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Unternehmer-Appell an EU-Kommission: Kurs halten beim Verbrenner-Ausstieg!

CEOs und Führungskräfte etwa von Polestar, Volvo, Rivian oder Ayvens fordern die neue EU-Kommission und Abgeordnete des Europäischen Parlaments auf, “das Ziel, 100 Prozent emissionsfreie Autos im Jahr 2035 beizubehalten“. Das sei wichtig für die Planungssicherheit und die Einhaltung der Klimaziele.

Kurs halten, beim Klimaschutz und der Elektrifizierung: Volvo fordert die EU-Kommission zur Beibehaltung des Verbrennerausstiegs auf. Im Bild: C40 Recharge Pure Electric Produktion im Volvo Werk Gent, Belgien. | Foto: Volvo
Kurs halten, beim Klimaschutz und der Elektrifizierung: Volvo fordert die EU-Kommission zur Beibehaltung des Verbrennerausstiegs auf. Im Bild: C40 Recharge Pure Electric Produktion im Volvo Werk Gent, Belgien. | Foto: Volvo
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Johannes Reichel

CEOs und Führungskräfte von 50 Unternehmen haben die EU aufgefordert, die Flottenregulierung für Autos und Transporter für 2035 nicht wieder zu öffnen. In einer Erklärung betonen die Unternehmen der Automobil-, saubere Technologie-, Verkehrs- und Energiebranche, dass das Ziel „machbar und notwendig“ ist. Zu den Unterzeichnern gehören Volvo Cars, Maersk, Uber und Europas größtes Leasingunternehmen Ayvens.

„Das Ziel für 2035 gibt uns eine klare Richtung vor, die es Unternehmen und allen anderen Akteuren ermöglicht, sich darauf zu konzentrieren, die notwendige Transformation umzusetzen“, so die Führungskräfte in einer Erklärung auf Industryfor2035.org. „Es bietet zudem die dringend benötigte Investitionssicherheit für die Zukunft der Automobilindustrie in Europa.“

Die Elektroautohersteller Polestar, Rivian und Silence haben die Erklärung ebenso unterzeichnet wie der Stromversorger Iberdrola, der Einzelhändler Tesco und der größte Franchisenehmer von IKEA, Ingka. Die Unterzeichnenden erklären, dass sie sich für das EU-Ziel der Klimaneutralität bis 2050 stark machen und betonen, dass viele von ihnen massiv investiert haben, um dieses Ziel zu verwirklichen.

„Wir fordern daher die Entscheidungsträger auf, die kürzlich verabschiedeten CO2-Ziele für Pkw und Transporter im Jahr 2026 nicht wieder zu öffnen und das Ziel, 100 Prozent emissionsfreie Fahrzeuge ab 2035 beizubehalten“, heißt es in der Erklärung.

Dominic Phinn, Leiter des Bereichs Verkehr bei der Climate Group, sagt: „Um die Umstellung der Unternehmen und der Industrie voranzutreiben, die für die Reduktion der Emissionen erforderlich ist, brauchen CEOs und Führungskräfte regulatorische Planbarkeit. Ihre Botschaft an die neu ernannten EU-Politiker:innen lautet: ‘Lassen Sie uns nicht im Stich’. Die Abkehr von dem für 2035 vereinbarten Ausstieg aus dem Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren würde ihre Investitionen, ihre Dekarbonisierungsziele für die Flotte und letztlich das EU-Klimaneutralitätsziel gefährden.“

Die Elektrifizierung ist die größte Einzelmaßnahme, die unsere Industrie ergreifen kann, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Das Ziel für 2035 ist entscheidend, um alle Beteiligten auf diesem Weg zu unterstützen und die europäische Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Wir fordern die politischen Entscheidungsträger der EU auf, sich auf die Maßnahmen zu konzentrieren, die wir ergreifen müssen, um dieses Ziel zu erreichen, anstatt die gerade erst beschlossenen Rechtsvorschriften wieder aufzurollen", erklärte Jim Rowan, CEO von Volvo Cars:

Demokratisches Mandat bereits erteilt

Die Unternehmen betonen, dass das Null-Emissions-Ziel für 2035 im März 2023 von den EU-Regierungen und den Abgeordneten des Europäischen Parlaments ein demokratisches Mandat erhalten hat. Statt bereits vereinbarte Regulierungen wieder aufzurollen, sollten sich die Anstrengungen auf die Umsetzung der getroffenen Vereinbarungen konzentrieren: gezielte industriepolitische Maßnahmen und Investitionsförderung für eine nachhaltige lokale Wertschöpfungskette für Batterien, die Ausweitung der Ladeinfrastruktur und der Versorgung mit sauberem Strom, die nachhaltige Umrüstung von Unternehmensflotten und die Umschulung von Arbeitnehmenden für den Übergang zur Elektromobilität.

