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VW-Golf-Killer? Škoda präsentiert den Scala

Der Nachfolger des Rapid wird mitten in der „Golf-Klasse“ platziert und könnte dem Wolfsburger Platzhirsch gefährlich werden.

Der Scala ist das erste Konzernmodell auf der neuen MQB-A0-Plattform. | Foto: Škoda Auto
Der Scala ist das erste Konzernmodell auf der neuen MQB-A0-Plattform. | Foto: Škoda Auto
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Gregor Soller

Nein, sie können es nicht mehr billig in Tschechien - dazu sind Geschichte und Anspruch der Marke Škoda mittlerweile zu hoch. Der rapid, bewusst als preisgünstige Alternative mit viel hartem Kunststoff zwischen Fabia und Octavia geschoben, fuhr sich genau wegen seiner offensichtlich günstigen Anmutung nie so recht in die Herzen und Hitlisten aller europäischen Kunden. Deshalb wird beim Nachfolger „Scala“ nun alles anders.

Das komplett neu entwickelte Modell reizt den kompakten MQB-Baukasten, auf dem auch der Polo steht, voll aus und kombiniert so immer noch günstige Herstellkosten mit sehr viel Platz.  Fünf Motorvarianten mit einer Leistungsspanne von 66 kW (90 PS) bis 110 kW (150 PS) stehen zur Wahl, alternativ angetrieben ist dabei nur die CNG-Variante. Alle Motoren sind Direkteinspritzer mit Turboaufladung. Sie sind mit Start-Stopp-Automatik und Bremsenergierückgewinnung ausgestattet. Optisch legt der Scala die Latte ebenfalls höher und sieht ziemlich genau so aus wie die Studie Vision RS, die bei der Paris Motorshow stand. Marktstart ist in der ersten Jahreshälfte 2019.

Das neue Modell misst 4.362 Millimeter in der Länge, es ist 1.793 Millimeter breit und 1.471 Millimeter hoch. Der lange Radstand von 2.649 Millimetern verleiht dem Scala viel Platz und sehr gute Fahreigenschaften. Mit seinen großzügigen Innenabmessungen rückt der Scala extrem nah an den Octavia, der in der nächsten Generation ebenfalls weiter wachsen dürfte oder muss. Zum Vergleich: Die Kniefreiheit beträgt 73 Millimeter (Octavia: 73 Millimeter), die Ellbogenfreiheit auf den Rücksitzen beläuft sich auf 1.425 Millimeter (Octavia: 1.449 Millimeter) und die Kopffreiheit im Fond liegt bei 982 Millimetern (Octavia: 980 Millimeter). Markentypisch verfügt der Scala über einen der größten Kofferräume seiner Klasse mit 467 Litern Volumen. Bei umgeklappter Rückbank erhöht sich das Volumen auf 1.410 Liter.

Dazu wurde auch die neueste Digitaltechnik ins Fahrzeug integriert. Das flexibel konfigurierbare optionale Virtual Cockpit ist mit einem 10,25 Zoll großen Display erhältlich - dem größten in der Kompaktklasse. Die Displays der Infotainmentsysteme messen in der Diagonale bis zu 9,2 Zoll - ebenfalls ein Bestwert im Fahrzeugsegment. Dank der neuen Generation mobiler Online-Dienste von SKODA Connect können die Passagiere ihr Fahrzeug über das Mobiltelefon ver- und entriegeln und die Software des Infotainmentsystems oder die Navigationskarte over the air aktualisieren. Der Besuch eines Autohauses ist nicht notwendig. Als erster Škoda werden alle ausgelieferten Scala immer online sein. Die eingebaute eSIM stellt per LTE eine Hochgeschwindigkeits-Internetverbindung her, so dass keine zusätzliche SIM Karte oder Tethering-Verbindung per Smartphone erforderlich sind. Serienmäßig unterstützt die eSIM die Funktionalität des Emergency Calls und des Proaktiven Service.

Fahrwerksseitig mehr individuelle Möglichkeiten und Sportlichkeit ermöglicht das optionale neue Sport Chassis Preset, das zwei unterschiedliche Abstimmungen bietet. Das Fahrwerk ist 15 Millimeter tiefer gelegt und verfügt neben dem Normal Modus über einen Sport-Modus mit einer härteren Kennlinie der über ein Ventil umschaltbaren Stoßdämpfer. Das sorgt für ein sportlicheres Fahrgefühl und eine intensivere Anbindung an die Fahrbahn. Gesteuert wird der Wechsel zwischen den beiden Einstellungen im Menü der Fahrprofilauswahl Driving Mode Select. Auch bei den Assistenzsystemen legte man massiv nach.

Was bedeutet das?

Mit dem Scala erwächst Golf/A3 und Octavia konzernintern ein starker Konkurrent. Ebenfalls auf dem Kieker hat der Scala Opel Astra, Ford Focus, Hyundai i30 sowie Kia Ceed und die beiden Premiums BMW 1er und Mercedes-Benz A-Klasse. Vor allem als Diesel und Erdgasversion dürfte er eine spannende Kompakt-Alternative für Flotten werden.

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