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VM-Impression Ford Capri: Legende lebt!

Der Capri gehört zu Fords großen Namen – er kommt jetzt als Stromer auf VWs MEB+-Basis zurück. War aber nie ganz weg, wie Skizzen und ein Gespräch mit Chefdesigner Murat Güler verraten.

Der neue Capri ist auf den ersten Blick als solcher zu erkennen! | Foto: G. Soller
Der neue Capri ist auf den ersten Blick als solcher zu erkennen! | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Viele bezichtigen den Capri, eine Kopie des Polestar 2 zu sein – ist er aber nicht. Zwar wurde der Polestar 2019 als Serienmodell vorgestellt (und als Volvo-Studie noch früher), da begannen in Köln die Arbeiten am Capri. Aber nicht so, wie er jetzt aussieht! Güler und sein Team wollten einen „ID.4- und ID.3-Beater“ gestalten, wobei der Name für den Capri sehr bald feststand. Das Design allerdings noch nicht! Das bereitete den Ford-Designern noch einige schlaflose Nächte, denn wie belebt man eine Ikone neu, ohne, dass sie „retro“ aussieht?

Was viele nicht wissen: Der Explorer folgte als kürzere Variante erst etwas und hatte noch keinen Namen, stand aber dann auch wegen eines direkten Vorgängers viel schneller. Und wurde dann doch etwas größer als geplant – womit man den ID.3-Konkurrenten verwarf. Der wurde zum 4,45 Meter kurzen Explorer, der ID.4-Gegner wurde mit längerem hinteren Überhang zum Capri. Das Package stand – ähnlich wie beim Polestar 2, wobei der Capri zehn Zentimeter höher baut! Und sich die Türsegmente mit dem Explorer teilt! Wäre uns nicht aufgefallen. Auch innen sind Capri und Explorer ähnlich und doch so verschieden.

Bis zur heutigen Form war es ein langer Weg

Und ja, man probierte viel aus: Den pistolenförmigen Bogen des Urmodells, der laut Günak gar nicht funktioniert hat, auch Zweifarbigkeit – die den Capri zu altmodisch wirken ließ. Auch den „Schlafzimmerblick“ aus Rundscheinwerfern in extra Rahmen wie beim Capri 1 Facelift respektive dem Capri 3 testete man – hier war die Aerodynamik zu schlecht…weshalb man sich hier am Escort 1 und dem Capri 2 mit einer Neuinterpretation des „Hundeknochens“ orientierte. Was absolut gelang, denn von der Ferne erkennt man den Capri interessantereise sofort als: Ford Capri!

Das Heck senkte man wie beim Urmodell auch mal weiter ab, was einfach komisch aussah, ebenso wie eine senkrechte Abrisskante wie beim Urmodell: Womit das Heck aber zu schmal und das Auto viel zu hochbeinig wurde. Weshalb man sich langsam – mit insgesamt sieben 1:1-Modellen an den jetztigen Capri herantastete. Der unserer Meinung nach die freudigste MEB+-Interpretation ist.

Mit 52 kWh, 77 kWh und 79-kWh-Akku als Heck- und Allradversion mit 125, 210 und 250 kW. Bei Letzterem dürfte ordentlich was vorangehen! Und die Reichweiten fallen bei den großen Akkus mit 552 bis 627 Kilometer nach WLTP üppig aus, auch dank einem cW-Wert von 0,26.

Wir vermuten mal, dass er sich ähnlich kompetent wie der Explorer und die übrigen MEBs fährt. An der Hinterachse setzt Ford allerdings auf ein eigenes Feder-Dämpfer-Setting, anders als die VW-Gruppe. Man darf gespannt sein! Die Preise beginnen ab nicht ganz günstigen 44.950 Euro brutto, reichen über 51.950 Euro für den 77-kWh-Akku bis zu 55.950 Euro fürs Topmodell. „Premium“ kostet je 3.700 Euro Aufpreis. Frech, dass die Wärmepumpe nochmal 1.050 Euro kostet, frech aber witzig auch, dass das freudige gelb die einzige Gratisfarbe ist.

Ach ja – und wir sagten ja, dass der Capri nie ganz weg war: Tatsächlich brachte Ford Skizzen aus der Zeit nach 1986 mit, wo immer wieder mal über einen neuen Capri nachgedacht wurde. 2024 ist es nun endlich soweit. Der große Name ist zurück. Womit das Ford-Programm einen großen Namen mehr hat. Der Fahrbericht folgt demnächst!

Was bedeutet das?

Nein, den Capri hat Ford nicht einfach auf den MEB+ gezeichnet und mal schnell rausgehauen: Es war eher eine lange und wohlüberlegte Wiedergeburt – mit der man immer mal wieder „schwanger ging“, wie Skizzen beweisen! Es hat sich gelohnt.

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