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Volkswagen: Gemächlicher Start mit Updates over the Air beim ID.3

Die Wolfsburger sehen sich lange, nachdem Tesla Updates over the Air einführte, als erster "Volumenhersteller", der per Luftschnittstelle aktualisiert. In jedem Fall für VW ein wichtiger Schritt.

Gut Ding will Weile haben: Die Updates selbst sollen dreieinhalb Stunden dauern - und stehen erst einmal nur für eine Teilflotte bereit. | Foto: VW
Gut Ding will Weile haben: Die Updates selbst sollen dreieinhalb Stunden dauern - und stehen erst einmal nur für eine Teilflotte bereit. | Foto: VW
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Johannes Reichel

Wie angekündigt, führt der Automobilhersteller Volkswagen ab diesem Sommer für die elektrischen Modelle der ID.-Reihe regelmäßige Software-Updates „Over-the-Air“ (OTA) ein und will damit dem kalifornischen E-Auto-Pionier Tesla gleichziehen. Allerdings bezeichnet sich Volkswagen als der erste "Volumenhersteller", der diese Feature realisiere. Weltweit verkauft Tesla derzeit dennoch noch 50 Prozent mehr reine Elektroautos als Volkswagen, sämtliche Modelle der Kalifornier sind OTA-fähig.

Den Auftakt bildet bei VW dagegen erst einmal nur der ID.3, der die neueste Softwarestand „ID.Software2.3“ per mobilem Datentransfer im Juli 2021 erhält, allerdings zuerst im Rahmen des „First Movers Club“, der etwa 2.500 frühe Kunden zählt. Hier will man auch weiteres Feedback einsammeln. Grundsätzlich sind wohl etwa 140.000 ID-Modelle derzeit update-fähig, weil sie über die jüngste Software 2.1 verfügen. Updates für alle ID.3 und ID.4 und ID.4 GTX3 Kunden sollen sukzessive folgen. Künftig werde man die Software seiner ID. Fahrzeuge alle zwölf Wochen auf den neuesten Stand bringen, so das Versprechen der Wolfsburger. Allerdings soll die Update-Dauer mit dreieinhalb Stunden deutlich länger liegen als bei Tesla, wo etwa eine Stunde bei guter Verbindung üblich ist, wie die E-Autovermietung nextmove vorab ermittelt haben will.

Das Update selbst enthält Anpassungen und Verbesserungen rund um Bedienung, Performance und Komfort. So beinhaltet es unter anderem erweiterte Funktionalitäten des ID. Light, eine optimierte Umgebungserkennung und dynamische Fernlichtregulierung, eine verbesserte Bedienbarkeit und Designanpassungen des Infotainment-Systems sowie Performance- und Stabilitätsverbesserungen.

Eines für Alle: Zentralrechner ist zukunftfähig

Die Software-Updates sollen via mobilem Datentransfer direkt auf die zentralen Hochleistungsrechner (In Car Application Server, kurz ICAS) der Fahrzeuge gelangen. Die übernehmen bei Fahrzeugen auf Basis der MEB-Plattform Funktionen, die bei früheren Fahrzeuggenerationen auf eine Vielzahl von Steuergeräten verteilt gewesen seien, wirbt der Anbieter. Die neue Elektronik-Architektur soll so nicht nur leistungsfähiger sein, sondern auch den Austausch von Daten und Funktionen zwischen den Systemen im Fahrzeug vereinfachen. Per Over-the-Air Updates ließen sich bis zu 35 Steuergeräte erreichen und aktualisieren.

Mit Over-the-Air Updates der Software wollen die Wolfsburger auch die Voraussetzungen für neue Geschäftsmodelle schaffen. Ansatz ist, dass nicht mehr beim Kauf eines Fahrzeugs entschieden wird, welche Funktionalitäten ihr Auto aufweisen soll udn welche Konfiguration einen hohen Wiederverkaufswert brächte. Die Hardware selbst sei weitgehend vereinheitlicht, aber zusätzliche Funktionen und innovative Technologien sollen künftig via Software-Update nachträglich zubuchbar sein.

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