VM-Interview Company Bike: "Die Förderung aktiver Mobilität ist entscheidend für mehr Nachhaltigkeit"
VM: Dienstrad-Leasing boomt, aber die Konkurrenz wächst auch: Wie kann sich Company Bike als einer der Pioniere hier abgrenzen, was ist die Alleinstellung?
Fabian Kral, Company Bike: Unser Alleinstellungsmerkmal ist das hybride Geschäftsmodell: Vorrangig sind wir als Fahrradleasing-Anbieter im Markt und das schon erfolgreich seit über 12 Jahren. Mit unserem innovativen Firmenrad-Programm richten wir unser Angebot hauptsächlich an Großunternehmen ab 500 Mitarbeitenden. Das Programm funktioniert mit vollständig digitalisierten Prozessen, einer persönlichen Key Account Betreuung für die Personalabteilungen und Fuhrparkmanager der Unternehmen. Zusätzlich erstellen wir jeweils ein in der CI des Kunden gebrandetes Company Bike Online-Portal, um die komplette Abwicklung für die Personalabteilung und den Mitarbeitenden so effizient wie möglich zu gestalten. Des Weiteren stehen vor allem die Mitarbeitenden der Unternehmen im Fokus.
Wir bieten eine immens große Auswahl an 6.000 stationären Fahrradhändlern in Deutschland oder einen direkten Bezug über Company Bike mit über 55 verschiedenen Marken und einer persönlichen Bike-Übergabe durch den mobilen Bike-Service des jeweils vollaufgebauten und fahrbereiten E-Bikes oder Fahrrads am Wunschort des Mitarbeitenden und dies inklusive persönlicher Einweisung. Das ist einzigartig im Markt.
VM: Welche Rolle spielt auch der Service, den Company Bike zuletzt ja stark forciert hat, etwa mit einer mobilen Werkstatt?
FK: Der Service steht bei Company Bike immer ganz oben. Das A und O unseres Geschäfts nennt sich Kundenzentrierung. Im Mittelpunkt stehen immer der Kunde und der Service rund ums Bike und dabei sind absolut ausschlaggebend unsere Expertinnen und Experten. Es geht darum, professionell, individuell und mit viel Liebe zum Detail zu beraten. Unsere Teams sind leidenschaftliche Radfahrer:innen und sprechen nicht nur aus Erfahrung, sondern auch aus Liebe zum Produkt. Unsere Kunden bekommen ab Tag eins der Zusammenarbeit einen persönlichen Key Account Manager zur Seite gestellt, der sich um alle Belange der Personalabteilung oder des Fuhrparkmanagements kümmert. Der Fokus liegt auf der maximalen Aufwandsreduktion für den Arbeitgeber.
Unser mobiler Bike-Service ist etwas, das uns unter den Wettbewerbern besonders hervorstechen lässt. Unsere ausgebildeten Zweiradmechaniker:innen und Zweiradmechatroniker:innen kommen mit einer vollständig ausgestatten mobilen Werkstatt an Bord direkt zu den Mitarbeitenden unserer Kunden nach Hause, um Inspektionen, Reparaturen und Wartungen vorzunehmen.
Viele wissen, wie lästig es sein kann, das E-Bike für den Transport zum stationären Händler ins Auto oder auf dem Gepäckträger zu laden. In der Regel werden die Reparaturen direkt vor Ort durchgeführt. Die Beratungsleistung besonders auch hinsichtlich der Einweisung ist hier auch etwas, worauf wir sehr stolz sind. Unsere gelernten Zweiradmechaniker:innen und Zweiradmechatroniker:innen stehen hier für alle Fragen mit Ra(d)t und Tat zur Seite. Besonders, wenn wir zum Beispiel Service- oder Mobilitätstage bei den Kunden direkt organisieren, ist es einfach schön, anzusehen, wie zumeist langjährige oder auch neuangebundene Kunden sich über unseren mobilen Bike-Service freuen und welches Vertrauen sie auch in das Expertenwissen unserer Profis setzen.
VM: Wie arbeiten Sie mit den Händlern zusammen – und gibt es präferierte Marken?
FK: Wir sehen den stationären Fachhandel vor allem als Partner, um möglichst vielen Menschen ein Fahrradleasing-Angebot ermöglichen zu können. In Deutschland werden jährlich etwa 5 Millionen Fahrräder verkauft. Der Markt ist damit groß und bietet eine entsprechende Vielzahl unterschiedlicher Bezugsmöglichkeiten von E-Bikes und Fahrrädern. Wir wollen den Endkunden entscheiden lassen, über wen, sprich über welchen Kanal man das Rad bezieht.
