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Wohnungsnot treibt Pendlerströme - trotz Corona

Jüngste Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen Zunahme der Fernpendlerzahl, trotz Pandemie und zeitweiser Homeofficepflicht. Gewerkschaft fordert bezahlbaren Wohnraum gegen "Pendelwahnsinn".

In der Kausalitätskette gefangen: Der Wohnungsmangel in den Ballungsräumen zwingt mehr Menschen zum Fernpendeln, meist mit dem Auto. | Foto: AdobeStock
In der Kausalitätskette gefangen: Der Wohnungsmangel in den Ballungsräumen zwingt mehr Menschen zum Fernpendeln, meist mit dem Auto. | Foto: AdobeStock
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Johannes Reichel

Wie die neue Pendlerstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) nahelegt, ist die Zahl der Berufspendler in Deutschland im Jahr 2021 trotz pandemiebedingter Homeofficepflicht weiter stark angestiegen. Wie zuerst die Rheinische Post berichtete, hätten gut 3,5 Millionen Arbeitnehmer nicht in dem Bundesland gearbeitet, in dem sie ihren Wohnsitz haben, jeder zehnte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Das seien 150.000 mehr als ein Jahr zuvor und eine Zunahme der Fernpendler um 4,5 Prozent. Am häufigsten "ausgependelt" wurde aus Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Brandenburg sowie Sachsen-Anhalt. In Brandenburg arbeiten sogar 30 Prozent der Beschäftigten außerhalb des Bundeslands. Die BA-Statistik erfasst nicht die landesinternen oder Stadt-Umland-Pendelströme.

Wohnungsnot treibt die Mobilität an - und die Emissionen

Wie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) schätzt, sei die Zunahme der Fernpendler auch durch die Wohnungsnot in den Ballungsräumen bedingt. Längst nicht jeder könne die Option Homeoffice nutzen, viele Menschen müssten weite Pendelwege in Kauf nehmen, Strecken von über 100 Kilometer seien etwa für Bauarbeiter alles andere als eine Seltenheit. Daher sieht die Gewerkschaft auch die Schaffungs von bezahlbarem Wohnraum in den Orten, wo die Menschen arbeiten, als entscheidenden Beitrag gegen den umweltschädlichen "Pendelwahnsinn".

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