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US-Subventionen: VW friert Invest in Batteriefabrik in Osteuropa ein

Der Bau eines Batteriezellwerks in Osteuropa liegt offenbar auf Eis, solange die EU nicht auf die massiven US-Subventionen reagiert. Ansonsten erwägt man eine Verlagerung.

Akku alle?! Der VW-Konzern, der jüngst das Facelift für den ID.3 präsentierte, zögert wohl mit dem Investment in eine Batteriezellfabrik in Osteuropa. | Foto: VW
Akku alle?! Der VW-Konzern, der jüngst das Facelift für den ID.3 präsentierte, zögert wohl mit dem Investment in eine Batteriezellfabrik in Osteuropa. | Foto: VW
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Johannes Reichel

Der Volkswagen-Konzern hält laut einem Bericht der Financial Times offenbar eine Investition in ein Batteriezellwerk in Osteuropa zurück, wohl aufgrund der massiven Subventionen, mit denen die US-Regierung locken. Im Rahmen des sogenannten Inflation Reduction Act (IRA) geht es wohl um eine Summe von bis zu zehn Milliarden Euro, die das Unternehmen an Förderung erhalten könnte, in Form von Krediten und direkten Subventionen. Man habe der EU diese Sachlage in der vergangenen Woche mitgeteilt, heißt es aus dem Konzern. Nun warte man ab, wie die EU auf die Offensive der US-Regierung reagiert, bevor der Plan zum Bau des Zellwerks weiter forciert wird. Gegenüber Reuters erklärte ein Insider, das sei wohl kein Stopp für neue Standorte in Europa, aber "de facto ist es schon so, dass wir in Nordamerika schneller vorankommen". Jüngst hatte VW-Technik-Vorstand Thomas Schmall auf dem Netzwerk LinkedIn eine schnelle Antwort der Europäer auf die US-Offensive gefordert, wie etwa Spiegel Online berichtet.

"Meine Hoffnung ist, dass die Politik in Brüssel und den europäischen Hauptstädten jetzt schnell den Hebel zieht und Unternehmen ermöglicht, hier die Industrie der Zukunft aufzubauen", appellierte Schmall.

Die EU benötige nun ihrerseits ein staatliches Hilfsprogramm, um hier auf Augenhöhe mit Förderungen in China und Nordamerika zu kommen. Die Konditionen von IRA seien "so attraktiv, dass Europa Gefahr läuft, den Wettlauf um Milliardeninvestitionen zu verlieren, der in den kommenden Monaten und Jahren entschieden wird". Es brauche eine Strategie der EU zur Sicherung des Zugangs zu kritischen Rohstoffen, Ökostrom zu wettbewerbsfähigen Preisen unter sieben Cent pro kWh und einen Fokus auf die Zellfertigung. Und es brauche Tempo, denn das IRA-Programm sei bereits in Kraft und wirke. Grundsätzlich bleibe der Konzern aber bei seinem Plan, bis 2030 in Europa bis zu sechs Batteriezellfabriken mit Leistung bis 240 Gigawattstunden zu errichten. "Deshalb warten wir jetzt ab, was der sogenannte Green Deal der EU bringen wird", heißt es aus Wolfsburg.  

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