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Volkswagen: Reif für die Insel - Elektrifizierungsprojekt gestartet

Eine bisher mit Diesel-Generatoren versorgte Insel soll zum Reallabor der Mobilitäts- und Energiewende werden. Für die Übergabe der ersten E-Autos kamen sogar CEO Diess und der griechische Regierungschef.

Schneller als die Polizei erlaubt: Der ID.4 ist das erste elektrische Polizeiauto Griechenlands und macht den Anfang einer kompletten Elektrifizierung der griechischen Insel Astypalea. | Foto: VW
Schneller als die Polizei erlaubt: Der ID.4 ist das erste elektrische Polizeiauto Griechenlands und macht den Anfang einer kompletten Elektrifizierung der griechischen Insel Astypalea. | Foto: VW
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Johannes Reichel

Wie im November 2020 angekündigt, hat der Volkswagen-Konzern jetzt in Zusammenarbeit mit der griechischen Regierung das Elektrifizierungsprojekt der griechischen Insel Astypalea gestartet. Diese soll zur Elektroinsel werden. Volkswagen Chef Herbert Diess und Premierminister Kyriakos Mitsotakis übergaben jetzt die ersten E-Autos: Die lokale Polizei erhielt einen ID.4 für die Dienstfahrten, das erste elektrische Polizeiauto Griechenlands. Am Flughafen gingt eine Ladesäule für Elektroautos in Betrieb, inklusive exklusiver Parkplätze.

Die Übergabe ist der erste Schritt einer Transformation, die Astypalea in den kommenden Jahren grundlegend verändern wird. Das langfristige Ziel ist eine Vorzeigeinsel für nachhaltige Mobilität und grüne Energie. Zum Fuhrpark gehören dabei neben E-Autos auch zwei eScooter von Seat MÓ. Den ersten Fahrzeugen sollen zügig weitere folgen. Der Verkauf an Privat- und Geschäftskunden startet Ende Juni. Im nächsten Schritt will man neue Mobilitätsdienste launchen: Sowohl das vollelektrische Car-Sharing als auch der Ride-Sharing-Dienst seien in Vorbereitung. Volkswagen Chef Diess betonte die Bedeutung des Projekts weit über Griechenland hinaus. Er sieht Astypalea als ein Zukunftslabor für die Dekarbonisierung in Europa.

"Auf der Insel erforschen wir in Echtzeit, was die Menschen zum Umstieg auf die E-Mobilität bewegt und welche Anreize es für den Übergang zu einem nachhaltigen Lebensstil braucht. Die Erkenntnisse werden dazu beitragen, den Wandel hin zu nachhaltiger Mobilität und grüner Energie in Griechenland zu beschleunigen", glaubt Diess.

Weltweit gewinne der Klimaschutz an Zugkraft, so Diess. Man treibe diesen Wandel voran und bietet das gesamte Spektrum nachhaltiger Mobilität – vom Auto über das Laden bis hin zu nachhaltigen Energielösungen, warb der Konzernchef. Astypalea soll nach seinem Dafürhalten zu einer Blaupause für schnelle Veränderungen werden, befördert durch die enge Zusammenarbeit von Regierungen und Unternehmen, so Diess.

Statt fossiler Versorgung: Energiewende zum Solarstrom

Zur Transformation gehört auch eine Energiewende hin zu regenerativ erzeugtem Strom. Bislang werde Astypalea nahezu ausschließlich mit Strom aus Diesel-Generatoren versorgt, die CO2-Emissionen belaufen sich auf fast 5.000 Tonnen pro Jahr. Im Rahmen des Besuchs gab die griechische Regierung nun Einzelheiten zum neuen Energiesystem bekannt. Künftig solle der Strom vorwiegend aus Solarenergie stammen. In einem ersten Schritt werde bis 2023 ein Solarfeld mit einer Leistung von 3 Megawatt installiert. Damit könnten 100 Prozent der E-Fahrzeuge und bis zu 60 Prozent der gesamten Insel mit Grünstrom versorgt werden, so die Prognose.

Zum neuen Energiesystem gehört auch eine Pufferbatterie mit 7 Megawattstunden (MWh) Speicherkapazität, mit der das Netz ausbalanciert und die Solarenergie bestmöglich genutzt werden kann. In einem zweiten Schritt will man den Anteil regenerativer Energien bis 2026 weiter ausgebaut und künftig mehr als 80 Prozent des Strombedarfs decken. Mit dem neuen Energiesystem sänken nicht nur die CO2-Emissionen, sondern voraussichtlich auch die Energiekosten, so die Hoffnung. Die griechische Regierung jedenfalls geht von mehr als 25 Prozent Einsparpotenzial aus.

Wissenschaftliche Begleitung

Um diese Faktoren der Transformation zu analysieren, wird das Projekt auch wissenschaftlich begleitet. Experten der Universität Strathclyde (Schottland) und der Universität der Ägäis (Griechenland) werden die Menschen auf Astypalea regelmäßig befragen und ihr Feedback zu den Veränderungen einholen. Die Studie soll dabei helfen, die Perspektive der Insel-Gemeinschaft systematisch einzubeziehen und ein grundsätzliches Verständnis des Transformationsprozesses zu gewinnen. Die Ergebnisse sollen anschließend der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden, verspricht der Konzern.

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