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Wirtschaftsministerium fördert Akku-Recycling und V2G-Laden

Das Habeck-Haus verstärkt die Förderaktivitäten in der E-Mobilität, incentiviert ein Projekt zum Akku-Recycling bei Licular und Mercedes-Benz mit 17 Mio. Euro und die Forschung an bidirektionalem Laden mit 80 Mio.

Den Kreislauf schließen will Mercedes-Benz und ein Konsortium um den Spezialisten Licular beim Thema Akku-Recycling. Eine Pilotanlage soll am MB-Standort Kuppenheim entstehen. | Foto: Mercedes-Benz
Den Kreislauf schließen will Mercedes-Benz und ein Konsortium um den Spezialisten Licular beim Thema Akku-Recycling. Eine Pilotanlage soll am MB-Standort Kuppenheim entstehen. | Foto: Mercedes-Benz
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Johannes Reichel

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) forciert seine Aktivitäten im Bereich der nachhaltigen Mobilität und fördert ein Projekt für Akku-Recycling um den Spezialisten Licular mit 17 Millionen sowie die Forschung an bidirektionalen Ladesystemen mit 80 Millionen Euro.

Ziel bei ersterem Vorhaben, das bereits von Mercedes-Benz avisiert worden war, ist die Entwicklung eines ganzheitlichen Recyclingansatzes für Lithium-Ionen-Batterien. Im Rahmen des Projekts wird eine Pilotanlage errichtet, die eine effiziente Kreislaufwirtschaft von Batteriematerialien ermöglichen soll. Der Bescheid für das Projekt „LiBinfinity“ wurde jetzt überreicht an ein Konsortium um die Licular GmbH. Projektpartner sind die Mercedes-Benz AG, die Daimler Truck AG, die Primobius GmbH, die SMS group GmbH, die Technische Universität Clausthal, das Karlsruhe Institute of Technology (KIT) und die Technische Universität Berlin. Die Förderung ist Teil der Fördermaßnahme zum „Batterie-Ökosystem“ des BMWK.

„Bei der Batterieproduktion sind geschlossene Rohstoffkreisläufe unser Ziel: Antriebsbatterien sollen nach der ersten Nutzung im Auto weiterverwendet und am Produktende recycelt werden. Das steigert den ökologischen Nutzen der Elektromobilität, mindert Europas Rohstoffabhängigkeiten und trägt sozialen Belangen in der Wertschöpfungskette Rechnung. Um dies zu erreichen, sind der Aufbau von Recyclingkapazitäten und die Entwicklung innovativer Verfahren zur Rückgewinnung von Rohstoffen aus Lithium-Ionen-Batterien zentral", begründet Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz die Förderung. 

Batteriezellen „Made in Europe“ sollen sich nach dem Willen des BMWK am Weltmarkt vor allem auch durch eine hohe Nachhaltigkeit absetzen. Nachnutzung, Entsorgung und Recycling müssten daher bei der Entwicklung und Produktion von vornherein mitgedacht werden, meinen die Ministeriellen. Im geförderten Projekt wird ein mechanisch-hydrometallurgisches Verfahren entwickelt, das vollständig auf energieintensive Prozessschritte verzichtet. Man wolle einen vollumfängliche Ansatz erarbeiten - von der Entwicklung von Logistikkonzepten bis hin zur Reintegration von Rezyklat in den Lebenszyklus der Batterie, so die Erklärung. Mit einer Recycling-Pilotanlage will man den Ansatz in eine prototypische Anwendung bringen. Die Pilotanlage entsteht am Mercedes-Benz-Standort Kuppenheim und wird eine Jahreskapazität von 2.500 Tonnen haben.

Hoffnung auf hohe Investitionen in Recyclingindustrie

Die von der EU Kommission vorgeschlagenen Zielvorgaben im Rahmen der EU-Batterie-Regulierung, die derzeit noch im europäischen Trilogverfahren abgestimmt wird, werde zu umfangreichen Investitionen in neue Recyclingkapazitäten und -technologien führen, so die Überzeugung im Ministerium. Ab 2031 sollen beispielsweise Rezyklat-Quoten für große Traktions- und Industriebatterien gelten. Das bedeute, dass bei der Neuproduktion von Lithium-Ionen-Batterien eine bestimmte Mindestmenge an recyceltem Kobalt, Lithium und Nickel eingesetzt werden muss. Im Rahmen der Maßnahme mit dem Langtitel „Forschung in der Schwerpunktförderung Batteriezellfertigung“ fördert das BMWK insgesamt knapp 40 Forschungsverbünde mit rund 200 Teilvorhaben. Dafür stehen insgesamt Mittel in Höhe von 150 Millionen Euro zur Verfügung.

Bidirektionales Laden soll gefördert werden

Außerdem will das Ministerium 80 Millionen Euro für die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben bereitstellen, die die Transformation hin zur Elektromobilität und deren Integration in die Strommärkte unterstützen. Schwerpunkte liegen auf Projekten, die Lösungen für bidirektionales Laden und den elektrifizierten Schwerlastverkehr adressieren. Schwerpunkte sind: 

  • „Bidirektionale Flottenkraftwerke 2025“
  • „Produkte und Produktionsprozesse für eine erfolgreiche Transformation zur Elektromobilität“
  • resiliente „low-cost“ Prosumer-Ladeinfrastrukturen für Eigenheime, Quartiere, gewerbliches Depot-Laden und öffentliche Hochleistungs-Ladezentren in Agglomerationsräumen und entlang von Autobahnen und Fernstraßen“
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