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VM-Fahrbericht VW ID. Buzz XL GTX: Pizza mit Allem!

Das heißeste Modell im aktuellen VW-Portfolio ist für viele nicht mehr der Golf GTI oder der jüngst nachgeschärfte Golf R: Viel mehr Emotionen weckt der ID.Buzz – jetzt auch mit langem Radstand, großem Akku und richtig Dampf an allen Achsen. Vernünftig: Bei 160 km/h ist Schluss.

Länge läuft: Der ID. Buzz XL GTX ist das neue Topmodell der Buzz-Familie. | Foto: VW
Länge läuft: Der ID. Buzz XL GTX ist das neue Topmodell der Buzz-Familie. | Foto: VW
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Redaktion (allg.)

Lange wurde er erwartet: Der lange XL-Buzz, die den Verantwortlichen von VW Nutzfahrzeuge in Hannover so viel Freude machen dürfte wie den geneigten Kunden. Endlich Platz für drei Sitzreihen und einen großen Akku für beruhigende Reichweiten!

Und mit der Langversion kommt auch die GTX-Variante mit mehr Leistung, größerem Akkupaket und einer ordentlichen Höchstgeschwindigkeit. Auch wenn die Stimmung bei Volkswagen derzeit deutlich besser sein könnte; kaum ein Fahrzeug macht dem Markenpärchen aus Wolfsburg und Hannover so gute Laune wie der VW ID Buzz. Denn trotz aller Elektrokritik ist dieser Stromer jetzt schon internationaler Kult, auch wenn ihn sich sicher nicht jeder leisten kann, doch dazu später.

Halbwegs raumeffizient: Der „große Buzz“ bleibt unter fünf Meter

Zunächst einmal stimmt die Optik, denn die Verlängerung von 4,71 auf 4,96 Meter bringt nicht nur spürbar mehr Platz im Innen, sondern tut den Proportionen der Buzz-Flanke sichtlich gut. Statt der fünf Sitze freuen sich die neuen E-Busfahrer nunmehr auf sechs oder sieben Sitzplätze hinter den um 19 Zentimeter in der Breite gewachsenen Schiebetüren. Das ist wieder typisch VW: Man hätte es auch bei den „kleinen“ Türen der kurzen Version lassen können, aber dann wären Zustieg oder Zuladung schlechter gewesen. Also investierte man auch hier in neue Blechpressteile – auch wenn es empfindlich teuer ist!

Sieben Sitze braucht man selten

Trotzdem - nur in wenigen Fällen dürfte der ID Buzz XL auf jedem seiner Sitzplätze mit Personen belegt sein und so dürfte für viele Familien insbesondere auf die Konfiguration mit vier Einzelsitzen spannend sein, jeder Menge Beinfreiheit und Laderaum. Wer über die sich elektrisch öffnenden Schiebetüren im geräumigen Fond Platz genommen hat, freut sich über die bequemen Einzelsitze, vielfältig zu verstellen und beheizbar. Es gibt USB-Ports, eine getrennte Klimaregelung, viel Licht durch das Panoramadach und praktische elektrische Schiebefenster. Mit fünf Personen beträgt der Laderaum bis zu 1.340 Liter und selbst mit sieben Personen steht noch ein ordentlicher Gepäckraum von 306 Litern zur Verfügung. Wer alle Sitze flach umlegt, kann im XL-Bully bis zu 2.469 Liter nutzen. Hier wäre noch mehr Variabilität aber auch mehr gewesen…

Innen gibt es endlich ordentlich Platz

Der Zuwachs an Radstand auf eine Länge von 3,24 Metern macht sich nicht nur durch die beiden ebenfalls umklappbaren Fondsitze in der Reihe drei angenehm bemerkbar, sondern auch in der zweiten Reihe gibt es mehr Raum und damit Aufenthaltsqualität für die Insassen. Der Zustieg in die dritte Reihe erfolgt entweder durch das Umklappen der Fondsitze oder mit einer Kletteraktion zwischen den Einzelstühlen. Vorne ist alles wie gehabt – die Bedienung läuft problemlos, die Übersicht ist gut, doch der Blickwinkel von Fahrer und Beifahrer auf den zentralen 12,9-Zoll-Touchscreen könnte besser sein. Selbst in der edlen GTX-Version müssen die Insassen vorne wie hinten jedoch auf Kunstleder mit Alcantaraeinsätzen sitzen, denn nur das Lenkrad ist aktuell mit echtem Leder bespannt.

