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ZF liefert 4D-Radar an SAIC

Der Zulieferer aus Friedrichshafen liefert Radare der neuesten Generation an die chinesische SAIC Motor Corporation. Mit der vierdimensionalen und hochauflösenden Radar-Technologie werden erweiterte Sicherheits- und automatisierte Fahrfunktionen möglich.

16 mal mehr Kanäle als ein Mid-Range-Radar: 4D Radar von ZF.| Foto: ZF
16 mal mehr Kanäle als ein Mid-Range-Radar: 4D Radar von ZF.| Foto: ZF
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Thomas Kanzler

ZF hat mit der Lieferung seiner Imaging-Radar-Technologie an die chinesische SAIC Motor Corporation für elektrische Fahrzeuge der R-Serie begonnen. Das bisher als Full-Range-Radar bekannte ZF-Imaging-Radar nimmt die Fahrzeugumgebung in vier Dimensionen einschließlich der Höhe wahr. In Kombination mit diesen Technologien kann das hochauflösende Radar die nötige Sicherheit und Zuverlässigkeit für teil- bis vollautomatisiertes Fahren einschließlich Level 4 bieten.

Vier Dimensionen

Die bildgebende Imaging-Radar bietet eine hohe Auflösung in vier Dimensionen: Entfernung, Geschwindigkeit, Horizontalwinkel (Azimut) und jetzt auch zusätzlich die Höhe (Elevationswinkel). Damit wird der Radar ebenfalls zu einer bildgebenden Technologie in 3D mit der Geschwindigkeit als zusätzlicher vierter Messdimension. Die hochauflösende 4D-Erfassung der Verkehrssituation hilft beispielsweise einem Fahrzeug auf einer Autobahn, das Ende eines Staus unter einer Brücke frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu bremsen. Das Imaging-Radar liefert auch Informationen, die helfen, den Fahrbahnrand zu erkennen und ob es freie Überholbereiche am Fahrbahnrand gibt.

192 Kanäle für detaillierte Objekterkennung

Ein Imaging-Radar hat eine wesentlich höhere Auflösung als ein Mid-Range-Radar, das typischerweise nur zwölf Kanäle hat (drei Sender, vier Empfänger). Beim Imaging-Radar von ZF ist die Anzahl der Kanäle 16-mal größer: Mehrere MMIC-Chips (Monolithic Microwave IntegratedCircuit) werden kombiniert, so dass insgesamt 192 Kanäle zur Verfügung stehen.

„Wir freuen uns mit der Imaging-Radar-Technologie von ZF die fortschrittlichen Fahrerassistenzsysteme und teilautomatisierten Fahrfunktionen für die Fahrzeuge der R-Serie von SAIC zu verbessern. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Sensortechnologie“, sagt Jana Rosenmann, Leiterin der ZF-Division Elektronik und Advanced Driver Assist Systems (ADAS). „Mit seiner hohen Objekt- und Szenenerkennung und der großen Reichweite ist das Imaging-Radar eine wichtige Schlüsseltechnologie, welche die hohen Anforderungen des automatisierten Fahrens nach Level 3 und 4 zu einem wettbewerbsfähigen Preisniveau erfüllt. Dieser Sensor ist auch in der Lage, die Leistung von hochmodernen Sicherheits- und Fahranwendungen des Level 2+ deutlich zu steigern.“

Reichweite bis zu 350 Meter

Die hohe Informationsdichte des Imaging-Radars ermöglicht eine sehr detaillierte Objekterkennung. So empfängt es zum Beispiel rund zehn Datenpunkte von einem Fußgänger – statt nur einem oder zwei im Vergleich zu typischen Autoradaren. Dies ermöglicht genauere Informationen, da Radare für jeden Messpunkt die Geschwindigkeit des gemessenen Objekts registrieren.

Das Imaging-Radar ist eine wichtige Ergänzung für automatisierte Fahrfunktionen. Mit einem Öffnungswinkel von 120 Grad ist es für ein breites Spektrum an Situationen ausgelegt: vom langsamen Stadtverkehr bis zum Fahren auf Landstraßen und Autobahnen. Die Reichweite liegt mit 350 Metern deutlich über dem aktuellen Stand der Technik. Das Imaging-Radar lässt sich an verschiedenen Stellen am Fahrzeug installieren – egal ob an einem Sportwagen oder Lkw – und auf die vorherrschende Fahrdynamik anpassen. Es nutzt das 77-Gigahertz-Band und die FMCW-Modulation (Fast Ramp Frequency Modulated Continuous Wave (deutsch: frequenzmoduliertes Dauerstrichradar).

Was bedeutet das?

Das Imaging-Radar kann die Bewegung einzelner Gliedmaßen auflösen – so kann der Sensor sogar erkennen, in welche Richtung ein Fußgänger geht. Die autonome Mobilität kommt in Fahrt.

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