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VW ID.3: Ab 2023 wertiger mit besserer Software

Drei Jahre nach der Premiere muss der ID.3 schon in die Maske und erhält ein Facelift, das der Hersteller als "neuen ID.3" ankündigt. Wichtiger werden die Software-Änderungen. Technik-Setup bleibt gleich - und auch der aktuell gestiegene Preis: Ab üppigen 44.000 Euro geht's los. Und auch erst ab viertem Quartal 2023.

Ab in die Maske: Der ID.3 soll dynamischer und schärfer dreinblicken. | Foto: VW
Ab in die Maske: Der ID.3 soll dynamischer und schärfer dreinblicken. | Foto: VW
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Johannes Reichel

Drei Jahre nach der ersten Präsentation auf der IAA in Frankfurt erhält der Volkswagen ID.3 bereits sein erstes Facelift. Die Wolfsburger schärfen die Optik deutlich nach und sprechen vollmundig vom "neuen ID.3" und der zweiten Generation. Bis heute wurden weltweit mehr als eine halbe Million ID. Modelle auf Basis des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB) ausgeliefert. Aktuell läuft der ID.3 in Deutschland in Zwickau und Dresden vom Band. Um die hohe Nachfrage der Kundinnen und Kunden zu bedienen, werde der vollelektrische Kompaktwagen ab dem kommenden Jahr auch im Stammwerk in Wolfsburg gebaut.

„Der neue ID.3 bestätigt unseren Anspruch an Wertigkeit, Design und Nachhaltigkeit. Das Design wird erwachsener, die Materialien im Innenraum hochwertiger“, erkllärte Imelda Labbé, Vorständin für Vertrieb, Marketing und After Sales bei Volkswagen.

Zahlreiche Vorschläge von Kundinnen und Kunden habe man als Produktverbesserungen und Anreicherung der Serienausstattung aufgenommen und umgesetzt. Vor allem beim kritischen Thema Software will man nachlegen: Der Neue wird mit der neuesten Software-Generation ausgeliefert. Diese soll die bisher teils maue und nickelige Systemperformance verbessern und ist weiter in der Lage, Updates Over-the-Air zu empfangen. Zudem wurde die Serienausstattung verbessert: Ein Display mit 12 Zoll (30,5 Zentimeter) Diagonale sowie der herausnehmbare Gepäckraumboden und die Mittelkonsole mit zwei Becherhaltern sind nun serienmäßig.

Wichtiger ist, dass VW wohl einlenkt und eine partielle Abkehr vom viel kritisierten Touch-Konzept vollzieht: Laut VW-Markenchef Thomas Schäfer sollen echte Tasten statt Wischfeldern am Lenkrad zurückkehren und die Menüs übersichtlicher strukturiert werden. Schade: Es bleibt vorerst bei den nachts unbeleuchteten Slidern für Lautstärke und Temperatur. Hier seht erst 2024 die nötige Hardware bereit, die 2023 in ID.7 sowie in Passat und Tiguan Premiere feiert - ergonomisch unsinnig bleibt das Konzept trotzdem.

Funktionen wie Plug & Charge und der intelligente e-Routenplaner sollen das Laden vereinfachen, die Assistenzsysteme der neuesten Generation runden das Package ab, sie sind aber schon bisher optional erhältlich. Dazu zählt etwa der „Travel Assist mit Schwarmdaten“ und der „Park Assist Plus mit Memory-Funktion“.

Innen wird der ID.3 massiv aufgewertet

Innen gönnt man dem ID.3 jetzt auch unterschäumte Kunststoffe und in der Mitte neue Lüftungsdüsen. Auch die Türverkleidungen werden viel hochwertiger und tragen künftig – je nach Ausstattung – Stoff oder Mikrofasermaterial. Die Skizze zeigen dort auch Kontrastnähte, die auch auf den Sitzbezügen zu finden sind. Wie beim VW ID.Buzz erhält das Lenkrad i ein neues Material am Kranz, welches das Echtleder ersetzt. Damit ist er innen komplett tierfrei.

Aber auch außen wird der ID.3 modifiziert: Die neue vordere Haube wirkt länger, weil VW auf die schwarze Leiste unter der Windschutzscheibe verzichtet, außerdem streckt sie sich optisch durch Vertiefungen. Das macht das neue Blechteil in Summe stabiler und durch Wegfall der leiste auch günstiger. Dazu kommen neue Schriftzüge in den vorderen Türen für die einzelnen Varianten (Pro, Pro S) und zwischen die 18 und 20 Zoll Räder schiebt VW 19-Zöller. Die silberne Leiste über den Seitenfenstern ist künftig serienmäßig und wertet die Optik auf. 

Die C-Säule bleibt breit wie beim Golf - die optionalen Sticker in Wabenstruktur entfallen. Ebenso wie die Wabenstruktur am vorderen Stoßfänger durch zwei senkrechte Schlitze ersetzt wird. Hinten strahlt nachts jetzt auch der mittlere Teil der Rücklichter, die in der Heckklappe liegen. 

Drei neue Farben ergänzen die Palette

Und es wird wieder mehr Farben geben, nachdem man die Palette auf aktuell vier Töne reduziert hat: Neben einem ganz neuen Dark Olivian Green Metallic kommen wieder Blau und ein Schwarz ins Programm.

"Mit der Nutzung von Schwarmdaten im neuesten ‚Travel Assist‘ gehen wir den nächsten Schritt auf dem Weg zum hochautomatisierten Fahren“, wirbt Kai Grünitz, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen, Geschäftsbereich „Technische Entwicklung“.

Preislich orientiert man sich an dem zuletzt stark gestiegenen Niveau des ID.3, bei dem auch die Basisversion mit kleinem 45-kWh-Akku aus dem Programm fiel. Seit 1. Dezember 2022 ist das Fahrzeug in den vorkonfigurierten Ausstattungslinien Life , Business, Style, Max und Tour bestellbar. Der Startpreis des ID.3 Life liegt bei 43.995 Euro (inkl. MwSt. und vor möglichem Abzug des Umweltbonus). Aufgrund des hohen Auftragsbestandes wird bei einer aktuellen Bestellung voraussichtlich ab dem vierten Quartal 2023 der neue ID.3 ausgeliefert, dämpft der Hersteller die Erwartungen.

Was bedeutet das?

VW schlägt beim ID.3-Preis ordentlich auf, wertet dafür aber auch das Auto an den entscheidenden Stellen auf. Womit Preis und Leistung sich wieder etwas relativieren - und er vor allem innen näher an den MG4 und den deutlich wertigeren elektrischen Renault Megane heranrückt. Und nachdem auch Opel den elektrischen Astra in Stellung bringt, war es für VW Zeit, zu handeln. Man darf gespannt sein, wie Cupra beim Born das Facelift vollzieht...

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