Welttag des E-Autos: ABB sieht bei E-Mobilität Kinder am Steuer

Weltweit spielen Kinder eine Schlüsselrolle beim Umstieg auf Elektroautos, so eine Umfrage von ABB E-Mobility zum World EV Day. Fast 60 % der Eltern werden von ihren Kindern über Umweltthemen belehrt, über zwei Drittel besprachen die Anschaffung eines Elektroautos. Aber: Knapp die Hälfte gab an, dass die Richtlinien des Arbeitgebers den Umstieg auf ein Elektrofahrzeug nicht unterstützen.

Kinder ans Steuer! Bei der Entscheidung über die Anschaffung eines E-Autos nehmen Kinder offenbar mittlerweile ordentlich Einfluss, wie eine Umfrage von ABB ergab. | Foto: ABB
Kinder ans Steuer! Bei der Entscheidung über die Anschaffung eines E-Autos nehmen Kinder offenbar mittlerweile ordentlich Einfluss, wie eine Umfrage von ABB ergab. | Foto: ABB
Johannes Reichel

Nach einer von ABB E-mobility anlässlich des "World EV-Days" in Auftrag gegebenen Umfrage erziehen Kinder ihre Eltern nicht nur in Umweltfragen und regen auch Diskussionen zum Umstieg auf Elektromobilität an. An der Studie nahmen 2.500 Eltern (mit Kindern im Alter von 8 bis 16 Jahren) und 2.500 Kinder (im Alter von 8 bis 16 Jahren) teil. Dabei wurden je 250 Eltern und Kinder der zehn größten Märkte von ABB E-Mobility befragt: Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Niederlande, Norwegen, Schweden, Schweiz, Großbritannien und USA. Laut Umfrage nehmen Kinder eine entscheidende Rolle ein, wenn es darum geht, Schadstoffe zu reduzieren und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.

"Unsere globale Befragung zeigt nicht nur die Begeisterung und Entschlossenheit junger Menschen, sondern auch den zunehmenden Dialog und die Bemühungen hin zu einer CO2-armen Zukunft über alle Generationen hinweg. Am World EV Day freut mich das besonders“, kommentiert Frank Mühlon, CEO von ABB E-Mobility, die Ergebnisse.

Klar sei aber auch: Viele Menschen fühlten sich noch nicht dazu in der Lage, diese Schritte zu unternehmen, zu denen sie klar bereit seien, so Mühlon weiter. Bei der aktuellen Umweltsituation sind sich Eltern und Kinder einig: Fast acht von zehn Erwachsene (79,2 %) und drei Viertel der Kinder (73,6 %) schätzen die aktuelle globale Situation als schlecht ein. Noch schlechter fällt das Urteil in Deutschland aus. Neun von zehn Erwachsenen (89,4 %) und acht von zehn Kindern (78,6 %) bewerten die aktuelle Situation hierzulande als schlecht oder sehr schlecht.

Für mehr Umweltbewusstsein bei den Eltern sorgen

Umweltschutz ist bei den befragten Familien dabei durchaus Thema: 58,1 Prozent der Erziehungsberechtigten gaben an, dank ihrer Kinder ein größeres Umweltbewusstsein entwickelt zu haben. In Deutschland sagt das jeder Zweite. Auch Elektromobilität wird regelmäßig zu Hause diskutiert. Etwa zwei Drittel aller befragten Kinder (67,4 %) thematisieren mindestens alle paar Monate den Kauf eines E-Autos mit ihren Eltern, etwa die Hälfte sogar ein Mal monatlich oder häufiger (49,7 %). In Deutschland besprechen sechs von zehn Familien den Kauf eines E-Fahrzeuges, mehr als jede dritte Familie mindestens ein Mal im Monat.

Stimme mit Gewicht: Eltern hören auf ihre Kinder

Die Stimme der Kinder scheint dabei Gewicht zu haben. Knapp 80 Prozent der Kinder weltweit (79,6 %) und in Deutschland (77,6 %) gehen davon aus, dass sie einen Einfluss auf wichtige Haushaltsentscheidungen – etwa den Kauf eines Elektro-Autos – haben. Vielleicht erwägen auch deshalb 78,6 Prozent der Eltern (in Deutschland: 72,6 %) den Kauf eines vollelektrischen oder Hybrid-Fahrzeugs, sollten sie in den nächsten drei Jahren ein neues Auto benötigen. Zum Vergleich: In einer Studie des ADAC SE unter Erwachsenen gaben 53 Prozent aller Befragten, die in den nächsten drei Jahren die Anschaffung eines privaten Pkw planen, an, sich ein Elektro- oder Hybrid-Auto kaufen zu wollen.

68 Prozent aller Kinder freuen sich bei dem Gedanken später selbst elektrisch zu fahren, allen voran in China (94,6 %). Wenngleich die Vorfreude in Deutschland etwas verhaltener ausfällt (55,8 %), steht für die Mehrheit der Kinder auch hierzulande fest, dass sie später vollelektrisch oder zumindest hybrid fahren möchten (71 %). Elektromobilität spielt auch bei der Wahl des Zuhauses eine Rolle: Fast acht von zehn Eltern (78,3 %) gaben an, dass sie sich eher für den Kauf einer Immobilie entscheiden würden, wenn sie eine Ladestation – wie etwa die Terra AC Wallbox von ABB - installiert hätten. In Deutschland sind es immerhin zwei Drittel und in China mit 98 Prozent sogar nahezu alle befragten Eltern.

Arbeitgeber unterstützen E-Mobilität selten

Optimierungspotenzial sehen die Erwachsenen insbesondere bei ihren Arbeitgebern. Fast die Hälfte der Befragten (48 %) gab an, dass die Firmenpolitik ihres Arbeitgebers einen Umstieg auf E-Mobilität nicht unterstützt. Im Automobilland Deutschland liegt dieser Anteil sogar noch höher (56,6 %). Die Internationale Ener-gieagentur (IEA) geht davon aus, dass im Jahr 2030 30 Prozent der weltweit verkauften Fahrzeuge E-Fahrzeuge sein werden. Es wird erwartet, dass das Laden zu Hause und am Arbeitsplatz entscheidend sein wird, um einen Großteil der Gesamtnachfrage zu decken. Die Zahl der öffentlichen Ladestationen bis zum Ende des Jahrzehnts werde sich demnach voraussichtlich auf über 15 Millionen verneunfachen.

Der Anbieter ABB hat sich im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie 2030 verpflichtet, seine gesamte globale Flotte von mehr als 10.000 Fahrzeugen bis zum Ende des Jahrzehnts auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Allein im letzten Jahr hat sich die Zahl der an den eigenen Standorten installierten Ladestationen um fast 100 Prozent von 545 auf 1.082 erhöht. Diese sind weltweit auf 146 Standorte in 27 Ländern verteilt. Bereits 2021 machten Elektro- oder Plug-in-Hybridfahrzeuge (PHEV) 44 Prozent der weltweiten Neuwagenbestellungen bei ABB aus, bilanziert der Hersteller.