Kunstleder ist wenig standesgemäß

In einem über 70.000 Euro teuren Elektrovan sind Kunstlederbezüge per se eine wenig standesgemäße Ausstattung, zumindest optional könnte man hier über Wollstoffe oder Echtleder nachdenken. Womit wir bei den Preisen wären – und hier folgt auch der ID. Buzz der alten Bully-Doktrin, optisch auf praktisch und nutzwertig zu machen – was er ja auch ist – in Preis und Unterhalt aber eigentlich Luxusklasse zu sein…denn wenn man sich den Ober-Buzz als „Pizza mit Allem“ belegt, strebt er schnell Richtung sechsstellig. Viel für einen „Elektrovan“. Wir gehen davon aus, dass die Basis eventuell knapp unter 70.000 Euro bleibt, um noch ins ein oder andere Dienstwagenbudget zu passen...

Übrigens: So klasse das 1,5 Quadratmeter große Panoramadach ist, es lässt sich zwar auf Knopfdruck elektromagnetisch gegen übermäßige Sonneneinstrahlung leicht verschatten. Doch ein sinnvolles Rollo, das bei Regen oder im Winter für Wohligkeit im Innern sorgt, ist nicht in der Ausstattungsliste zu finden.

2,7 Tonnen leer: Früher das zulässige Bulli-Gesamtgewicht!

Wir strömen los und schon nach wenigen Metern wird klar: mit seinen 2,7 Tonnen der VW ID Buzz XL kein Leichtgewicht und der Allradantrieb ist nicht allein wegen der höheren Zuglast von 1,6 / 1,8 Tonnen ein Thema. Daher ist der ID Buzz XL GTX mit 250 kW / 340 PS starke 4x4-Version eine deutlich bessere Wahl als der Hecktriebler mit 210 kW / 286 PS, auch wenn das einen halben Meter Wendekreis kostet. Das Fahrwerk federt mit den großen 20-Zöllern recht stramm an und die Lenkung ist leichtgängig und präzise.

Der GTX zischt flott los und hat auch Dank 560 Nm Drehmoment mehr als ausreichend Leistung, doch auf der deutschen Autobahn wird er schnell zur müden Nummer, denn bei 160 km/h wird elektronisch abgeregelt. Dabei geht es nicht um ein hohes Dauertempo, das den Stromkonsum explodieren lässt, sondern eher um Sicherheitsreserven beim Überholen – ist aber ein rein deutsches Autobahnthema.

 

Akkupaket mit 86 kWh netto für entspannte Reichweiten - 200 kW DC

Während die anderen Versionen des ID Buzz mit kleineren Batteriepaketen auskommen müssen, sind die beiden Varianten mit 210 kW / 286 PS und 250 kW / 340 PS mit dem neuen CATL-Akkupaket und einer Kapazität von 91 kWh (86 kWh netto) ausgestattet, mit der in der Realität jedoch kaum mehr als 400 Kilometer bis zum nächsten Ladestopp drin sein dürften. Schon der WLTP-Verbrauch beträgt 21 kWh/100 – die können im Winter bei zügiger Fahrt schnell gen 30 kWh/100 tendieren. Gute Nachrichten gibt es am Stecker, denn die Ladeleistung stieg deutlich auf immerhin auf 200 kW.

Was bedeutet das?

Der VW ID Buzz dürfte als XL viele Fans finden und läuft als potente GTX-Version zum echten Stimmungsmacher auf, der auch Langstrecken zügig und komfortabel meistert.

Den ID. Buzz XL GTX fuhr für uns: Stefan Grundhoff; press-inform

Technische Daten: VW ID Buzz XL GTX

Motor: perm. erregte E-Maschinen vorn und hinten

Leistung: 250 kW (340 PS)

Max. Drehmoment: 560 Nm

Höchstgeschwindigkeit: 160 km/h

Beschleunigung 0 – 100 km/h: 6,5 Sekunden

Normverbrauch: ca. 21 kWh / 100 km

Batteriepaket: 91 kWh (86 kWh netto)

Max. Ladeleistung: 200 kW

Leergewicht: ca. 2.700 kg

Laderaum: 306 – 2.469 Liter

Preis: ab ca. 70.000 Euro brutto

 

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