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Volkswagen sieht sich bei Flottengrenzwerten auf Kurs

Marke liegt nach eigenen Zahlen im CO2-Schnitt der Pkw-Neuwagen mit 92 g/km um 22 Prozent unter Vorjahresniveau. Neben der wachsenden Zahl der BEVs helfen auch 80.000 PHEVs. Der Konzern kommt voran.

Es geht voran - abwärts: Bei den Flottengrenzwerten will VW nach eigenen Zahlen das Soll der Marke übererfüllt haben, auch dank BEV und PHEV-Anrechnung. | Foto: VW
Es geht voran - abwärts: Bei den Flottengrenzwerten will VW nach eigenen Zahlen das Soll der Marke übererfüllt haben, auch dank BEV und PHEV-Anrechnung. | Foto: VW
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Johannes Reichel

Die Marke Volkswagen will auf Basis eigener vorläufiger Zahlen die europäischen CO2-Flottenziele für das Jahr 2020 übererfüllt und rund sechs Millionen Gramm CO2 weniger verursacht haben, als gesetzlich vorgegeben. Die Pkw-Neuwagenflotte in der Europäischen Union habe einen Durchschnittswert der CO2-Emissionen von 92g/km erreicht, das gesetzliche CO2-Ziel lag für die Marke bei 97g/km. Im Vergleich zum Vorjahr sollen damit die CO2-Emissionen um 22 Prozent gesunken sein.

„2015 haben wir die größte und umfassendste Elektro-Offensive der Branche auf den Weg gebracht. Die sehr deutliche Übererfüllung unserer CO2-Ziele zeigt, dass der Kurs der Marke stimmt. 2021 werden wir die Transformation hin zur E-Mobilität mit neuen Modellen nochmals beschleunigen“, meint der Vorstandsvorsitzende der Marke Volkswagen, Ralf Brandstätter.

Die Elektrooffensive des Konzerns und der Marke kam im vergangenen Jahr erstmals spürbar ins Rollen und wirkt sich auch auf die Flottenwerte aus. So habe man 2020 mit 212.000 bereits so viele E-Automobile ausgeliefert wie nie zuvor, hatte die Marke jüngst verkündet. Der darin enthaltene Anteil der vollelektrischen Fahrzeuge habe sich sich mit 134.000 gegenüber Vorjahr verdreifacht. Darunter waren bereits 56.500 Fahrzeuge des vollelektrischen Modells ID.3.

So war der E-Kompaktwagen auf MEB-Plattform in Finnland, Slowenien und Norwegen im Dezember der am häufigsten ausgelieferte BEV in den jeweiligen Märkten, in den Niederlanden sogar drei Monate lang in Folge. In Schweden sei der ID.3 im Dezember 2020 sogar absolut das meistverkaufte Auto gewesen, unabhängig von der Antriebsart. In den Niederlanden und Deutschland schaffte die Marke auch im Gesamtjahr 2020 den Sprung auf Platz eins unter den vollelektrischen Fahrzeugen, mit einem Anteil in Deutschland von 23,8 Prozent am BEV-Markt und 23 Prozent in den Niederlanden, wie der Hersteller stolz verkündet. Die finale Bestätigung durch die EU-Kommission zu den Werten erfolgt allerdings zu einem späteren Zeitpunkt.
 

Gesamtkonzern drückt Emissionen unter 100-Gramm-Marke

Auch im Gesamtkonzern kommt man offenbar voran im Hinblick auf die Einhaltung der Grenzwerte. Der Anteil der batterieelektrischen Fahrzeuge (BEV) und Plug-In-Hybride (PHEV) an den Gesamtauslieferungen sei auf 9,7 Prozent (2019: 1,7 Prozent). Damit sei der Konzern im reinen Elektro-Segment in Westeuropa klar Marktführer mit einem Anteil von rund 25 Prozent (2019: 14 Prozent). Als Treiber dieser Entwicklung sieht man neben der Marke Volkswagen Pkw auch Audi, die vor allem durch den Start des e-tron die CO2-Flottenziele übererfüllen konnte.

Im Gesamtkonzern hat man nach vorläufigen Zahlen in 2020 den Durchschnittswert der CO2-Emissionen seiner Pkw-Neuwagenflotte in der EU gegenüber 2019 um rund 20 Prozent auf 99,8 g/km gesenkt. Die Luxusmarken Bentley und Lamborghini würden dabei einzeln bewertet und sind nicht berücksichtigt. Für die knappe Verfehlung des mit anderen Herstellern gebildeten CO2-Pools von rund 0,5 g/km, habe der Konzern bereits frühzeitig Rückstellungen gebildet, so dass das Ergebnis des vierten Quartals nicht belastet würde.

Was bedeutet das?

Schön, dass sich der Volkswagen-Konzern - wie übrigens auch Daimler und BMW - bei den Flottengrenzwerten auf Kurs sieht. Und klar, sie haben die nicht gerade realitätsnahen EU-Regeln nicht gemacht ... Allenfalls angeregt, dass sie etwa Elektroautos wie PHEV mit einem Supercredit versieht, der nun auf die Gesamtbilanz ordentlich einzahlt. Ob es sich auch für die Umwelt auszahlt, steht auf einem anderen Blatt. Denn nicht zuletzt weicht ja auch generell der Realverbrauch meist deutlich vom angerechneten Normverbrauch ab.

Erst recht gilt das für die umstrittenen Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge, die selten so wenig verbrauchen, wie sie auf dem Papier vorgaukeln, wo sie als Zwei-Liter-Autos firmieren und mit unter 50 gCO2/km in die Bilanz eingehen. Es wird Zeit, dass wir rauskommen aus der bloßen Simulation von Klimaschutz - und die Autos wirklich so umweltfreundlich sind, wie sie behaupten zu sein. Immerhin: Der Anteil an reinen BEVs stieg bei VW zuletzt steiler an als die PHEV - ein gutes Angebot hat noch immer seine Nachfrage gefunden. Und (Vernunft)Autos wie der ID.3 weisen da den (Aus)Weg: Sie sind elektrisch, effizient - und KEIN SUV - und finden trotzdem reißenden Absatz. Mehr davon!

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