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VW-Konzern erhöht Elektrifizierungs-Tempo

Der VW-Konzern richtet sich noch konsequenter auf den E-Antrieb aus: In den nächsten zehn Jahren sollen fast 70 neue E-Modelle auf den Markt kommen – statt 50 wie bisher geplant.

Das Pariser Klimaschutzabkommen macht Druck: Der VW-Konzern erhöht das Tempo bei der Elektrifizierung. | Foto: Volkswagen
Das Pariser Klimaschutzabkommen macht Druck: Der VW-Konzern erhöht das Tempo bei der Elektrifizierung. | Foto: Volkswagen
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Gregor Soller

VW bleibt unter Strom und erhöht die Spannung:  So plant man für die nächste Dekade mit 22 statt 15 Millionen Stromern. Hintergrund: Der Ausbau der E-Mobilität ist für VW ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur bilanziellen CO2-Neutralität. Volkswagen hat ein umfassendes Dekarbonisierungsprogramm aufgesetzt. Der Konzern will bis 2050 vollkommen CO2-neutral werden. Das reicht von der Flotte über die Produktion bis hin zur Verwaltung. Volkswagen bekennt sich damit umfassend zu den Klimazielen von Paris.

Dr. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, sagt:

„Volkswagen übernimmt bei den großen Zukunftsthemen Verantwortung – gerade auch beim Klimaschutz. Maßgabe dabei sind die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens.“

Auf dem Weg zur vollständigen Dekarbonisierung bis 2050 hat der Volkswagen Konzern in allen Bereichen Meilensteine festgelegt, die in den nächsten Jahren erreicht werden sollen. Die Maßnahmen folgen drei Prinzipien: Erstens, der wirksamen und nachhaltigen Reduktion von CO2. Zweitens, der Umstellung der Energieversorgung auf erneuerbare Energien. Drittens, dem Ausgleich der nicht vermeidbaren, verbleibenden Emissionen. Um etwa die CO2-Bilanz der Fahrzeuge über den gesamten Lebenszyklus zu verbessern, setzt Volkswagen bereits bei den Lieferketten an. Dazu wird zurzeit eine detaillierte Roadmap entworfen. Besonders bei Lieferungen von Stahl und Aluminium gebe es große Potenziale.

Bis 2025 soll der CO2-Fußabdruck der Fahrzeug-Flotte über den gesamten Lebenszyklus hinweg um 30 Prozent gegenüber 2015 reduziert werden. Dementsprechend wird Volkswagen das Fahrzeug-Portfolio elektrifizieren und investiert dafür allein bis 2023 mehr als 30 Milliarden Euro. Der E-Anteil in der Flotte soll bis 2030 auf mindestens 40 Prozent steigen. Um die Elektro-Offensive abzusichern, wurden mit den Firmen LG Chem, SKI, CATL und Samsung strategische Batteriezellen-Lieferanten ausgewählt. Mit Blick auf den weiter steigenden Bedarf prüft Volkswagen intensiv die Beteiligung an einer eigenen Batteriezellenfertigung in Europa. Auch die Feststoffbatterie bietet perspektivisch große Chancen. Ziel ist die Industrialisierung dieser Technologie gemeinsam mit dem Partner QuantumScape.

Gleichzeitig soll bis 2025 der CO2-Ausstoß aller Werke um 50 Prozent gegenüber 2010 reduziert werden. So wird etwa die Umrüstung des Kraftwerks in Wolfsburg von Kohle auf Gas ab 2023 jährlich 1,5 Millionen Tonnen CO2 Einsparung bringen. Die Fertigung von Audi in Brüssel beispielsweise läuft bereits komplett CO2-neutral. Das Werk Zwickau wird nicht nur Leitwerk für den Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB), der hier produzierte ID. soll bilanziell CO2-neutral an den Kunden ausgeliefert werden.

Nach dem AUDI e-tron kommt der Porsche Taycan zu den Kunden. Für beide Fahrzeuge liegen Reservierungen von jeweils 20.000 Einheiten vor. Mit Start des Volkswagen ID. wolle man das Elektroauto auch für breite Bevölkerungsschichten erreichbar machen, wie es heißt. Zur sogenannten "ersten Welle" zählen auch der ID. CROZZ, der SEAT el-born, der ŠKODA Vision E2, der ID. BUZZ2 und der ID. VIZZION.

Doch in Sachen MEB plant man über den Konzern hinaus: Durch Partnerschaften und die damit verbundenen Skaleneffekte sollen die Kosten der E-Mobilität deutlich gesenkt werden. Ein erstes Beispiel ist die gerade beim Genfer Automobil-Salon verkündete geplante Zusammenarbeit mit der Aachener e.GO Mobile AG. Über die neue Tochter Elli (Electric Life) wird Volkswagen zudem verschiedene Wallboxen für das private Laden zu Hause anbieten, dazu – zunächst in Deutschland – passenden Grünstrom. Zusätzlich werden an allen Standorten insgesamt 3.500 Ladepunkte an Mitarbeiter-Parkplätzen und weitere bei Händlern eingerichtet.

Was bedeutet das?

Beim Dekarbonisierungsprogramm schaltet VW-Chef Diess noch einen Gang hoch: So sollen auf dem MEB noch mehr Fahrzeuge als bisher geplant gebaut werden, außerdem investiert man massiv in den Umbau der Werke und in die Akku- und Zellfertigung. Außerdem sollen Partner dafür sorgen, dass der MEB schnell günstiger wird.  

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