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UBA-Studie: E-Commerce mit E-Vans kann massiv CO2 sparen

Basierend auf einer Studie des Umweltbundesamts stellt die Plattform Block Builders dem Online-Handel ein gutes Ökozeugnis auf. Beim stationären Handel schlägt der Energieverbrauch der Immobilie durch.

Auf die Zustellung kommt es an: Werden Waren etwa mit E-Vans aus dem Lager zum Kunden zugestellt, verbessert sich die Umweltbilanz des Online-Handels weiter. | Foto: ABB
Auf die Zustellung kommt es an: Werden Waren etwa mit E-Vans aus dem Lager zum Kunden zugestellt, verbessert sich die Umweltbilanz des Online-Handels weiter. | Foto: ABB
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Redaktion (allg.)
von Johannes Reichel

Auf Basis einer neuen Studie des Umweltbundesamts (UBA) zu den Umweltwirkungen des Online-Handels kommt das Finanz- und Blockchain-Portal Block Builders zu dem Schluss, dass sich bis zu 60 Prozent an CO2-Äquivalent gegenüber dem stationären Handel einsparen lassen. Pro verkauftem Produkt fielen beim Erwerb im Internet durchschnittlich 815 Gramm CO2-Äquivalente an, im stationären Handel seien es hingegen 1.969 Gramm, fasst die Auswertung zusammen.

"Es zeigt sich in vielen Fällen eine ökologische Vorteilhaftigkeit des Kaufs im Onlinehandel. Der Onlinehandel weist im Vergleich zum stationären Handel häufig effizientere Prozesse in Lagerung (gegenüber Ladengeschäft) und Transport auf", so die Bilanz des UBA.  

Nach Zahlen des Beratungsinstituts Oliver Wyman macht beim Online-Versand dagegen vor allem die "letzte Meile" mit 26 Prozent am meisten Aufwand in Sachen Energie. Wobei diese auch im stationären Handel sogar mit 30 Prozent noch etwas stärker ins Gewicht fällt, weil hier die Wege des Kunden ins Geschäft größeren Aufwand verursachen. Den mit Abstand größten Faktor in Sachen CO2 im stationären Handel stellt mit 60 Prozent aber die Immobilie dar, die IT oder der Transport ins Geschäft fallen da kaum ins Gewicht mit sechs beziehungsweise vier Prozent. Knapp gefolgt wird der Energieaufwand beim Onlineversand von den Aufwendungen für die IT mit 22 Prozent sowie Immobilie mit 20 Prozent. Der Transport schlägt demnach nur mit 18 Prozent zu Buche, die Verpackung mit 14 Prozent.

Bestellen nachhaltigkeitsorientierte Kunden zunehmend online?

Aufgrund dieser Erkenntnisse warnen die Analysten davor, dass man nachhaltigkeitsorientierte und junge Kunden verlieren könnte, wenn man nicht auf Online-Handel setze. Durch die Corona-Pandemie habe sich der Trend hin zu Online-Käufen weiter beschleunigt. 50 Prozent der Bundesbürger ab 16 Jahren hätten gemäß der „Statista Global Consumer Survey“ durch Corona mehr im Internet bestellt, bilanziert das Portal. Zugleich gäben 45 Prozent der Bürger an, dass sie der Verpackungsmüll bei jenen Bestellungen stört.

"Dies macht deutlich, dass das Thema Nachhaltigkeit für immer mehr Menschen wichtig wird", resümieren die Autoren.

Die Auswertungen zeigten, dass in den meisten Fällen die größten Umweltwirkungen aus den Transportprozessen – hier insbesondere den Transporten auf der letzten Meile – sowie – mit großen Schwankungen zwischen den spezifischen Fällen – den Versandverpackungen resultieren, bilanziert auch das UBA in der Studie. Und stellt fest:

"Im Einzelfall können auch andere Prozesse einen relativ großen Beitrag zu den Umweltwirkungen leisten".

Das kontinuierliche Wachstum des Onlinehandels gehe mit potentiellen Folgen wie einem Wachstum des Transportaufkommens durch die wachsenden Sendungszahlen, einer zunehmenden Beanspruchung der Verkehrsinfrastruktur, mit Beiträgen zum Klimawandel, wachsenden Abfallmengen und lokalen Umweltproblemen wie Feinstaubbelastung und Lärm einher, stellt das UBA einleitend fest. Beeinflusst würden diese Effekte durch die Art der Ausgestaltung der Logistikprozesse - von Lagerung und Kommissionierung, Versand an die Kundin oder den Kunden und Retourenversand inkl. -bearbeitung - durch den Umgang mit der retournierten Ware beim Onlinehändler, durch die Art und Größe der verwendeten Versandverpackung und die IT-seitige Umsetzung des Onlinebestellvorgangs.

"Die ausgewerteten Studien kommen zum Schluss, dass in vielen Fällen von einer ökologischen Vorteilhaftigkeit (meist in Bezug auf entstehende Treibhausgasemissionen) des Einkaufs im Onlinehandel gegenüber einem Einkauf im stationären Handel ausgegangen werden kann", fasst das UBA zusammen.

Dabei sei aber zu beachten, dass stets fallspezifische Aspekte zu berücksichtigen seien und die Umweltwirkung des stationären Handels und des Onlinehandels von verschiedenen Faktoren abhingen, die sich von Fall zu Fall unterschieden. Auch ließen sich durchaus Fälle feststellen, in denen der Kauf im stationären Handel ökologisch vorteilhaft sei. Besondere Bedeutung für den Vergleich beider Systeme hätten beim Onlinehandel die letzte Meile, beim stationären Handel die Emissionen von Markt/Geschäft (Strom und Heizung) sowie die Einkaufsfahrt der Kundinnen und Kunden. Im Falle einer Retoure kämen weitere Transportaufwendungen hinzu sowie gegebenenfalls eine Vernichtung der retournierten Waren.

"Die größten Beiträge kommen in den meisten Fällen aus den Transportprozessen – hier insbesondere den Transporten auf der letzten Meile – sowie – mit großen Schwankungen zwischen den spezifischen Fällen – den Versandverpackungen", so die Feststellung des UBA.

Im Einzelfall könnten auch andere Prozesse einen relativ großen Beitrag zu den Umweltwirkungen leisten. Werde etwa auf eine zusätzliche Versandverpackung verzichtet und erfolge die Zustellung auf der letzten Meile mit Elektrofahrzeugen zu einer Packstation, reduziere sich der Anteil an diesen Stellen, während die anderen Elemente relativ an Bedeutung gewinnen.

Als ökologische Stellschrauben und Hotspots im Onlinehandel definiert das UBA die Umweltwirkungen:

  • der Transportprozesse bis zum Zielpaketzentrum
  • in Lagern und Distributionszentren
  • auf der letzten Meile
  • der IT-Infrastruktur (bzw. des Onlinebestellvorgangs)
  • der zusätzlichen Versandverpackung.
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