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Vattenfall/netgo/Gewobag: Im Büro laden, wenn der Strom günstig ist

Mit einem Pilotprojekt will der Energieversorger darstellen, wie sich mittels intelligenter Steuerung von Ladevorgängen nach dem aktuellen Börsenstrompreis im Bürogebäude Kosten sparen lassen. Dafür wurde eine Schnittstelle zur Strombörse eingerichtet.

Laden, wenn's günstig ist: Ein Pilotprojekt untersucht, wie sich das Lademanagement in Bürogebäuden an die Strombörse koppeln lässt. | Foto: Vattenfall
Laden, wenn's günstig ist: Ein Pilotprojekt untersucht, wie sich das Lademanagement in Bürogebäuden an die Strombörse koppeln lässt. | Foto: Vattenfall
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Johannes Reichel

In einem Bürogebäude der Gewobag in Berlin hat der Energieversorger Vattenfall eine intelligente Steuerung installiert, mit der Ladevorgänge vorwiegend zu Zeiten stattfinden, in denen viel Erneuerbare Energien zur Verfügung stehen und die Börsenstrompreise niedrig sind. Im Rahmen eines Pilotprojekts mit der netgo GmbH, die in dem Gebäude 20 Parkplätze mit Ladestationen gemietet hat, wird untersucht, wie sich diese Steuerung auf das Nutzerverhalten auswirkt und welche Einsparungen erzielt werden können. Hierfür hat das Unternehmen eine Schnittstelle zur Strombörse EEX eingerichtet und einen Algorithmus entwickelt, der die Ladegeschwindigkeit in besonders teuren Stunden reduziert. Der Strompreis ist besonders günstig, wenn viel erneuerbare Energie ins Netz eingespeist wird. Genau hier setzt das Smart Charging-System an: Es stellt sicher, dass Fahrzeuge bevorzugt dann geladen werden, wenn der Anteil an grünem Strom besonders hoch und der Preis dadurch möglichst gering ist.

„Büroimmobilien sind ideal für solche Anwendungen, da die Fahrzeuge oft zur Mittagszeit – also dann, wenn die Solarstromerzeugung am höchsten ist – an den Ladestationen stehen. Gleichzeitig ist im Normalfall sichergestellt, dass die Batterie bis zum Feierabend vollständig aufgeladen ist.”, erläutert Franziska Schuth-Krohn, Leiterin Business Development E-Mobility Deutschland.

Ein zentraler Fokus des Projekts ist die Frage, wie die Nutzerinnen und Nutzer auf die intelligente Steuerung reagieren. Erste Erkenntnisse zeigen, dass die Eingriffe in den Ladeprozess gut mit den Anforderungen des Arbeitsalltags vereinbar sind, so der Anbieter.

„Indem der Ladevorgang in kostenintensiven Zeiten nicht gestoppt, sondern lediglich verlangsamt wird, bleiben die Auswirkungen auf das Ladeverhalten der Mitarbeitenden in der Regel minimal. Für Mitarbeiter, die nicht einen ganzen Arbeitstag am Standort verbringen, wird es weiterhin nicht optimierte Lademöglichkeiten geben, um sicherzustellen, dass die volle Ladekapazität in kurzer Zeit erreicht werden kann,” erklärt Swen Wagenknecht, Head of Business Support bei netgo.

 

Nachhaltige Lösungen mit innovativem Charakter stehen auch bei der Gewobag im Mittelpunkt. Man lege großen Wert darauf, den Mieterinnen und Mietern zukunftsweisende und nachhaltige Optionen anzubieten, auch als Beitrag für mehr Klimaschutz, betont Peter Burgfried, Prokurist und Bereichsleiter Kaufmännisches Bestandsmanagement bei der Gewobag. Nicht nur die Kosten für die Strombeschaffung, sondern auch der ökologische Fußabdruck soll durch Technologien wie Smart Charging reduziert werden. Eine Studie der „Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur“ legt dar, dass durch preisoptimiertes Laden die betriebsbedingten Emissionen in CO2-Equivalent halbiert werden können, führt der Anbieter an. So trage die Technologie aktiv zur Energiewende bei, da sie nicht nur die Nutzung von erneuerbaren Energien optimiert, sondern auch die Netzstabilität unterstützt, indem Belastungsspitzen im Stromnetz reduziert werden. Gleichzeitig würden die Stromkosten für die Nutzerinnen und Nutzer gesenkt.

„Diese Art der Optimierung zeigt, wie technologische Innovation und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können, um die Klimaziele effektiv zu unterstützen“, erklärt Schuth-Krohn.

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