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VHH startet autonomen On-Demand-Verkehr emoin in Hamburg

Ein Leuchtturmprojekt sieht der Hamburger Bürgermeister in dem jüngst gelaunchten Autonomen Shuttlebetrieb mit einem EasyMile EZ10 dritter Generation, einen Autoersatz der Verkehrssenator. Im Oktober soll noch die digital gesteuerte S-Bahn starten.

Großer Bahnhof für den kleinen Robo-Bus (v.l.n.r): Andree Hohm (Continental), Ulf von Krenski (Kommissarischer Leiter des Bezirksamtes Bergedorf), Sarah Kern (EasyMile), Peter Tschentscher (Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg), Anjes Tjarks (Senator für Verkehr und Mobilitätswende der FHH), Toralf Müller (Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein). | Foto: VHH
Großer Bahnhof für den kleinen Robo-Bus (v.l.n.r): Andree Hohm (Continental), Ulf von Krenski (Kommissarischer Leiter des Bezirksamtes Bergedorf), Sarah Kern (EasyMile), Peter Tschentscher (Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg), Anjes Tjarks (Senator für Verkehr und Mobilitätswende der FHH), Toralf Müller (Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein). | Foto: VHH
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Johannes Reichel

Hamburgs erster autonomer On-Demand-Verkehr ist heute im Bergedorfer Villenviertel in den Betrieb gestartet. Fahrgäste können ab Dienstag ihre Fahrten kostenlos über die emoin-App buchen. Das Forschungsprojekt ist Teil des RealLabHH. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) bringt emoin gemeinsam mit Continental, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, der Prüfgesellschaft Dekra Automobil GmbH sowie dem Technologieunternehmen EasyMile auf die Straße. Im Beisein von Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende Anjes Tjarks und Bergedorfs kommissarischem Bezirksamtsleiter Ulf von Krenski haben die Projektpartner heute die drei selbstfahrenden Shuttles offiziell in Betrieb genommen. Die Kleinbusse sollen die Lücke auf der „ersten und letzten Meile“, zwischen dem Wohnort und den nächstliegenden ÖPNV-Haltestellen, schließen. Zum ersten Mal fahren selbstfahrende Shuttles im On-Demand-Verkehr in Hamburg Die batteriebetriebenen Shuttles sind bis zum 31. Oktober 2021 täglich von 8:30 Uhr bis 19:30 Uhr per App oder telefonisch kostenlos buchbar.

DLR steuert die Software bei

Das Institut für Verkehrssystemtechnik des DLR stellt die Software zum Disponieren der bedarfsgesteuerten Shuttles zur Verfügung. Anders als beim Linienverkehr gibt es hier virtuelle Haltepunkte und keine festen Fahrpläne. Der DLR-Algorithmus koordiniert die Kleinbusse. Wird ein Fahrzeug gerade nicht benötigt, wartet es am Bergedorfer ZOB. Dadurch werden Leerfahrten vermieden und der Betrieb effizienter. Das DLR erforscht außerdem begleitend zum Testbetrieb die Nutzerfreundlichkeit des emoin-Service. Bergedorfer Villenviertel ist idealer Standort für Erprobung Das emoin-Bediengebiet erstreckt sich vom Bergedorfer ZOB über den Reinbeker Weg bis zur Daniel-Hinsche-Straße. Die Straßenverhältnisse im Bergedorfer Villenviertel bieten mit Hinblick auf zahlreiche projektspezifische Kriterien wie Straßenqualität, durchgehendes Tempo 30, parkende Autos und Steigungen optimale Rahmenbedingungen für den Einsatz der Shuttle-Flotte, die mit einer Betriebsgeschwindigkeit von maximal 18 km/h unterwegs ist. Hochauflösende Radarsensoren erkennen Hindernisse Das Technologieunternehmen Continental ergänzt die bestehende Sensorik der fahrerlosen Shuttles um weitere Radarsensoren. Weiterhin sind 3D-Flash-Lasersensoren des Unternehmens eingebaut, die ganze Verkehrsszenarien aufnehmen und damit das Fahrzeugumfeld genau erfassen.

Dritte Generation des EasyMileEZ10 am Start

Die eingesetzten hochautomatisierten, elektrischen Fahrzeuge gehören zum Typ EasyMile EZ10 der dritten Generation. Das Shuttle wurde bereits in mehr als 30 Ländern weltweit eingesetzt und ist dank automatischer Zustiegsrampe barrierefrei. Die vier Meter langen und etwa zwei Tonnen schweren Kleinbusse können in diesem Projekt bis zu fünf Fahrgäste aufnehmen. Da die Shuttles nach aktueller Gesetzgebung noch nicht fahrerlos unterwegs sein dürfen, sei ein Fahrzeugbegleiter an Bord, der zu jeder Zeit in das Verkehrsgeschehen eingreifen könne, versichert der Betreiber. Die Fahrzeuge seien außerdem technisch durch Expertinnen und Experten des Dekra Technology Center geprüft. Im Forschungsprojekt sammle man nun Erfahrungen im Betrieb selbstfahrender Fahrzeuge in einem Reallabor.

Mobilitätswende in die Stadt bringen

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher verweist neben dem Leuchtturmprojekt emoin auch auf die erste digital gesteuerte S-Bahn, die ab Oktober auf der Strecke der S21 in Betrieb geht. "Das sind starke Impulse aus Hamburg für die Entwicklung der Mobilität von morgen, die durch das ‚RealLab Hamburg‘ und den ITS-Weltkongress näher rückt“, meint Tschentscher. Das E-Shuttle zeige, wie man die Mobilitätswende erfolgreich in die äußere Stadt bringen können, ergänzt Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks. Der autonome Kleinbus binde in seinem Bediengebiet nicht nur rund 5.000 Menschen auf der ersten und letzten Meile an das ÖPNV-Netz an und biete ihnen auf Bestellung an über 50 Haltepunkten im Bediengebiet eine fußläufig gut erreichbare, bequeme und schnelle Anbindung an die S-Bahnstation und damit an das Bergedorfer Zentrum sowie die Hamburger City.

"Er stellt auch eine gute Alternative zum eigenen Auto dar, erspart die Parkplatzsuche und ist darüber hinaus emissionsfrei und leise unterwegs. Das sorgt für weniger Verkehr auf Bergedorfs Straßen sowie für bessere Luft und mehr Aufenthaltsqualität", meint Tjarks.

BU: Autonomer On-Demand-Verkehr in Bergedorf gestartet - v.l.n.r: Dr. Andree Hohm (Continental), Ulf von Krenski (Kommissarischer Leiter des Bezirksamtes Bergedorf), Sarah Kern (EasyMile), Dr. Peter Tschentscher (Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg), Dr. Anjes Tjarks (Senator für Verkehr und Mobilitätswende der FHH), Toralf Müller (Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein).

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