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Uni Kassel: Fahrradmobilität fördert soziale Teilhabe und Verkehrswende

Die sozialen Aspekte der Fahrradmobilität untersuchte ein Projekt an der Uni Kassel. Und stellte fest: Wer Rad fährt, stärkt nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Gemeinschaft, trägt aktiv zur Verkehrswende bei und ist unabhängig wie kostengünstig mobil. Das Rad wird noch wenig als Mittel soziale Teilhabe wahrgenommen.

Das Bike als Sozial-Transporter: Instrumente wie mobile Selbsthilfewerkstätten zur Radreparatur tragen auch zum sozialen Austausch bei. | Foto: Soulstyle/Uni Kassel
Das Bike als Sozial-Transporter: Instrumente wie mobile Selbsthilfewerkstätten zur Radreparatur tragen auch zum sozialen Austausch bei. | Foto: Soulstyle/Uni Kassel
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Johannes Reichel

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Kassel haben in Kooperation mit Projektpartnern einen Handlungsleitfaden zum Thema Fahrradmobilität und soziale Teilhabe veröffentlicht. Der Leitfaden richtet sich insbesondere an Kommunen, soziale Einrichtungen und Vereine und gibt Hinweise, mit welchen konkreten Maßnahmen diese Fahrradmobilität und soziale Teilhabe vor Ort effektiv umsetzen können.

Das Fahrrad ist im Vergleich zum privaten Pkw und zum ÖPNV ein kostengünstiges Verkehrsmittel. Dennoch nutzten laut Erkenntnissen des Forschungsteams armutsgefährdete Personen das Fahrrad im Alltag noch vergleichsweise wenig. Mit dem Rad können Menschen mit geringem Einkommen selbstständig und unabhängig unterwegs sein. Durch die Fahrradmobilität wird – besonders für Personen, die zuvor ausschließlich zu Fuß unterwegs waren – der Aktionsradius deutlich erhöht. Dadurch lässt sich auch die soziale Teilhabe dieser Bevölkerungsgruppen fördern.

„Wer Fahrrad fährt, stärkt nicht nur seine Gesundheit, sondern trägt auch aktiv zur Verkehrswende in Deutschland bei“, betont Projektmitarbeiterin Franziska Henkel die Relevanz der Fahrradmobilität. Ziel der Maßnahmen sei es, das Fahrrad zu einem zuverlässigen Alltagsbegleiter für Menschen mit wenig Einkommen zu machen.

Der Handlungsleitfaden ist das Ergebnis des Forschungsprojektes Social2Mobility II des Fachgebiets Verkehrsplanung und Verkehrssysteme unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer. In dem Projekt haben die Forschenden die beschriebenen Maßnahmen zunächst umgesetzt, erprobt und evaluiert. Dabei wiesen laut des Projektteams sechs konkrete Maßnahmen ein besonders hohes Potenzial auf, um die Fahrradmobilität insbesondere von armutsgefährdeten Personen zu fördern. Diese sind in dem Handlungsleitfaden mit Hinweisen und Tipps zur Umsetzung detailliert dargestellt:

  • Kostenloser Verleih von Fahrrädern und Zubehör
  • Gemeinsame Ausflüge mit dem Fahrrad
  • Fahrradaktionstage/-nachmittage
  • Mobile Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt
  • Radlernkurse für Menschen ohne Radfahrfähigkeiten und Vermittlung von Fahrrädern im Nachgang
  • Fahrradmärkte für Menschen mit geringem Einkommen
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