Unser Portal ist mit über 55 verschiedenen Marken bestückt. Hier findet jeder das passende Modell für den jeweiligen Einsatzzweck. Darüber hinaus sind sämtliche Kategorien E-Bike / Fahrrad, City, Trekking, MTB, Rennrad, Gravel, Lastenrad etc. abgedeckt.
VM: Welches Potenzial für die Verkehrswende trauen Sie dem Dienstrad-Leasing zu, kann es ein „Türöffner“ für mehr Radmobilität generell sein?
FK: Die Förderung aktiver Mobilität wie Radfahren spielt im Rahmen nachhaltiger Mobilitätsstrategien eine entscheidende Rolle.
Das Firmenrad-Leasing kann aus unserer Sicht einen großen Teil dazu beitragen, dass Städte langfristig autofreier werden, denn es fördert die Gesundheit und trägt zu einem aktiven Umweltengagement bei.
Der Fahrrad- und E-Bike-Markt bietet mittlerweile eine derart große Auswahl, dass für jeden individuellen Bedarf das entsprechende Traumbike dabei ist. Genau diese Vielfalt bilden wir über unser Company Bike Portal ab und die Tatsache, hochwertige (E-)Bikes zu einem attraktiven Preis nutzen sowie im Anschluss zu einem äußert günstigen Restwert erwerben zu können, spielt natürlich ebenso eine entscheidende Rolle, auf das Firmenrad-Leasing zurückzugreifen. Auf diesem Weg unterstützen wir Großunternehmen und ihre Mitarbeitenden, einen individuellen Beitrag zur Verringerung von Staus, Luftverschmutzung und Treibhausgasemissionen zu leisten.
VM: Immer wieder hört man, der Dienstwagen verliere an Bedeutung – zuletzt aber scheint sich der Trend bei der jüngeren Generation wieder zu drehen. Wie ist Ihr Eindruck?
Der Dienstwagen ist in Deutschland ein angesehenes Mobilitätsmittel. Dem gegenüber steht allerdings ein wachsendes Nachhaltigkeitsbestreben und ein zeitgemäßes Firmenimage, bei dem das Umweltengagement eine entscheidende Rolle spielt. In einem hart umkämpften Markt geprägt vom Fachkräftemangel werden Unternehmen mehr und mehr in die Pflicht genommen, ihrem Verantwortungsbewusstsein für eine lebenswerte Zukunft aktiv nachzukommen.
Stichwort Mobilitätsbudget – ein Konzept, das in Deutschland noch nicht ganz ausgereift ist, aber aus unserer Sicht Potenzial hat und den Mitarbeitenden zumeist eins bietet, und das ist die flexible Nutzung nachhaltiger Mobilitätsmittel, darunter auch das Fahrrad.
VM: Was braucht es noch, damit Fahrräder auch im Alltag als Pendel-Verkehrsmittel genutzt werden und nicht nur in der Freizeit, Stichwort Radinfrastruktur?
Um den Ausstoß von CO2 zu reduzieren, ist eine Verkehrswende unerlässlich. Darüber sind sich die meisten in unserem Land einig.
Besonders die Nutzung des Fahrrads als Pendel-Verkehrsmittel birgt hier großes Potenzial, um langfristig eine positive Veränderung zu herbeizuführen. Die Radinfrastruktur in Deutschland muss definitiv verbessert werden. Denn eine funktionierende Radinfrastruktur - besonders in lebendigen Großstädten – ist sicher ein Argument, um auf das Verkehrsmittel Fahrrad umzusteigen.
In vielen Städten sind die Radwege sehr schmal angelegt, nicht gut gekennzeichnet oder schlichtweg gar nicht vorhanden, sodass sich Radfahrer:innen im Straßenverkehr oftmals nicht sicher genug fühlen. Der Radverkehr in Deutschland nimmt stetig zu, der Autoverkehr jedoch auch. Wichtig ist es, eine Infrastruktur zu schaffen, bei der die Interessen aller Verkehrsteilnehmer in einem fairen Maße einbezogen werden.
VM: Pedelecs eröffnen einen deutlich größeren Radius, aber die 25-km/h-Limitierung bremst Fernpendler doch arg aus. Gibt es hier Möglichkeiten und Anstrengungen von Seiten der Branche, etwa eine Anpassung auf 30 km/h?
