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Und täglich grüßt das Murmeltier #3

Christoph Erni über besonders ausgeklügelte Ladekonzepte, die seiner Meinung nach den Durchbruch nicht schaffen werden.

E-Autos sind für Ladestationen gemacht, nicht für Akku-Roboter, findet Christoph Erni. | Foto: Juice Technology AG
E-Autos sind für Ladestationen gemacht, nicht für Akku-Roboter, findet Christoph Erni. | Foto: Juice Technology AG
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Redaktion (allg.)

Kennen Sie auch solche Leute und Unternehmen, die für einfache Aufgabenstellungen immer möglichst komplizierte Lösungen vorschlagen? Um zwei solche bemerkenswert gesuchten Konzepte rund ums Laden von E-Autos geht es heute. Auch sie poppen immer wieder auf, genauso wie das Murmeltier im legendären Film.

Angenommen, Sie hätten Lust auf ein Vollbad in Ihrer 400 Liter fassenden Whirlwanne. Würden Sie sich dazu ins Badezimmer begeben – oder würden Sie erwarten, dass die Wanne zu Ihnen ins Wohnzimmer fährt?

Die pragmatische und effiziente Lösung ist klar. Keiner karrt heute Badewasser in der Gegend herum.

Bei Akkus, gleich schwer wie volle Sprudelwannen, kommt aber so alle zwei Jahre ein Anbieter auf die Idee, die Batterie auf Rädern müsse zum Auto kommen. Als ob das Auto nicht selbst zur Ladestation rollen könnte (und das wohl in fernerer Zukunft sogar autonom).

Das ein lustiges Konzept eines großen Autoherstellers sieht vor, dass selbstfahrende Akkus wild in Parkhäusern herumkurven und sich an parkende Autos andocken, um diese zu laden.

Nur hat sich wohl niemand überlegt, dass es durch drei Käselaib hohe rollende Akku-Roboter im Parkhaus nicht übersichtlicher und verkehrssicherer wird. Staus und Kollisionen sind absehbar. Und keiner hat daran gedacht, wieviel wertvollen Parkplatz die Roboter während ihres eigenen Ladevorgangs besetzen. Vergessen ging wohl auch, dass es zwischen zwei eng parkenden Autos gar keinen Platz für einen fahrenden Batterieklotz dazwischen hat, der den Ladeanschluss erreichen kann. Von den Kosten für die vielen nötigen Lade-Wichte mal ganz zu schweigen.

Ebenso amüsant ist auch die mittlerweile wohl wieder verschwundene Idee (wen wundert’s!), in Berlin Akkus per eigens konstruierter Rikscha zu ladebedürftigen E-Parkern zu fahren. Fitness in Ehren, aber einen 400-Kilo-Akku per Dreirad durch die Hauptstadt zu karren ist schon eine Herausforderung.

Und eine sinnlose dazu, denn wieso sollte das Automobil (deshalb heißt es nämlich so) nicht einfach selbst zur nächsten Ladestation fahren. Auch wenn es nur noch einen einzigen Kilometer Reichweite hat, erreicht man bereits heute in Berlin einen Ladepunkt – oder trifft mindestens auf eine Steckdose, an der man immer sicher laden kann, wenn man eine ordentliche mobile Ladestation an Bord hat.

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