Vor allem in Kurkumagelb metallic sorgt der Arteon für Daumen nach oben – zumindest auf dem platten niedersächsischen Land, wo der große VW schon fast obszön sexy wirkt. Seine Designmission hat er also erfüllt, der von VW gewollte „Haben-wollen-Effekt“ stellt sich ein: Der Arteon hat deutlich mehr Sexappeal als der mittlerweile ebenfalls nicht unschicke Flottenliebling Passat.
Dem der Arteon im Innenraum dann doch sehr ähnlich sieht: Alles lässt sich sofort intuitiv bedienen, Windgeräusche existieren praktisch nicht und der modulare Querbaukasten sorgt für formidable Raumausnutzung. Fünf Zentimeter mehr Radstand als beim Passat sorgen für fürstliche Beinfreiheit im Fond und sogar die Kopffreiheit reicht trotz Coupésilhouette noch für Körpergrößen bis 1,9 Meter. Dahinter liegt ein 563 Liter fassender Großladeraum, der sich durch Umlegen der Rücksitzlehnen auf bis zu 1557 Liter erweitern lässt. Und die neuesten Assistenzsysteme können voraussehen und auf Geschwindigkeitsbegrenzungen, Kurven und Kreisverkehre reagieren, sprich Geschwindigkeiten oder die Ausleuchtung der Fahrbahn entsprechend anpassen. Wenngleich das in der Praxis teils noch etwas digital, also abrupt geschieht. Und bedienen lässt sich das alles nach VW-Manier weitestgehend intuitiv!
Weniger innovativ ist der Arteon beim Antriebsstrang: Hier stehen zum Start drei 2,0-Liter-Vierzylinder-TDI- und TSI-Verbrenner zur Wahl, die 150 bis 280 PS leisten. Im Laufe der Zeit kommen noch drei weitere Leistungsstufen hinzu. Eine E-Version oder Plug-in-Hybrid ist momentan nicht angedacht, könnte aber nachgeschoben werden, da der Arteon wie Golf und Passat auf dem modularen Querbaukasten basiert. Für erste Ausfahrten standen nur der 240-PS starke Top-TDI und der 280 PS starke Top-TSI zur Verfügung, die beide an das Siebengang-DSG gekoppelt sind. Das gönnt sich beim Anfahren nach wie vor eine kleine Gedenksekunde, bevor dann Gang für Gang nachgefeuert wird. Das sauber abgestimmte Fahrwerk mit komplett neu entwickelten Stoßdämpfern macht in der Normalstellung erwartungsgemäß den besten Job, die optionalen Einstellmöglichkeiten kann man sich wie bei so vielen Konkurrenten sparen: Im Comfortmodus wird der VW leicht indifferent, im Sportmodus unnötig hektisch.
Insofern ist die schicke Hülle das Provokanteste am Arteon, der im Kern seines Seins durch und durch durchdachter Volkswagen ist. Umso wichtiger ist deshalb, dass man diese Hülle haben will. Zur Vorsicht hat VW den Arteon preislich sehr nahe an einen vergleichbaren Passat Variant TDI Highline mit Doppelkupplung positioniert. Aktuell startet er unrabattiert bei knapp 33.350 Euro netto. Womit er sich finanziell auch nicht weit von den schicken „Heckklappencoupés“ Skoda Superb und Opel Insignia oder BMW 318d GT entfernt, die ähnlich schicke Hüllen zu vergleichsweise schicken Tarifen bieten.
Was haben die Kunden davon?
Eine echt schicke (Aufstiegs-)Alternative zum Passat, ohne auf dessen grundvernünftige Tugenden Verzichten zu müssen. In Sachen alternative Antriebe bleibt der neue Ober-Niedersachse allerdings erstaunlich bodenständig.
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