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Wirtschaftsministerium will Batterie-Pass für nachhaltige Akkus

Digitaler Batteriepass soll Transparenz und Nachhaltigkeit in der Batterie-Wertschöpfungskette sicherstellen. Konsortium Systemiq Deutschland unter Beteiligung von unter anderem VW, BMW sowie Umicor, acatech und Twaice soll die Entwicklung leisten.

Mehr Transparenz im Akku: Ein Konsortium unter Beteiligung von VW und BMW sowie Akku- und Recyclingspezialisten wie Umicore und Twaice sollen einen Batteriepass entwickeln. | Foto: VW
Mehr Transparenz im Akku: Ein Konsortium unter Beteiligung von VW und BMW sowie Akku- und Recyclingspezialisten wie Umicore und Twaice sollen einen Batteriepass entwickeln. | Foto: VW
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Johannes Reichel

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat erstmals die Entwicklung eines digitalen Produktpasses für Batterien angestoßen. Dieser soll alle relevanten Informationen entlang des gesamten Lebenszyklus: von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling bündeln . Der Zuwendungsbescheid aus der Fördermaßnahme zum „Batterie-Ökosystem“ umfasse insgesamt 8,2 Mio. Euro, teilte das Ministerium mit. Die Summe geht an ein Konsortium um die Systemiq Deutschland GmbH. Mitarbeitende Projektpartner sind die Volkswagen AG, BMW AG, Umicore AG & Co. KG, BASF AG, Fraunhofer IPK, acatech e.V., Circulor GmbH, FIWARE Foundation, TWAICE Technologies und die VDE Renewables GmbH. Der Batteriepass sei der erste Digitale Produktpass, der auf europäische Ebene eingeführt wird, so das Minsterium von Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck. In Zukunft sollen weitere Produkte damit versehen werden, um den Datenaustausch in der Liefer- und Wertschöpfungskette und die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards zu garantieren.

„Die europäische Batterie-Produktion kann nur erfolgreich sein, wenn sie in möglichst allen Bereichen auf Nachhaltigkeit setzt. Nachhaltige Batterien sind wiederum entscheidend für eine erfolgreiche Energie- und Verkehrswende, die sich an hohen Umwelt- und Sozialstandards orientiert. Mit dem digitalen Batteriepass kommen wir diesen Zielen ein großes Stück näher: er bündelt u.a. wichtige Daten wie den Klima-Fußabdruck oder Informationen zur Rohstoffgewinnung, die unter den Wirtschaftsakteuren einfach ausgetauscht werden können. Ebenfalls lässt sich so gut erkennen, wie sich Batterien reparieren und recyceln lassen", meint der parlamentarische Staatssekretär im BMWK Michael Kellner.

Im BMWK-geförderten Projekt "Battery Pass" werden inhaltliche und technische wertschöpfungsketten-übergreifende Standards für einen Batteriepass entworfen und in einem Pilotprojekt umgesetzt. Der Batteriepass unterstützt das nachhaltige und zirkuläre Management von Traktionsbatterien von Elektrofahrzeugen durch die Bereitstellung einer digitalen Infrastruktur für die Dokumentation und den Austausch grundlegender Informationen und technischer Daten. Insbesondere Daten, die die Nachhaltigkeit und Verantwortlichkeit der Lieferkette umfassend beschreiben, sollen im Batteriepass dokumentiert werden.

Gesamte Wertschöpfungskette soll transparent werden

Das Konsortialprojekt unterstützt damit den nachhaltigen Übergang zu kohlenstoffarmer Mobilität und Energiespeicherung, sowie die Reduktion von Rohstoffabhängigkeit, u.a. durch die datenlogistische Unterstützung von Nachnutzung und Recycling der Batterien, sowie die Einhaltung von Menschenrechten entlang der Wertschöpfungskette. Der entwickelte Batteriepass und die damit verknüpfte Dateninfrastruktur befördern zudem wesentlich eine verantwortungsvolle betriebs- und volkswirtschaftliche Nutzung dieser Daten. Die Konsortialpartner decken die gesamte Wertschöpfungskette ab. Eine institutionalisierte Zusammenarbeit mit der Global Battery Alliance (GBA) wird außerdem die globale Kompatibilität und erfolgreiche Verwertung garantieren.

Ziel sei es, dass der erarbeitete Batteriepass die Anforderungen der kommenden EU-Batterie-Regulierung erfüllt (welche derzeit noch im europäischen Trilogverfahren abgestimmt wird), die ab 2026 für alle neu angeschafften Batterien in Fahrzeugen, stationären Speichern und größeren Industriebatterien in Deutschland und Europa verpflichtend wird. Sie sieht unter anderem vor, dass der CO2-Fußabdruck von Batterien für Elektrofahrzeuge (Traktionsbatterien) und Industriebatterien ausgewiesen wird und diesen schrittweise immer weiter zu reduzieren. Ab 2031 gelten zusätzlich Rezyklat-Quoten für große Traktions- und Industriebatterien. Das bedeutet, dass eine bestimmte Mindestmenge an Blei, Kobalt, Lithium und Nickel bei der Neuproduktion von Batterien eingesetzt werden müsse, so das Ministerium.

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