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Wingcopter: Wenn Blutproben "Flügel" bekommen

Die 26 Kilometer zwischen Greifswald und Wolgast verbrachten Drohnen jetzt Blutproben. Durchgeführt wurden die Flüge von der Universitätsmedizin Greifswald in Kooperation mit der DRF Luftrettung und Wingcopter im Rahmen des Projektes der MV|LIFE|DRONE-Challenge der Klinik für Anästhesiologie.

Unterwegs um Leben zu retten: Drohnen sollen schnelle Hilfe bringen, wenn sie gebraucht wird.Bild: Wingcopter
Unterwegs um Leben zu retten: Drohnen sollen schnelle Hilfe bringen, wenn sie gebraucht wird.Bild: Wingcopter
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Redaktion (allg.)
von Nadine Bradl

Das Projekt ist vom Bundesgesundheitsministerium und dem Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung Mecklenburg-Vorpommern gefördert, um die Strukturen regionaler Notfallversorgung durch die Integration von unbemannten Luftfahrzeugen (UAS, Unmanned Aircraft Systems) in die Rettungskette und in die medizinischen Notfalltransporte zu verbessern.

26 Kilometer in 18 Minuten

Auf den Flügen außerhalb der Sichtweite der Piloten wurde eine Rohrpostbuchse inklusive 250 Gramm Blutproben transportiert. Der Wingcopter absolvierte die 26 Kilometer lange Strecke in durchschnittlich 18 Minuten und war somit fast doppelt so schnell wie der bodengebundene Transport, teilt Wingcopter mit. So konnte gezeigt werden, dass der Einsatz von Wingcopter-Drohnen die medizinische Notfallversorgung ländlicher Gebiete signifikant beschleunigen und damit helfen kann, Menschenleben zu retten. Im Fall einer kurzfristig notwendigen Bluttransfusion müssen beispielsweise Blutproben aus dem Kreiskrankenhaus Wolgast zur Analyse ins Universitätsklinikum Greifswald gebracht werden, um das passende Spenderblut bestimmen zu können.

Ansgar Kadura, Mitgründer und CSO von Wingcopter, kommentiert: „Mit dem Projekt haben wir gezeigt, dass wir auch in Deutschland die medizinische Versorgung und Lebensqualität im ländlichen Raum verbessern können. Mit unserem neuen unbemannten Luftfahrzeug, dem Wingcopter 198, wird dies in Zukunft noch effizienter möglich sein. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Projektteam der Klinik für Anästhesiologie im Rahmen der MV|LIFE|DRONE-Challenge und darüber hinaus.“

 

Das Ziel der Universitätsmedizin Greifswald ist es, so bald wie möglich dauerhafte Flugverbindungen zwischen dem Klinikum in Greifswald und Krankenhäusern in der Umgebung einzurichten. Unbemannte Luftfahrzeuge sollen dabei auch für die Unterstützung von Ersthelfern vor Ort eingesetzt werden, beispielsweise durch den schnellen Transport von Medikamenten, Transfusionen oder notfallmedizinischer Ausrüstung wie Defibrillatoren an den Unfallort.

„Wir arbeiten weiter an dem Ziel, lange Wege in der Region im Sinne unserer Bevölkerung kurz zu machen. Entscheidend ist dabei die Einbindung in umfassende Versorgungskonzepte mittels Integration der neuen Technologien in bestehende Rettungs- und Versorgungssysteme“, hebt Dr. Mina Baumgarten, Projektleitung des Projekts MV|LIFE|DRONE-Challenge, hervor und ergänzt: „Der nächste Schritt auf dem Weg, dies zu realisieren, muss eine Überführung von Tests in den längerfristigen Einsatz unter Realbedingungen sein; die Bedingungen hierfür sind in der Region ideal.“

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