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ZF startet autonomen Shuttle-Dienst in Schweinfurt mit 2getthere

Demofahrt für Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter in Schweinfurt ZF zeigt, dass Know-how für Planung, Betrieb und Wartung von autonomen Transportsystemen vorhanden ist. Man sieht hohes Potenzial für Klimaschutz und Verkehrsentlastung zu bezahlbarem Preis.

Autonome Zelle: Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU, Mitte) ging in Schweinfurt auf Tour im selbstfahrenden Shuttle von ZF. Torsten Gollewski, Leiter Autonomous Mobility Systems bei ZF, und der Schweinfurter Standortleiter Manfred Süß stellte mit dem Schweinfurter Oberbürgermeister Sebastian Remelé und der Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber das System vor. | Foto: ZF
Autonome Zelle: Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU, Mitte) ging in Schweinfurt auf Tour im selbstfahrenden Shuttle von ZF. Torsten Gollewski, Leiter Autonomous Mobility Systems bei ZF, und der Schweinfurter Standortleiter Manfred Süß stellte mit dem Schweinfurter Oberbürgermeister Sebastian Remelé und der Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber das System vor. | Foto: ZF
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Johannes Reichel

Der Technologiekonzern ZF Friedrichshafen hat in Schweinfurt ein Pilotprojekt für den Einsatz autonomer Shuttles im öffentlichen Personennahverkehr gestartet und sieht darin einen Schlüssel, um den ÖPNV attraktiver, leistungsfähiger und umweltfreundlicher zu gestalten. Mit sogenannten autonomen Transportsysteme (ATS) ließen sich trotz eines sich verschärfenden Personalmangels eine Ausweitung des ÖPNV-Angebots bei verbesserter Wirtschaftlichkeit und hoher Verfügbarkeit realisieren, glaubt der Zulieferer. Wie der künftige Einsatz autonomer Shuttles aussehen könnte und welche Leistungen ZF dafür anbietet, erfuhren potenzielle Kunden und Entscheider in diversen Informationsveranstaltungen in Schweinfurt.

„Ein modernes ÖPNV-Angebot hilft der Umwelt und dem Klimaschutz. Wir wollen daher den ÖPNV stärken und ein noch attraktiveres und flexibleres Angebot schaffen. Autonome elektrische Fahrzeuge sind dabei eine spannende Entwicklung, die sicherlich ein fester Teil der öffentlichen Mobilität der nicht allzu fernen Zukunft sein werden", pflichtete auch der bayerische Verkehrsminister Christian Bernreiter bei.

Der Politiker unternahm neben zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern von Kommunen und Verkehrsbetrieben am 5. Mai am Standort Schweinfurt der ZF eine Testfahrt und nutzte die Möglichkeit, mit ZF mögliche Projekte für den Regelbetrieb in Bayern zu besprechen. Der Standort bietet dafür die idealen Voraussetzungen, erklärte Standortleiter Manfred Süß. Man habe hier problemlos eine Teststrecke mir realistischen Bedingungen für den Einsatz des Shuttles aufbauen können. Zudem sei schon jetzt das notwendige Know-how vorhanden, das zum Betrieb sowie der Wartung von autonomen Shuttle-Systemen benötigt werde. ZF-Expertinnen und -Experten vermittelten den Teilnehmern konkrete Informationen zu den ZF-Qualitäts- und Sicherheitsstandards, dem Vorgehen bei Projektierung und Realisierung, der Integration eines ATS in eine bestehende Verkehrsinfrastruktur bis hin zu Wartung und Service. Mit Fahrzeugen wie dem Modell Group Rapid Transport (GRT) der ZF-Tochtergesellschaft 2getthere ließen sich nach Überzeugung der Friedrichshafener schon heute viele Verkehrsprobleme lösen.

„Shuttles von ZF können Menschen schneller von A nach B bringen und gleichzeitig das Pkw-Aufkommen sowie die verkehrsbedingten Emissionen in Metropolen senken. Zudem erleichtern die Shuttles die Anbindung des ländlichen Raums an städtische Zentren", wirbt Torsten Gollewski, Leiter Autonomous Mobility Systems bei ZF.

Das Shuttle bietet Platz für bis zu 22 Personen und kann autonom im Straßenverkehr mitfahren, aber auch auf getrennten Fahrspuren eingesetzt werden. Mit seinem emissionsfreien Elektroantrieb erreicht es eine Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h. Gollewski unterstrich allerdings, dass die Shuttles ihre Stärken vor allem beim Einsatz auf eigens für sie eingerichteten Strecken mit baulich abgetrennten Fahrspuren ausspielen könnten, da sich so keine Verzögerungen durch Staus ergeben – im Gegensatz zur Fahrt mit Robo-Taxis, die sich als regulärer Verkehrsteilnehmer durch überlastete Straßen bewegen müssten.

„Auf baulich abgetrennten Spuren fahren die Shuttle-Passagiere am Stau vorbei und haben damit einen deutlichen Zeitvorteil. Heute nutzen viele den Pkw, weil sie im ÖPNV die doppelte Zeit brauchen – die Lösung mit baulich abgetrennten Spuren dreht dieses Verhältnis zugunsten der Shuttle-Benutzer um“, argumentiert Gollewski.

Dank der hohen Taktung und Pünktlichkeit autonomer Shuttles kommen viele Passagiere dann schneller und komfortabler ans Ziel. Dabei bietet ZF nicht nur das Fahrzeug an, sondern erstellt das Streckenlayout mit, begleitet Einrichtung und Inbetriebnahme der Shuttlesysteme und unterstützt bei Service und Reparatur. „Dieses „Rundum-sorglos-Paket“ interessierte die Besucher besonders, meint Torsten Gollewski. Schließlich sei kaum ein Verkehrsbetrieb bereits mit den Besonderheiten vertraut, die bei Planung und Einsatz autonomer Transportsysteme beachtet werden müssen.

Rotterdam als Vorreiter, Schweinfurt als deutsche Premiere

In Rotterdam (Niederlande) oder Masdar City (Abu Dhabi) sind 2getthere-Shuttles bereits seit Jahren verlässlich und unfallfrei im Einsatz. Nun plane man, diese Technologie ergänzt um weitere in Deutschland entwickelte und produzierte ZF-Komponenten auch hierzulande zum Markterfolg zu bringen, kündigte Gollewski an. Der Schweinfurter Standortleiter Manfred Süß wird die Realisierung eines Projekts in der Region gerne mit seinem Team unterstützen.

„Das Ziel von ZF ist eine saubere, effiziente, komfortable und bezahlbare Mobilität. Wir erreichen sie unter anderem durch den Aufbau von fortschrittlichen autonomen Transportsystemen. Gerne stellen wir unsere Technik und das gewachsene Know-how zur Verfügung, wenn Machbarkeit und die notwendige Akzeptanz der Bürger gegeben sind", meint Süß.

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