„Wenn wir jetzt das Ziel für 2035 aufweichen, dann zerstören wir den Fahrplan, auf Basis dessen Unternehmen ihre Investitionen geplant haben. Stattdessen sollten wir die Transformation unterstützen, indem wir die Nachfrage durch die Elektrifizierung von Flotten anschieben. Zudem muss die lokale, saubere Batterieherstellung unterstützt werden", meint Sebastian Bock, Geschäftsführer von Transport & Environment (T&E) Deutschland,

Die Emissionen von Pkw und Vans machen mehr als ein Achtel (13 Prozent) der gesamten EU-Treibhausgasemissionen aus. Die CO2-Emissionen von Pkw sind zwischen 2000 und 2019 um 6 Prozent gestiegen.

Weitere Aussagen von Unterzeichnern:

Orlin Radev, CEO von AMPECO: „Die Einhaltung des EU-Ziels für die Elektrifizierung des Verkehrs bis 2035 ist ein absolutes Muss. Die Ziele sind ein Katalysator für Innovation und wirtschaftliches Wachstum in der gesamten EV-Wertschöpfungskette, einschließlich des EV-Ladeinfrastruktur-Sektors, in dem die europäische Industrie weltweit führend ist.

Tim Albertsen, CEO von Ayvens: „Wir haben uns der nachhaltigen Mobilität verschrieben, und wir möchten sie beschleunigen. Eine solche Beschleunigung kann nur dann voll zum Tragen kommen, wenn alle Voraussetzungen dafür gegeben sind. Dazu gehört ein stabiles, konsistentes und unterstützendes regulatorisches Umfeld. Das Verbrenner-Aus 2035 gibt einen klaren Zeitrahmen vor, der ein entscheidendes Element für jede Beschleunigung ist.

Aurelien de Meaux, Mitbegründer und CEO von Electra: „Wir bei Electra investieren über eine Milliarde Euro in den Aufbau eines umfassenden Schnellladenetzes. Als wichtiger Akteur im Bereich der Infrastrukturinvestitionen benötigen wir Stabilität in der Branche, die durch klare Richtlinien und genau definierte Meilensteine unterstrichen wird. Der Weg bis 2035, einschließlich spezifischer CO2-Etappenziele, wurde 2014 und 2019 festgelegt. Wir sind auf diese Stabilität angewiesen, um fundierte und wirksame Investitionen zu tätigen, und fordern den Gesetzgeber auf, die Spielregeln nicht während des Spiels zu ändern.

Matt Ersin, Senior Director für Regierungs- und Öffentlichkeitsarbeit bei Fastned:  Die Beibehaltung des Null-Emissions-Ziels für 2035 ist von entscheidender Bedeutung - nicht nur für eine nachhaltige Zukunft, sondern auch für die Sicherung des europäischen Wettbewerbsvorteils in der globalen Mobilitäts- und Automobilindustrie. Durch die Vorreiterrolle auf dem Weg zu Null-Emissionen kann Europa den Standard für Innovation und Nachhaltigkeit setzen.

Christian Hahn, CEO von Hubject: Seit 2012 hat es sich Hubject zur Aufgabe gemacht, ein offenes und digitales Ökosystem für das Laden von Elektrofahrzeugen zu schaffen, damit Autofahrer ein nahtloses und zuverlässiges Ladeerlebnis haben. Damit tragen wir dazu bei, den Umstieg auf Elektrofahrzeuge und den Übergang zu einem emissionsfreien, nachhaltigen Mobilitätssystem zu beschleunigen. Dies ist eine der wichtigsten Säulen, auf denen Hubject aufgebaut ist und die mir persönlich sehr am Herzen liegt. Aus diesem Grund unterstützen ich und Hubject das EU-Ziel der Klimaneutralität bis 2050 und das Ziel, bis 2035 zu 100 % emissionsfreie Autos zu produzieren, voll und ganz.

Tom Rowlands, CEO von Plugsurfing: Europas Unternehmen und Verbraucher brauchen vor allem Gewissheit. Ein Abweichen von der bisherigen Politik verwässert nicht nur die europäischen Klimaziele, sondern auch das politische Gewicht Europas. Wir müssen unsere Zusagen einhalten.

Ehsan Emami, Gründungspräsident von Qovoltis: Als wichtiger Akteur im Bereich der Infrastruktur für Elektrofahrzeuge unterstützen wir voll und ganz die Initiative „Industrie für 2035“ und die Verpflichtung Europas, den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor bis 2035 einzustellen. Dieser Übergang ist nicht nur für eine nachhaltige Zukunft unerlässlich, sondern steht auch im Einklang mit unserer strategischen Vision, den Übergang zur Elektromobilität zu beschleunigen.

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