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Volkswagen: Elli und Elia integrieren E-Autos ins Stromnetz

Die Integration von E-Auto-Akkus in die Stromnetze als Speicher soll mit der Kooperation vorangetrieben werden. Zusammenarbeit auf Feldern Preissignale/Anreize, Marktdesign, Datensicherheit und Konnektivität.

Wollen E-Autos netzdienlich machen (v.l.): Chris Peeters, CEO Elia, Elke Temme, CEO Elli, und Stefan Kapferer, CEO 50Hertz, unterzeichnen gemeinsame Absichtserklärung. | Foto: VW
Wollen E-Autos netzdienlich machen (v.l.): Chris Peeters, CEO Elia, Elke Temme, CEO Elli, und Stefan Kapferer, CEO 50Hertz, unterzeichnen gemeinsame Absichtserklärung. | Foto: VW
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Johannes Reichel

Die Volkswagen-Energie-Tochter Elli und die Elia Group mit ihrem Start-up re.alto haben in Berlin eine Absichtserklärung unterzeichnet, Elektrofahrzeuge in das Stromnetz integrieren zu wollen. In den nächsten Jahren sollen mögliche Kernelemente für die Integration von E-Fahrzeugen ermittelt und untersucht werden, welche Vorteile sich daraus für Nutzer und Energiesystem ergeben – etwa im Rahmen gemeinsamer Pilotprojekte. Die Parteien sehen in der zunehmenden Zahl an E-Fahrzeugen große Chancen, dem Klimawandel im kommenden Jahrzehnt entgegen zu wirken. Die Batterien von Elektrofahrzeugen könnten bei einem wachsenden Anteil volatiler, erneuerbarer Energieerzeugung zur Netzstabilität beitragen. Damit werde es möglich, dass sich die Verbraucher aktiv an der Energiewende beteiligen und zum Beispiel ihr Ladeverhalten stärker an die Verfügbarkeit von günstigerer, grüner Energie anpassen.

"Ein wesentlicher Schlüssel zur Klimaneutralität liegt im Zusammenschluss von Energie- und Mobilitätssektor. Verstehen wir die Batterie im Elektrofahrzeug als mobile Powerbank, bringt uns das einen dreifachen Nutzen", erklärte Elke Temme, CEO Elli (Volkswagen Group Charging GmbH) und Senior Vice President Charging & Energy, Volkswagen AG.

Zum einen profitiere das Klima, da erneuerbare Energien gespeichert und so effizienter genutzt werden könne, zum anderen das Stromnetz, da das Auto zur Netzstabilität beitragen kann. Nicht zuletzt könne der Kunde mit smartem oder bidirektionalem Laden zusätzliche Einnahmen erzielen, so die Energieexpertin des Konzerns.

Chris Peeters, CEO der Elia-Gruppe sieht durch den rasanten Anstieg von Elektrofahrzeugen die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen dem Strom- und dem Mobilitätssektor. Man wolle der wachsenden Zahl von Elektrofahrzeug-Nutzern ermöglichen, ihre Fahrzeuge zu laden und gleichzeitig das Stromsystem im Gleichgewicht zu halten. In einem nächsten Schritt sollen die Batterien dieser Fahrzeuge auch so genutzt werden können, dass sie zum allgemeinen Energiekomfort für Endverbraucher beitragen. Er sieht im "Kontext der Branchenkonvergenz" ideale Partner.

Auf vier Feldern will man die Vorteile der Integration von E-Fahrzeugen in das Stromsystem aufzeigen:

  • Preissignale/Anreize: Untersuchung, wie Preissignale die Besitzer von E-Fahrzeugen motivieren können, ihre Fahrzeuge als dezentrale Speicherkapazitäten zu nutzen und somit das Stromsystem zu unterstützen
  • Marktdesign: Untersuchung, wie die Verbraucher ihren Energieversorger unabhängig vom Reiseziel frei wählen können. Das beinhaltet das Aufzeigen von Hürden, die verhindern, dass E-Fahrzeug-Flottenbetreiber und Verbraucher an Ladesäulen zum Beispiel ihren Versorger oder ihren Smart-Charging-Serviceanbieter auswählen können.
  • Datenherkunft/vertrauenswürdige Daten: Sicherstellung, dass die Daten von E-Fahrzeugen als zuverlässig und sicher anerkannt werden und vom Stromsystem genutzt werden können
  • Datensicherheit/sichere Konnektivität: Erforschung von Mechanismen, die eine sichere Datenübertragung ermöglichen; Festlegung von Rollen und Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit der Steuerung des Ladeverhaltens von E-Fahrzeugen bei gleichzeitiger Gewährleistung einer sicheren Konnektivität.

Die VW-Tochter soll dabei seine Erfahrung als Anbieter von Ladeinfrastruktur, Mobilitätsdienstleistungen, Flexibilitätsdienstleistungen und Strom in der Partnerschaft einbringen, die Elia Group das Know-How über die Vorteile, die die Energiewende für das Stromsystem mit sich bringt. Dabei verfügt re.alto – das 2019 von der Elia Gruppe gegründet wurde – nach eigenen Angaben über fundierte Kenntnisse zu digitalen Marktplätzen und die Verbindung von Energiedaten mit digitalen Produkten über App-basierte Schnittstellen. Die Unterzeichnung der Absichtserklärung stärke und erweitere darüber hinaus die Beziehungen zwischen 50Hertz (der deutschen Tochtergesellschaft der Elia Group) und Elli, die bereits seit 2020 bei Projekten in Verbindung mit dem Regelenergiemarkt zusammenarbeiten, führen die Partner weiter aus.

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