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Weltpremiere in Chile: Erste synthetische Kraftstoffe aus Windstrom produziert

In Süd-Chile hat HIF Global eine Produktionsanlage für CO2-neutrales Benzin aufgebaut. Verbrennerfahrzeuge weltweit sollen damit komaneutral fahren können. Die erste Tankfüllung floss in einen Porsche 911.

Benzin aus Windkraft - mit der Anlage in Chile geht HIF einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität. (Foto: Pixabay)
Benzin aus Windkraft - mit der Anlage in Chile geht HIF einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaneutralität. (Foto: Pixabay)
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Christine Harttmann

HIF Global hat in Haru Oni im Süden Chiles eine Produktionsanlage eröffnet, die aus Windstrom CO2-neutrales Benzin herstellt. Die „erste Produktionsanlage der Welt“, sei es, so das Unternehmen, das Hauptentwickler und Eigentümer ist. Außerdem beteiligt sich Porsche mit Forschungsarbeiten und einer Abnahmevereinbarung über den Kauf der ersten Liter strombasierter synthetischer Kraftstoffe. Thorsten Herdan, Geschäftsführer von HIF EMEA, der Tochter für Europa, den Mittleren Osten und Afrika von HIF Global, betonte

„Mit synthetischen Kraftstoffen fertigen wir eine Schlüsselkomponente, um Emissionen sofort weltweit zu senken – in den mehr als 1,3 Milliarden Verbrennerfahrzeugen, als Schiffsantrieb, im Luftverkehr oder in allen anderen motorbetriebenen Geräten der Forst-, Land- und Bauwirtschaft. Synthetische Kraftstoffe sind kein Traum, sondern Realität.“

Der chilenische Energieminister Diego Pardow leitete die Eröffnungszeremonie gemeinsam mit dem baden-württembergischen Verkehrsminister Winfried Hermann, bei der ein Porsche 911 mit dem neuen Kraftstoff betankt wurde. Damit beginne, so das Credo, eine neue Ära für den Verkehrssektor: Die Produktion strombasierter synthetischer Kraftstoffe, die in jedem Verbrenner schon jetzt eingesetzt werden könne.

Synthetische Kraftstoffe werden aus erneuerbarem Strom, wie Wind- und Solarenergie, und recyceltem CO2 hergestellt. Sie sind chemisch identisch zu herkömmlichen fossilen Kraftstoffen und können diese ersetzen, ohne dass Änderungen an Motoren und Infrastruktur erforderlich sind.

César Norton, Präsident und CEO von HIF Global, sagte:

„Die ersten synthetischen Kraftstoffe in Haru Oni sind ein Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel, nicht nur für Chile, sondern für die ganze Welt. Vor etwas mehr als einem Jahr hatten wir den ersten Spatenstich für diesen Traum, der heute Wirklichkeit wird: die Produktion von synthetischen Kraftstoffen mit der Kraft des patagonischen Windes.“

Es sei eine konkrete Lösung, hier und jetzt, für die größte Herausforderung der Menschheit, so Norton weiter.

„Wir sind stolz darauf, diesen ersten Schritt hier in Punta Arenas zu machen, weil wir wissen, dass er für die Zukunft der nächsten Generationen entscheidend sein wird.“

Der CEO bedankte sich für die Unterstützung der Behörden, Partner und lokalen Gemeinschaften bei der Entwicklung dieser Demonstrationsanlage.

„Unser Ziel ist es, diese Industrie zu vergrößern und auf der ganzen Welt kommerzielle Anlagen für synthetische Kraftstoffe in großem Maßstab und auf nachhaltige Weise zu errichten.“

Der Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, Winfried Hermann, machte deutlich, dass man daran interessiert sei, klimafreundliche Wasserstoffderivate und Kraftstoffe zu importieren. Der Bedarf in Baden-Württemberg sei enorm – vor allem in den Bereichen Luftfahrt und Schifffahrt, aber auch zur Dekarbonisierung bestehender Fahrzeugflotten. Die 2019 gestartete deutsch-chilenische Energiepartnerschaft biete daher ein großes Potenzial für die Zusammenarbeit beider Länder beim Klimaschutz und der notwendigen Transformation der Kraftstoffindustrie.

Der chilenische Energieminister Pardow betonte, dass die neue grüne Wasserstoffindustrie zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitrage und die Lebensqualität der Menschen vor Ort verbessere. Die HIF-Anlage in Haru Oni lasse in eine Zukunft blicken, in der andere Energieformen möglich sind. In einer Zeit, in der so viele Kräfte uns bei der Erreichung unserer Klimaziele behindern, bräuchten wir Momente des Optimismus wie diesen, so der Energieminister.

Was das bedeutet?

Wenn es um den klimaneutralen Verkehr geht, hat HIF mit der Eröffnung der Anlage einen wichtigen Schritt getan. Gerade die Bestandsflotte, aber auch der schwere Lkw-Verkehr, wird ohne diese synthetischen Kraftstoffe nicht auskommen. Nichtsdestotrotz wird aber im Pkw-Segment in Europa die Zukunft eine elektrische sein.  

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