VW: Gläserne Manufaktur in Dresden soll Autobau einstellen

Laut Automobilwoche soll Volkswagen planen, die Fahrzeugproduktion in der „Gläsernen Manufaktur" in Dresden zu beenden. Grund ist auch die Auftragsflaute bei E-Modellen.

Noich voll in Fahrt: VW montiert aktuell eine Überlauffertigung des ID.3 in Dresden. | Foto: VW
Noich voll in Fahrt: VW montiert aktuell eine Überlauffertigung des ID.3 in Dresden. | Foto: VW
Gregor Soller

Dresden geht vom Netz – zumindest vom Volkswagen-Produktionsnetz. Wie die „Automobilwoche“ unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, soll die Fahrzeugproduktion in der „Gläsernen“ eingestellt werden. Dresden war ein Leuchtturmprojekt des Ex-CEO Piech, der dort im Frühjahr 2002 mit der Phaeton-Fertigung begann. Seitdem seien mehr als 150.000 Einheiten der Modelle VW Phaeton, Bentley Flying Spur, VW e-Golf und ID.3 gebaut worden. 2022 liefen dort 6.500 ID.3 vom Band – Dresden dient als „Überlaufproduktion“ für das Werk Zwickau. Jetzt soll die Produktion von Pkw eingestellt werden, der Standort aber erhalten bleiben. Die etwa 300 Mitarbeiter bekämen satt der Montage des ID.3 andere Aufgaben, unter anderem im Bereich Innovative Fertigung und Erprobung.

Hintergrund: Schon die Werke in Zwickau und Emden haben aktuell Überkapazitäten der schwächer nachgefragten ID.-Modelle. Auch in Zwickau sollen Stellen gespart werden und die teils eigenständige „Volkswagen Sachsen GmbH“ soll komplett in den Produktionsverbund eingegliedert werden. In Zwickau laufen aktuell ID.3, ID.4, ID.5, der Cupra Born und der Audi Q4 e-tron als SUV und als Sportback vom Band.

Die Nachrichtenagentur DPA berichtete Ende vergangener Woche, dass der Konzern trotz der mangelnden Auslastung in Zwickau an den 2022 gefassten Ausweitungsplänen festhält: Der Audi Q4 e-tron soll ab Ende 2023 auch in Brüssel und der ID.3 ab Herbst auch in Wolfsburg produziert werden. Letzteres soll „zunächst nur in kleinen Stückzahlen“ geschehen und man übernähme den „Überlauf“ aus Dresden.

 

 

Laut „Manager Magazin“ lag der Auftragsbestand für das Elektroauto-Werk in Zwickau zur Jahreswende noch bei knapp 300.000 Autos, im Juli 2023 sei er auf deutlich weniger als die Hälfte geschrumpft. Schon im Juli dachte man konzernintern laut darüber nach, bei anhaltender Nachfrageflaute die Produktion in Zwickau vom Dreischicht- auf Zweischichtbetrieb zu reduzieren.

Was bedeutet das?

Sie E-Autos kommen bei VW nicht so in Fahrt wie geplant: Nach dem Abschmelzen der Subventionen schmelzen auch die Auftragsbestände ab, was kleine Produktionen wie Dresden zuerst trifft. Könnte den ID.3 made in DD künftig zum Sammlerstück machen!