Volvo XC 90 Facelift: Ein Dauerbrenner geht in Verlängerung

Der Countdown zählt runter ab 3 Minuten 24 Sekunden, bei 1:59 zuckt der Vorhang, Volvo-CEO Jim Rowan hat bereits Platz genommen. Dann geht es los: Er erklärt, dass noch längst nicht alle Kunden elektrisch fahren können oder wollen, weshalb man einen „neuen“ XC90 auflegte, der so neu nicht ist. Und obwohl den eigentlich der EX90 hätte ablösen sollen und der XC90 so aktuell nicht mehr ist, ist er dann doch zeitlos genug, um nochmal in die Verlängerung zu gehen.

Wäre er ein Fußballer, vielleicht vergleichbar mit Müller vom FC Bayern – der zwar nicht mehr die Hauptrolle spielt, aber die bayerischste im immer weniger bayerischen FC Bayern. Und so hält der XC90 auch in Torslanda die Stellung, dem Volvo-Hauptwerk, während der EX90 aus dem US-amerikanischen Charlotte kommt.

In Deutschland gibt es künftig nur B5 und T8

Motorisch bleibt Volvo allerdings bescheiden: B5, B6 und T8 heißt es künftig, dahinter verbergen sich zwei mildhybridisierte Vierzylinder und ein ebensolcher gekoppelt mit einer E-Maschine, was den T8 weiter zum Plug-in macht. So bleibt der T8 das Topmodell mit Plug-in-Hybridantrieb. Rein elektrisch soll der Volvo XC90 T8 als PHEV mit seinem 18,8 kWh großen Akku bis zu 70 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können, real eher 50 bis 60…. Da hätten wir etwas mehr erwartet, aber man konnte den Rohbau nicht einfach für einen größeren Akku umstricken. Viele Wettbewerber bieten hier hier bei bis zu 100 Kilometern oder mehr…

Der zwei Liter große Turbo-Vierzylinder mit seinen 228 kW / 310 PS wird von einem 107 kW / 145 PS starken Elektromotor unterstützt, wodurch über 700 Nm Drehmoment anliegen. In 5,4 Sekunden geht es auf 100 km/h, weiterhin wird bei 180 km/h abgeregelt. Mit den Akkureserven sollen so nach WLTP bis zu 800 Kilometer Reichweite drin sein.

Dazu kommt der XC90 B5, der von einem 184 kW / 250 PS starken Vierzylinder angetrieben wird. Verzichten müssen wir auf den B6 mit einem Turbo samt elektrischem Verdichter, der 221 kW / 300 PS leistet. Beim B5 sollen die 48-Volt-Lithium-Ionen-Batterie und der integrierte Starter/Generator beitragen, Emissionen und Kraftstoffverbrauch im realen Fahrbetrieb um bis zu 15 Prozent zu senken.

Optisch änderte man nur Details – auch der XC 90 bleibt ein langlebiges Auto

Grundsätzlich änderte man am seit Januar 2015 gebauten XC90 nur Details: Neue Leuchteinheiten vorn und hinten, geänderte Sitze, dazu kommt das leicht modifizierte Cockpit. Die Bedienung blieb Gott sei Dank weitgehend unangetastet old school – hier gefielen vielen die „alten“ Volvo besser als EX30 und EX90! Aber das 11,2-Zoll-Display wurde inhaltlich an EX30 und EX90 angepasst.  Optimiert wurde laut Volvo auch die Vielseitigkeit und Praktikabilität an Bord des Volvo XC90 – zum Teil auch als Reaktion auf das Feedback aktueller Besitzer. Die Mittelkonsole bietet mehr Stauraum als bisher – unter anderem einen zusätzlichen Getränkehalter. Die kabellose Ladeschale für Mobiltelefone wanderte an einen bequemer erreichbaren Platz.