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Verbrennerausstieg: Mercedes-Benz wappnet Werke für "electric only"

Kaum hat der EU-Umweltrat die nächste Stufe des Verbrennerausstiegs verkündet, vermeldet die Schwaben weitere Schritte: Der Hersteller richtet sein Produktionsnetzwerk auf „electric only“ aus. Arbeitgeber- und Arbeitnehmer fixieren die europäische Fertigung der nächsten Jahre.

Bald voll unter Strom: Mercedes-Benz verzagt und verzögert nicht, sondern verkündet passen zum EU-Beschluss die weiteren Schritte bei der Transformation der Werke auf E-Antriebe. Allerdings will man keine Kompaktwagen mehr bauen, die A-Klasse fällt wohl weg. | Foto: Mercedes-Benz
Bald voll unter Strom: Mercedes-Benz verzagt und verzögert nicht, sondern verkündet passen zum EU-Beschluss die weiteren Schritte bei der Transformation der Werke auf E-Antriebe. Allerdings will man keine Kompaktwagen mehr bauen, die A-Klasse fällt wohl weg. | Foto: Mercedes-Benz
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Johannes Reichel

Vor dem Hintergrund des Beschlusses der Umwelt- und Klimaschutzminister im EU-Umweltrat, den Verbrennerausstieg bis 2035 zu vollziehen, hat der schwäbische Automobilhersteller Mercedes-Benz weitere Schritte bei der Umstellung seiner Werke auf 100 Prozent elektrische Antriebe bekanntgegeben. Man richte sein globales Produktionsnetzwerk auf die Fertigung seines neupositionierten Produktportfolios mit Schwerpunkt auf Elektrofahrzeuge im Luxussegment aus, heißt es aus Stuttgart. Bis zum Ende des Jahrzehnts wolle die marke vollelektrisch zu werden, überall dort, wo es die Marktbedingungen zulassen, wie es einschränkend heißt. Das künftige Produktportfolio konzentriert sich auf drei Produktkategorien: Top End Luxury, Core Luxury und Entry Luxury, wie der Hersteller bereits am 19. Mail skizziert hatte. Aus Sicht von Jörg Burzer, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, Produktion und Supply Chain gehe man nach den erfolgreichen Anläufen der Mercedes-EQ Modelle in den letzten Monaten den nächsten Schritt. Das globale Mercedes Benz Produktionsnetzwerk sei dafür nachhaltig, digital und flexibel aufgestellt.

"Gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern setzen wir die Mercedes-Benz Strategie hin zu ‚electric only‘ konsequent um.Wir sind bereit für die schnelle Skalierung der elektrischen Fahrzeugvolumina. Mit der neuen Produktionsordnung steigern wir weiter unsere Flexibilität und Effizienz und sichern die Zukunft unserer Standorte", erklärte Burzer.

Die Werke Sindelfingen, Bremen, Rastatt und Kecskemét sollen ab Mitte der Dekade mit der Produktion der neuen Modelle im Top End Luxury, Core Luxury und Entry Luxury Segment beginnen. Das Werk Sindelfingen ist als Leadwerk im Top End Luxury Segment vorgesehen und produziert ab 2025 Modelle der elektrischen AMG.EA-Plattform. Die Werke Bremen und Kecskemét produzieren künftig Modelle der elektrischen MB.EA-Plattform in Europa. Die Werke Rastatt und Kecskemét produzieren ab 2024 die neupositionierten Modelle der MMA-Plattform.

 

Im Rahmen der Umsetzung Geschäfts-Plans 2022-2026 investier das Unternehmen mehr als zwei Milliarden Euro in seine europäischen Produktionsstandorte. Mit der Einführung elektrischer Plattformen der nächsten Generation in der Produktion sichere man zukünftige Arbeitsplätze an den europäischen Standorten. Die neue Produktionsordnung sei unter anderem das Ergebnis konstruktiver Gespräche mit der deutschen Arbeitnehmervertretung. In diesem Zuge wurden auch weitreichende Maßnahmen zur weiteren Flexibilisierung und Effizienzsteigerung an den Standorten vereinbart, so der Hersteller weiter. Aktuell umfasst das Produktionsportfolio sechs vollelektrische Mercedes-EQ Modelle, die an sechs Standorten auf drei Kontinenten vom Band laufen, integriert in die allgemeine Serienproduktion mit Verbrennermodellen.

„Der Wandel hin zu einer elektrischen und digitalen Zukunft ist eine große Herausforderung und gleichzeitig eine große Chance. Klar ist: Unser Produktportfolio ändert sich, genauso wie unsere Aufgaben und Beschäftigungsprofile. Heute haben wir erneut bewiesen, dass wir gemeinsam mit dem Betriebsrat tragfähige und zukunftsweisende Lösungen für unsere Aufbaustandorte finden", wirbt Sabine Kohleisen, Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, Personal und Arbeitsdirektorin.

Aus Sicht von Ergun Lümali, stellv. AR-Vorsitzender und GBR-Vorsitzender der Mercedes-Benz Group AG ist der Einzug neuer Technologien an der Schlüssel zur Zukunftssicherung und damit zur Sicherung von Beschäftigung.

"Mit den Investitionen in die neue Produktionsordnung haben wir erreicht, dass Fahrzeuge der neuen Elektro-Architektur an den deutschen Standorten gefertigt werden und damit zur Auslastung beitragen", findet Lümali.

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