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VW Finanzchef: Elektrische Kleinwagen nicht profitabel

Volkswagen wird in näherer Zukunft keinen ID.1 auf den Markt bringen. Arno Antlitz, CFO des Wolfsburger Autokonzerns, hält den Kleinwagen zu den heutigen Kosten für VW für nicht realisierbar.

So könnte der ID.1 aussehen - wenn er denn irgendwann kommt.| Foto: Rendering von Andrei Avarvarii
So könnte der ID.1 aussehen - wenn er denn irgendwann kommt.| Foto: Rendering von Andrei Avarvarii
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Thomas Kanzler

Wer auf der Suche nach einem bezahlbaren Kleinwagen mit E-Antrieb ist, wird beim Blick auf deutsche Hersteller enttäuscht. Außer dem neuen e.Go, dem zweisitzigen E-Smart, dem Opel Corsa und dem größeren Opel Mokka haben sich die Marken aus dem Segment zurückgezogen. VW oder Ford haben nichts (mehr) im Angebot.

„Wir müssen profitabel arbeiten. Deshalb ist unterhalb eines ID.2 zu den heutigen Kosten der Batterie und der Rohstoffe zum aktuellen Zeitpunkt ein noch günstigeres Modell nicht darstellbar“, erklärte Antlitz nun in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Antlitz bemängelt die mangelnde Unterstützung durch den Staat. Es gebe in den EU-Länder verschiedene Subventionen, eine einheitliche Linie sei nicht erkennbar. Somit sei die aktuelle Umstrukturierung hin zur Elektromobilität für den Konzern eine große Herausforderung.

„Das ist in den USA anders, denken sie an den Inflation Reduction Act, der ja gerade stark die Produktion neuer klimaschonender Technologien fördert“, kritisierte Antlitz die aktuelle Situation in der EU.

ID.2 für unter 25.000 Euro

Der ID.1 wird also in absehbarer Zeit nicht kommen. Am ID.2 eine Klasse darüber arbeiten die Wolfsburger bereits. Der vollelektrische ID.2 soll 2025 zu einem Preis von unter 25.000 Euro auf den Markt kommen. Beim Hochfahren der Elektromobilität setzt VW laut Antlitz ganz auf „die attraktivsten Profit-Pools, also die besonders gewinnbringenden und gleichzeitig gefragten Fahrzeugsegmente sowie wachstumsstärksten Regionen“. So wird das Hauptaugenmerk erst einmal auf SUVs für die attraktiven Märkten in China und den USA liegen.

E-Kleinwagen lohnen sich nicht

Der Grund für die Zurückhaltung mit kleinen, bezahlbaren Autos liegt vor allem an den exorbitanten Kosten für die Stromspeicher. Der Akku für einen Kleinwagen à la VW e-up kostet momentan etwa 7.000 Euro. Je nach Modell und Größe rufen die Batteriehersteller auch bis zu 30.000 Euro für das Batteriepaket auf. Da Kunden besonders im Kleinwagensegment sehr auf den Preis achten, sind keine großen Gewinnspannen möglich.

Was bedeutet das?

Selbst bei den Verbrennern steigen viele deutsche Hersteller im Kleinwagensegment aus. Die immer strengeren Abgasnormen und gesetzliche Anforderungen an Sicherheitssysteme treiben auch da die Herstellungskosten nach oben. Und bei den Stromern kommt der teure Akku hinzu. Ein Elektro-Kleinwagen für 30.000 Euro ist den meisten Käufern nicht vermittelbar.

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