VM-Test Tesla Model Y: Wie sexy ist „Y“?
Im weltweit boomenden Segment der elektrischen Midsize-SUV tummeln sich mittlerweile etliche Hersteller – außer Tesla. Mit dem Model Y schließen die Amerikaner jetzt auch in Europa diese wichtige Lücke im „Sexy“-Programm.
Auf den ersten Blick wirkt das Model Y wie ein etwas aus dem Leim gegangenes Model 3 – da es nicht nur in der Höhe, sondern auch in der Breite, Radstand und Länge wuchs. Das schafft innen merklich mehr Raum und man sitzt SUV-typisch höher – hinter der vom Model 3 bekannten Armaturentafel, mit allen Vor- und Nachteilen bei der Bedienung. Sexy wird es vor allem hinter der B-Säule: In Reihe zwei und im Kofferraum gibt es viel mehr Platz und eine große Heckklappe, welche das Beladen massiv vereinfacht. Da man hoch sitzt, fällt die Luftigkeit oben geringer aus als erwartet, dafür tun sich tiefe Ladehöhlen unterm Kofferraumboden und in der Mittelkonsole auf. Das Model Y ist gegenüber dem Model 3 vor allem nach unten gewachsen!
Sparsamer Verbrauch, starker Antritt
Das mehr an Raum und Flexibilität kostet etwas vom bodennahen Fahrverhalten des Model 3, dazu 7.000 respektive 9.000 Euro Aufpreis für die Dual-Motor-Modelle „Maximale Reichweite“ respektive „Performance“ und etwas mehr Strom. Wobei das „Mehr“ hier gering ausfiel: Mit einem günstigen Testverbrauch von 18,7 kWh wären wir so gut 400 Kilometer weit gekommen – womit das Thema Reichweite auch beim Model Y keines mehr ist.
Einmal in Fahrt punktet das Model y mit straffem Fahrverhalten und feinem Grip in den Kurven. Erkauft wird das allerdings mit einer ebenso straffen Abstimmung, die das SUV auf kurzen Bodenwellen oder Unebenheiten unnötig hibbelig macht. In schnell gefahrene Kurven dreht das Model Y sauber ein, erst wenn im hoch liegenden Grenzbereich die Reifen pfeiffen, schiebt das Model Y dezent über die Vorderräder. Die Fahrassistenz arbeitet gekonnt und feinfühlig. Die Lenkung gefiel uns im straffen Sport-Modus am besten. Generell bleibt auch das Model Y auf der knackigen Seite - für ein SUV. Denn die kartartige Direktheit des Model 3 wird durch die hohe Sitzposition natürlich vereitelt.
Das Heck macht den großen Unterschied
Die Stärke des Model Y ist das Heck: Der mittige „Überrollbügel“ rutschte hinter die zweite Sitzreihe, so dass die Fondinsassen durch ein riesiges Glasdach gen Himmel blicken können. Der Kofferraum lässt sich auf bis zu 1.868 Liter erweitern. Dazu kommt ein großes Unterfach und der Frunk unter der Fronthaube. Schade ist dabei nur, dass die Ein Drittel zu zwei Drittel umlegbare Rücksitzlehne nicht in der Länge und Neigung verstellbar ist. Das kommt erst beim Siebensitzer, wobei es da allerdings mit der Kopffreiheit in Reihe drei eng wird. Praktisch auch die 1,6 Tonnen gebremste Anhängelast.
Was bedeutet das?
Am Ende unseres Tests steht fest: Das Model Y ist auf jeden Fall „sexy“ genug, die weltweiten Absatzzahlen Teslas weiter zu befeuern und die anzusprechen, denen das Model 3 zu kompakt und unflexibel ist – oder die mit einem Konkurrenzprodukt liebäugeln. Die Preise sind zum Start allerdings „gesalzen“: Sie starten bei 56.990 Euro brutto, das sind gut 47.890 Euro netto.
Den detaillierten Testbericht lesen Sie in der VISION Mobility 06/2021, ab 22.10.2021 im Kiosk
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