Über den Verband Zukunft Fahrrad sind wir mit vielen Akteuren aus der Fahrradbranche vernetzt, um das E-Bike und Fahrrad als nachhaltiges Verkehrsmittel weiter zu etablieren. Wir setzen uns unter anderem dafür ein, das Fahrradleasing ins Einkommensteuergesetz zu verankern. Über eine Anpassung der 25-km/h Begrenzung, liegen uns aktuell keine Informationen vor. Für ausgebaute Fernfahrradwege macht das unter Umständen Sinn. In der Stadt und bei engen Gefahrensituationen, können 25 km/h schon zu schnell sein.
VM: Was passiert mit den Rädern nach dem Ende der Laufzeit und wie ist der Zustand?
In der Regel erwerben die Nutzer:innen das Fahrrad am Ende der Leasing-Laufzeit zu einem sehr günstigen Restwert. Das zeichnet unser attraktives Gesamtpaket aus. Darüber hinaus kann das Fahrrad kostenfrei zurückgegeben werden und wir holen es direkt beim Mitarbeitenden ab, egal ob das Fahrrad beim Händler oder über das Company Bike Portal bezogen wurde. Auch hier steht bei uns die Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft im Fokus.
Wir haben vor einigen Jahren die Green Bicycle Club App ins Leben gerufen. Zu Beginn lag der Fokus auf dem Abverkauf von attraktiven Gebrauchträdern. Heute hat sich die App in eine Community Plattform entwickelt.
Über den Green Bicycle Club können unsere Firmenkunden Challenges zum gemeinsamen Fahrradfahren der Mitarbeitenden forcieren. Die geradelten Kilometer können in Bike-Points umgewandelt werden und in spannende Prämien oder zusätzliche Rabatte auf Anschlussleasingverträge eingelöst werden. Somit motivieren wir jeden zum Radfahren.
VM: Welche Rolle spielen aus Ihrer Sicht Auftritte auf Messen wie der Eurobike, um Unternehmen zu erreichen?
Zentrale, branchenrelevante Plattformen und Messen sind aus unserer Sicht ein entscheidender Faktor, wenn es darum geht, das Ziel einer nachhaltigen Mobilitätswende gemeinsam zu gestalten. Das inhaltliche Programm um die Veranstaltungen herum, bietet die perfekte Grundlage gemeinsam neue Entwicklungen zu betrachten, Vergleiche zu ziehen, Erfahrungen und Meinungen auszutauschen.
Messeauftritte bedeuten vor allem auch Networking, über das man ganz individuelle Einblicke in unterschiedliche Mobilitätsmuster und Erfolgsstrategien erhält. Jedes Unternehmen tickt anders und hat besonders in den Bereichen Corporate Health und Corporate Mobility eine individuelle Geschichte sowie Unternehmenskultur.
Ein persönlicher Austausch ist in diesem Fall genau der richtige Weg, um die Wünsche und Bedürfnisse der Unternehmen zu verstehen. Und da eines unserer Alleinstellungsmerkmale die Individualisierbarkeit ist und wir damit in der Lage sind, eine höchst flexible und individuell anpassbare Systemstruktur speziell auf den Bedarf der jeweiligen Unternehmen zugeschnitten, zu erstellen, ist der Austausch im Brachen-Umfeld oftmals der direkte Starting-Point einer gemeinsamen und erfolgreichen Customer Journey. Ganz abgesehen davon legen wir bei Company Bike höchsten Wert darauf, stets auf dem aktuellen Stand rund um Trends und Entwicklungen in der Branche zu sein. Denn nur so können wir unsere Kunden auch entsprechend professionell beraten.
VM: Was sind die nächsten Schritte bei Company Bike, was ist als nächstes geplant?
Wir arbeiten gerade einige spannende Partnerschaften aus. Zum einen liegt uns das Thema Mobilitätsbudget am Herzen. Wir sind hier mit namhaften Partnern im Austausch. Des Weiteren sind wir mit einigen Premium Fahrradherstellern und Direct to Consumer Brands im Austausch. Hier werden wir unser Portal erweitern und für unsere Kunden die Last Mile Delivery übernehmen. Das Fahrrad kommt voll aufgebaut zum Mitarbeitenden und darüber hinaus übernehmen wir auch Garantie-, Gewährleistungs- und Servicefälle mit unserem mobile Bike Service.
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