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Meinungsbeitrag

Warum E-Fuels E-Fools sind

Kaum ist das Verbrennerverbot per 2035 ausgesprochen, werden Stimmen laut, die sagen, dass dadurch die Möglichkeiten für E-Fuels zerstört werden. Das ist eine völlige Banane-Diskussion – schon wieder. Hier die drei wichtigsten Argumente, damit Sie in Ihrem Bekanntenkreis das Thema schnell beerdigen können.

Christoph Erni, CEO und Gründer von Juice Technology, macht sich immer wieder seine Gedanken zum Thema Dekarbonisierung. | Foto: Juice Technology
Christoph Erni, CEO und Gründer von Juice Technology, macht sich immer wieder seine Gedanken zum Thema Dekarbonisierung. | Foto: Juice Technology
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Redaktion (allg.)

Erstens ist der Verbrennungsmotor, genaugenommen der Explosionstreibling, ein absurdes Konzept. Um das Fahrzeug zu bewegen, muss man rund einhundert Detonationen pro Sekunde absichtlich herbeiführen. Nach dem doch reichlich angejahrten Prinzip der Dampfmaschine wird die lineare Bewegung der weggeschleuderten Kolben dann auf eine Welle übertragen, damit man damit ein Rad antreiben kann. Ganz zu schweigen von der unendlich aufwändigen Bauweise solcher Motoren mit all ihren nötigen Hilfsaggregaten. Ein Elektromotor dagegen dreht einfach und läuft ewig.

Zweitens ist die Herstellung von E-Fuels ineffizient. «Well to wheel», also die Effizienz gerechnet von der Quelle bis zu dem, was am Rad ankommt, sind sie noch schlechter als herkömmlicher Treibstoff. Und bei dem liegt der Wirkungsgrad bei mageren 15 %. Der Rest verschwindet in Wärme, im Transport, in der Raffinierung und in der Rohöl-Förderung. Bei E-Fuels, wenn sie denn nicht aus weltweit zu knappen Nahrungsmitteln oder aus regenwaldzerstörendem Palmöl gewonnen werden, ist die Herstellung extrem stromintensiv. Man rechnet heute mit über 20 kWh Strom pro Liter E-Fuel. Macht über 100 kWh bei einem Wunschverbrauch von 5 Litern auf 100 Kilometer. Lädt man die 100 kWh aber direkt in ein E-Auto, fährt es damit 500 Kilometer weit.

Drittens gab es so was Bescheuertes in der Geschichte einfach noch nie. Die Leute hatten weniger Internet, dafür offenbar mehr Hirn. Oder hat jemals einer nach der Einführung des elektrischen Lichts an einem neuen Petroleum für die stinkenden, in Flammen aufgehenden Stall-Laternen geforscht? Hat jemals einer eine synthetische Kohle zu entwickeln versucht, um den Diesel- und E-Loks Paroli zu bieten? Hat jemals einer wieder Zeppeline zu bauen versucht mit einem alternativen Gas? Ah, doch, letzteres ja. Aber es rentiert nicht.

Tja: Die neue, bessere Technologie frisst immer die alte, überholte. Also lassen wir es einfach gut sein mit den E-Fuels (die meinetwegen in Flugzeugen oder Schiffen noch eine vorübergehende Berechtigung haben könnten). Oder wie Elon Musk schon vor zehn Jahren sagte:

„In ein paar Jahren werden wir auf Verbrennungsmotoren zurückschauen, wie wir heute auf Dampfmaschinen zurückblicken. Wir werden sagen: ‘Es war eine gute Zeit, aber sie ist endgültig vorbei und kommt nie mehr wieder.’“

 

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