Volvo plant neues E-Auto-Werk in der Slowakei

Die neue Produktion bei Kosice soll bis zu 250.000 rein elektrische Fahrzeugen pro Jahr montieren können. Ab 2023 soll gebaut, ab 2026 produziert werden.

Der XC-90-Nachfolger könnte aus der Slowakei kommen. | Foto: Volvo Cars
Der XC-90-Nachfolger könnte aus der Slowakei kommen. | Foto: Volvo Cars
Gregor Soller

Auch Volvo verabschiedet sich in der Produktion mehr und mehr aus West- und Nordeuropa: das neue Werk soll für rund 1,2 Milliarden Euro im Osten der Slowakei entstehen – abzüglich staatlicher Subventionen, die bis zu 20 Prozent ausmachen könnten. Das Werk soll von Anfang an klimaneutral betrieben werden. Kosice wäre laut Volvo der erste neue europäische Produktionsstandort für Volvo Cars seit fast 60 Jahren. Hauptverwaltung, Produktentwicklung und Marketing befinden sich hauptsächlich im schwedischen Göteborg, wo auch (noch) V60, V90, XC60 und XC90 montiert werden. Weitere Fertigungen stehen in Gent (XC40), in South Carolina (S60), Chengdu, Daqing und Taizhou (S90). Dazu kommen Forschungs- und Entwicklungs- sowie Designzentren in Göteborg, Camarillo (USA) und Shanghai (China). Jim Rowan, Chief Executive bei Volvo Cars, erklärte dazu: „Die Expansion in Europa, unserer größten Absatzregion, ist für unsere Umstellung auf Elektrifizierung und unser weiteres Wachstum von entscheidender Bedeutung.“

Geert Bruyneel, Leiter der weltweiten Produktion bei Volvo Cars, erklärte gegenüber „Automotive News“, das man in der Slowakei E-Autos auf Basis einer weiterentwickelten SPA2-Plattform bauen möchte. Die sogenannte „Scalable Product Architecture 2“ ist im Gegensatz zur seit 2014 verwendeten SPA eine reine Elektro-Plattform. Der vollelektrische Volvo XC90-Nachfolger und der Polestar 3 werden ebenfalls die Plattform SPA2 nutzen aber im Werk Ridgeville im Bundesstaat South Carolina montiert.

Die Europa-Produktion dieser beiden Modelle könnte dann in Kosice erfolgen, wenn das US-Werk nicht alle Märkte weltweit bedient. Alternativ könnte dort aber perspektivisch auch der margenschwächere elektrische Nachfolger des XC60 dort gebaut werden. Ob man auch  Akkus und/oder E-Maschinen in der Slowakei baut, ließ man bei Volvo noch offen.

Was bedeutet das?
Volvo wird mehr und mehr zu „made by“ statt „made in“ Sweden. Das neue Werk in der Slowakei dürfte die alten Montagelinien in Gent und Göteborg weiter unter Druck setzen – schade eigentlich. Aber subventioniert auf der grünen Wiese neu zu bauen ist immer einfacher, als alte Montagen anzupassen, zumal man sich auch mit CO2-neutraler Montage leichter tut.

 

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