfsgerechte, zukunftsgerichtete und kundenzentrierte Mobilität in Hamburg zu gestalten.

„Das HEAT-Projekt, das wir im letzten Jahr erfolgreich auf dem ITS-Kongress vorgestellt haben, war ein wichtiger erster Schritt, mit dem wir zeigen konnten, dass autonome Shuttle den Nahverkehr ergänzen können“, erklärte Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der Hochbahn, „jetzt gilt es in einem hochkompetenten Netzwerk den nächsten Schritt zu tun und ein System zu entwickeln, das wir im alltäglichen Regelbetrieb einsetzen können. Also vom Showcase zur Kundenlösung.“

Emissionsfrei am Stau vorbei

Gegenstand der Innovationspartnerschaft ist unter anderem die Identifizierung möglicher Einsatzgebiete, auf denen dann emissionsfreie autonome Shuttle im Regelbetrieb eingesetzt werden können. Die Partner streben mehrere Einsatzgebiete an, um ein möglichst umfassendes Bild für die nutzer- und betreiberseitige, technologische und regulatorische Weiterentwicklung hin zu einem fahrerlosen Verkehrssystem zu gewinnen.

„Leise, emissionsfrei, pünktlich und ohne Stress am Stau vorbei durch die Stadt: autonome Shuttle sind das ideale Nahverkehrsmittel, um mit den Passagieren die Verkehrs- und Energiewende voranzubringen. Hamburg und die Hochbahn sind für uns perfekte Partner, um Fragen urbaner und suburbaner Mobilität in Großstädten zu beantworten. Gemeinsam wollen wir das Mobilitätsangebot weiter entwickeln, das in Städten und Gemeinden eine Lücke im Fahrplan schließen wird“, meinte Torsten Gollewski, Leiter Autonome Mobilitätssysteme bei ZF.

ZF stellt Shuttle und Service

Die elektrischen ZF-Shuttle bieten Platz für bis zu 22 Personen, können auf getrennten Fahrspuren eingesetzt werden oder später auch autonom im Straßenverkehr mitschwimmen. Dabei bietet ZF nicht nur das Level-4-fähige Fahrzeug an, sondern erstellt das Streckenlayout mit, begleitet Einrichtung und Inbetriebnahme der Shuttlesysteme, bietet Schulungen für Mitarbeiter und Werkstätten und unterstützt mit einem Rundum-sorglos-Paket bei Service und Reparatur.

„Wir wollen in der Hansestadt den Hamburg-Takt umsetzen, mit dem die Menschen binnen fünf Minuten einen niedrigschwelligen, bedarfsgerechten Zugang zu einem öffentlichen Verkehrsmittel erhalten – egal ob zu Bus-, Bahn-, Fähr-, StadtRad- oder On-Demand-Angebot. Um den Hamburg-Takt insbesondere in den Regionen der äußeren Stadt, in denen der ÖPNV noch weiter verbessert werden muss, zu ermöglichen, können autonome, elektrisch betriebene, nachhaltige Angebote perspektivisch einen wichtigen Beitrag leisten und in den ÖPNV-Regelbetrieb integriert werden – etwa autonome Kleinbusse, die die Menschen im Umland bedarfsgerecht ans Schnellbahnsystem anbinden“, bestärkt Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende, „hierfür arbeiten wir mit Partnern aus der Wissenschaft und Wirtschaft eng zusammen, um verlässliche, sichere Systeme zu entwickeln, die an den Bedarfen der Fahrgäste ausgerichtet sind. Ich freue mich daher über die Innovationspartnerschaft der Stadt mit der Hochbahn und ZF.“

Was bedeutet das?

Ein weiteres Pilotprojekt, bei der autonome Shuttles in den öffentlichen Nahverkehr eingebunden werden sollen. Die Größe des Fahrzeugs mit Platz für bis zu 22 Personen überrascht. Nicht ganz schlüssig scheinen sich die Planer der Mobilitätslösung zu sein. Sollen die Fahrzeuge auf separaten Strecken unterwegs sein und somit „pünktlich und ohne Stress am Stau vorbei durch die Stadt“ fahren oder „autonom im Straßenverkehr mitschwimmen“, d.h. dann gegebenenfalls ebenso im Stau stehen?

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