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Verkehrsaktivist Strößenreuther wechselt von der CDU zu den Grünen: "Union versteht Veränderung nicht"

Mit harscher Kritik zieht der Berliner Verkehrswendeaktivist Heinrich Strößenreuther einen Schlussstrich unter das Experiment, die Union von innen heraus auf Klimaschutz zu polen. Er wirft Söder und Merz Populismus unter dem Deckmantel der "Technologieoffenheit" vor.

"Dann lieber Robert Habeck": Keine Resonanz für Klimaschutz in der Union sieht Heinrich Strößenreuther. Er wendet sich enttäuscht von der CDU ab und tritt bei den Grünen bei. | Foto: Heinrich Strößenreuther
"Dann lieber Robert Habeck": Keine Resonanz für Klimaschutz in der Union sieht Heinrich Strößenreuther. Er wendet sich enttäuscht von der CDU ab und tritt bei den Grünen bei. | Foto: Heinrich Strößenreuther
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Der Berliner Verkehrswendeaktivist, Wirtschaftsinformatiker und Gründer der sogenannten Klima-Union innerhalb der CDU Heinrich Strößenreuther hat die Partei verlassen und ist zu den Grünen gewechseln. "Dann lieber Robert Habeck", quittierte er seinen Wechsel, der das Ergebnis eines längeren Frustrationsprozesses ist. Strößenreuther, der wichtige Verkehrswendeprojekte wie den Volksentscheid Fahrrad, das Mobilitätsgesetz für Berlin oder Changing Cities angestoßen hatte und die CDU mit der 2021 gegründeten Klima-Union von Innen heraus auf Klimaschutz polen wollte, gibt dieses Vorhaben auf und erklärte:

"2021 hatte ich den Eindruck, es lohnt sich, in der CDU für mehr Klimapolitik zu werben. Inzwischen kann ich die populistische Haltung, die Friedrich Merz und Markus Söder einnehmen, einfach nicht mehr ertragen".

Es sei schon seit der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal bergab gegangen mit dem Klimaschutz in der CDU/CSU, obwohl das genau der Moment gewesen wäre, Ernst damit zu machen. Die Union plädiere permanent für "Technologieoffenheit", etwa im Hinblick auf die Energiepolitik oder die Autoindustrie mit dem Verbrennungsmotor. Aber die Partei habe in "Größenordnungen" nicht verstanden, wie sich globale Märkte veränderten, hin zu mehr Klimaschutz, "während der deutschen Wirtschaft die Felle davonschwimmen", erklärte Strößenreuther gegenüber der Süddeutschen Zeitung.

Es sei ein Versuch gewesen und richtig, es gemacht zu haben, ergänzte der prominente Berliner Aktivist. Nun tritt er bei den Grünen ein, weil er innerhalb der Union mit seinen Botschaften kaum noch habe durchdringen können. "Dann lieber Robert Habeck", meinte er. Es sei zwar keine Partei auf der Höhe der Zeit, auch nicht die Grünen. Aber von seiner Grundüberzeugung wolle er nicht abgehen, selbst wenn sie nicht überall in der Klimabewegung geteilt werde. "Es lohnt sich auf jeden Fall, einer Partei beizutreten. Von innen verändert man mehr als von außen", zeigt er sich überzeugt.

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