VW-Chef Schäfer: "Als Marke nicht mehr wettbewerbsfähig"
Europas größter Autobauer Volkswagen hat die Belegschaft auf Einschnitte vorbereitet. VW-Markenchef Thomas Schäfer erklärte gegenüber 2.000 Vertrauensleuten der IG Metall in Wolfsburg laut einem Bericht des Spiegel, man sei "als Marke VW nicht mehr wettbewerbsfähig". Er bezeichnete die Situation als "sehr kritisch". "Ohne spürbare Einschnitte" werde es nicht gehen. Man müsse "ran an die kritischen Themen, auch beim Personal." Die Auftragseingänge lägen speziell bei den E-Autos unter den Erwartungen. Schäfer sah "keinen Grund für Entwarnung. Auch 2024 werde ein "knallhartes Jahr für die gesamte Autoindustrie und für die Marke VW", prognostizierte Schäfer.
"Mit vielen unserer bisherigen Strukuturen, Prozessen und hohen Kosten sind wir als Marke VW nicht mehr wettbewerbsfähig. Wir sind in der Verwaltung zu teure, in den Werken nicht produktiv genug und liegen bei den Kosten deutlich über dem Wettbewerb", erklärte Schäfer.
Man erziele daher "zu wenig Gewinn, um den Wandel und usnere Zukunft aus eigener Kraft zu finanzieren", brachte es Schäfer auf den Punkt. In solch einer Situation würden andere Hersteller Werke schließen.
Personalvorstand Gunnar Kilian mahnte, man müsse "die demografische Kurve konsequent als Vorteil begreifen, Altersteilzeit und Ruhestandsregelungen in den kommenden Jahren maximal nutzen." Zugleich verdeutlichte er, dass Einsparungen beim Personal unvermeidlich seien. "Wir müssen unsere Kosten senken und mit weniger Personal auskommen, um ein zukunftsfester Arbeitgeber zu bleiben", betonte Kilian.
Konzernchef Oliver Blume hatte am Freitag im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" bereits avisiert, dass es bei dem geplanten Sparprogramm auch um eine Reduzierung des Personals gehen werde. Diese soll aber sozialverträglich erfolgen. Der Konzern hat ein milliardenschweres Effizienzprogramm für die Kernmarke Volkswagen aufgelegt, das bis 2026 zehn Milliarden Euro an Einsparungen bringen und die Umsatzrendite der Marke von zuletzt 3,4 auf 6,5 Prozent anheben soll.
Gleichwohl verdient man aktuell noch gut, auch die Marke VW schreibt derzeit noch schwarze Zahlen. Allerdings handle es sich dabei um die Sondersituation, dass die Auftragsbestände in Folge der Microchip-Krise abgearbeitet würden. Die Aufträge gehen nun offenbar deutlich zurück, sodass Experten mit massivem Druck für die Marke VW in 2024 rechnen.
Elektromobilität , Newsletter Elektromobilität , IAA Mobility , SUVs und Geländewagen , Hybrid , Antriebsarten, Kraftstoffe und Emissionen , Oberklasse- und Sportwagen , Carsharing , Autonomes Fahren (Straßenverkehr) , Ladeinfrastruktur , Verkehrspolitik , Formel E , Brennstoffzellen , Fahrzeug-Vernetzung und -Kommunikation , Fahrzeuge & Fuhrpark , Automotive-Messen & Veranstaltungen , Pkw, Kompakt- und Mittelklasse , Minis und Kleinwagen , E-Auto-Datenbank, E-Mobilität-/Automotive-Newsletter, E-Auto-Tests