VM-Fahrbericht Opel Manta Restomod GSE: Geiler Scheiß, ey!
Offiziell tauchte das „GS“ bei Opel 1968 beim Commodore erstmals auf - und stand für „Grand Sport“. Mit Einspritzung wurde dann eben GS/E draus, bevor man bei Kadett C und D auf GT/E umstellte, bevor man es beim E-Kadett englisch übersetzte GSi (für injectio) draus machte. Fun Fact: Der Kadett E hieß bei Vauxhall schon Astra, blieb aber ein GTE! Beim Facelift des Monza 1982 kam GSE zurück, jetzt als Modellbezeichnung – sonst blieb es aber bei GSi.
Bis man von einer alten Dame einen Manta A geschenkt bekam, relativ gut erhalten mit schwarzem Vinyldach, den man doch zu einem….Elektromod umbauen könnte? Ging für Anthony Balley, Brite und seit über zwanzig Jahren bei Opel , anfangs gar nicht! Sie können das Auto doch nicht „schlachten“ – bis ihn die Truppe überzeugte, dass man dem Manta mit dem Umbau neues Leben gebe. Gesagt, getan: Nach rund einem halben Jahr war aus dem Omamanta der grellgelbe GSE geworden – und ein echt „geiler Scheiß“! Denn es blieb bei der klassischen Kombi Fontmotor-Heckantrieb und Viergangschaltung –knochig-langstockig, wie man sie seit je vom Manta kennt.
Sportliches Fahrverhalten - im Stil der alten Schule
Und wie fährt sich das Ganze? GSe, klar: Geil sportlich, ey! Anthony lädt uns zu einer etwas größeren Runde in der Nähe Malagas ein – mit vielen Kreiseln, engen Kurven, weshalb wir ordentlich am Kurbeln und Schalten sind… und uns über die tolle Übersichtlichkeit freuen, welche die großen Scheiben bieten. Klar, der Rest fühlt sich dann eher schlank und dünnhäutig an und für große Fahrer ist vorn ausreichend, aber nicht üppigst Platz.
Und so trauen wir uns mit der Zeit, zügiger zu fahren, in kleinere Lücken zu schießen und die Kurven flotter zu nehmen. Mit 108 kW (147 PS) ist der Elektromod merklich stärker als der 105-PS-Ur-GTE, doch auch hier kommt das Mehr an Leistung dezenter rüber als es sich mit einem derart erstarkten Benziner anfühlen würde.
80 km/h fühlen sich an wie bei vielen modernen Autos 180
Auf der anderen Seite fühlt sich das natürlich alles nicht so satt und straff an wie bei Astra und Co., dafür fühlen sich schon 80 km/h zügig an und man bekommt ein anderes Verhältnis zur Geschwindigkeit. Klar, Langstrecken mit 250 Kilometer plus könnten anstrengend werden, zumal die Reichweite des Elektromod mit seinem 31-kWh-Akku nur rund 200 Kilometer beträgt und man hinter dem alten Tankverschluss nur AC laden kann. Auch Anthony denkt am Beifahrersitz lau nach:
„Hey, wir waren damals acht Kinder und sind teils über hunderte Meilen mit solchen Autos in den Urlaub gefahren und irgendwie ging das auch …“
Bis auf den Sound (der bei den kleineren Manta-Motorisierungen auch nicht soo berauschend war – eher näselnd wie eine Nähmaschine) fehlt uns nichts, zumal sich der GSe-Elektromod erstaunlich ähnlich wie das Original fährt. Den Tank ersetzt das Akkupaket unter der Heckscheibe sodass dahinter sogar noch etwas Restkofferraum bleibt. Und trotzdem er auf der Hinterachse mehr Gewicht hat und die Achslastverteilung wegen leichter E-Maschine vorn und Batteriekiste hinten besser ist als beim Original, kann er laut Anthony immer noch ganz gut auskeilen mit dem Heck –sobald es etwas feucht oder rutschig wird. Nicht alles, aber erstaunlich viel beim Alten also – und wir müssen dem Manta attestieren: Geiler Scheiß, ey!
Das scheinen übrigens viele so zu sehen: Anthony hätte noch tausend Verbesserungsideen, um das Auto endlich mal „fertig“ zu restaurieren. Doch dazu bleibt keine Zeit, da der Elektromod seit zwei Jahren im Dauereinsatz ist!
„Dass wir damit solch einen Zuspruch finden, hätten wir nie gedacht – auch die Marketingverantwortlichen wundern sich immer wieder über die anhaltend starke Resonanz“.
GSe? Könnte auch für Ganz starken Eindruck stehen, den der Elektromod hinterlassen kann!
Was bedeutet das?
Gut, sicherheitstechnisch wäre so ein Elektromod ein Supergau und trotzdem regt er zum Nachdenken an: Wie sicher und damit schwer und groß müssen herkömmliche Autos noch werden – zumal man immer mehr das Verhältnis zur Geschwindigkeit verliert? Und wie perfekt konnten Karosserieformen sein?
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