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VM-Vorstellung Genesis GV60: Edle Alternative mit 800 Volt

Kompakt, elegant und seeeeehr gelb: Genesis präsentiert mit dem GV60 das erste vollelektrische Modell als luxuriösen Bruder des Ioniq 5 und Kia EV6.

GV 60, das Coupé von Genesis auf der E-GMP Plattform.| Foto: Genesis
GV 60, das Coupé von Genesis auf der E-GMP Plattform.| Foto: Genesis
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Thomas Kanzler

Gleich vorweg: die Farbe heißt Sao Paulo Lime und steht dem kleinen Luxus-Coupé sehr gut. Der GV 60 ist das erste rein elektrische Fahrzeug der Premium Marke und nutzt die gleiche E-GMP (Electric-Global Modular Platform) Plattform wie Hyundai Ioniq 5 und Kia EV6. Die Basis ist also bewährt. Der Genesis ist das elegante Coupé der drei Geschwister der Konzernmutter Hyundai. Beim Radstand haben allerdings GV60 und Kia EV6 das Nachsehen. Der unglaublich geräumige Ioniq 5 bietet da zehn Zentimeter mehr.

In der Luxusklasse angekommen

Steht man vor dem GV60 muss man konstatieren: Genesis hat den Sprung in die Oberklasse geschafft und eine eigene Formensprache entwickelt. Alle Modelle haben die vierfach ausgebildeten vorderen und hinteren Beleuchtungselemente.

“Die Quad Lights werden unsere Signatur”, so der Chefdesigner Luc Donckerwolke.

 

Ein Hauch von Bentley in Korea

Auch an der Form des Kühlergrills sollen die Fahrzeuge der Südkoreaner sofort erkennbar sein. Donckerwolke, hatte seine Karriere im Volkswagen-Konzern begonnen und war nach Stationen bei Audi und Skoda Chefdesigner von Lamborghini, Seat und Bentley. Anklänge von seiner Zeit bei Bentley sind auch bei den Genesis Modellen unverkennbar. Von der Seite betrachtet fällt die betonte Schulterlinie am hinteren Kotflügel auf und die Chromlinie oberhalb der Seitenfenster führt mit einer dynamischen Linie zum feststehenden Spoiler am hohen Heck. Bei den digitalen Seitenspiegeln möchte man allerdings die Verantwortlichen bei Honda vorbeischicken. Klein und elegant wie beim Honda e sollten sie sein, beim GV60 sollte man auf die Seitenkameras verzichten und die normalen Spiegel ordern.

Innen die Schönheit des weißen Raums

Hochtrabend nennt Genesis das Designkonzept für den Innenraum „Schönheit des weißen Raums“. Gemeint ist damit eine wenig expressive, elegante Anmutung. Und die ist gelungen. Unser GV60 war innen mit der Kontrastfarbe New Navy, einem dunklen Blau in Leder ausgekleidet. Das auffälligste Merkmal im Innendesign des GV60 ist sicherlich die Crystal Sphere in der Mittelkonsole. Beim Einsteigen ist es eine illuminierte Halbkugel, die nach Starten des Fahrzeugs umschwenkt und die elektronische Getriebesteuerung freigibt. Die Materialien wirken sehr wertig und sind auch haptisch auf sehr gehobenen Niveau. Da können auch manche deutschen Hersteller noch etwas lernen.

Erstmals in einem Genesis Modell sind der zentrale Infotainment-Monitor und die digitale Instrumentenanzeige zu einem gemeinsamen, geschwungenen Bildschirm vereint, der zum ersten Mal auch eine Kartenansicht im Vollbildmodus ermöglicht.

Antrieb, Ausstattung und Akku

In Europa wird es drei Antriebsvarianten geben. Die Basis hat einem einzelnen Elektromotor mit 168 kW (228 PS) und Hinterradantrieb, es folgt eine Allradvariante mit zwei Elektromotoren (160 kW-217 PS hinten, 74 kK-100 PS vorne) sowie eine Perfomance Version mit zwei jeweils 160 kW starken Motoren. Die leistungsstarke Version kann durch eine Boost-Funktion für 10 Sekunden je Motor noch einmal 20 kW (27 PS) zusätzlich generieren. Die Fahrleistungen des Perfomance Modells sind auf dem Papier vielversprechend. Genesis verspricht eine Beschleunigung von 4,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 235 km/h.

Als Reichweite nach WLTP gibt Genesis für die Sport Variante 466 Kilometer an. Die knapp 480 Kilogramm schwere Batterie hat eine Kapazität von 77,4 KWH und lässt sich optional mit 800 Volt Bordtechnik ausstatten, serienmäßig ist ein 400 Volt System verbaut. Der Akku soll sich –wie bei seinen Konzerngeschwistern- schnell wieder füllen lassen. Die Südkoreaner sprechen von 18 Minuten (10-80 Prozent, 350 kW-Anschluss), etwa 73 Minuten (10-80 Prozent, 50 kW-Ladepunkt) und -für den unwahrscheinlichen Fall einer 230 Volt Station- von 7 Stunden und 20 Minuten.

Kunden können ihr Fahrzeug mit Technik- und Komfortpaketen zusätzlich individualisieren. Darin enthalten sind zusätzliche Sicherheitstechnologien, Infotainment-Features und Komfortmerkmale wie digitale Außenspiegel, ein Glasdach und eine Nappalederausstattung. Voraussichtlich wird es drei Ausstattungslinien geben, deren genaue Ausgestaltung steht, ebenso wie die Preise, noch nicht fest.

Was bedeutet das?

Bewährte Plattform, die technisch up to date ist, luxuriöse Ausstattung und sportliche Fahrleistungen im dynamischen Kleid. Alle, die nicht unbedingt Wert auf einen Stern, einen Propeller oder vier Ringe auf der Haube legen, sollten sich den GV60 einmal ansehen.

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