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Trucksters: Lkw-Relais-System wächst - Ziel elektrisch und autonom

Jungunternehmen will neue Finanzierung in Erweiterung des Straßentransport-Netzes stecken und eine Dependance in Dortmund eröffnen. Ziel: Autonomes Fahren und Elektrifizierung der Langstrecken.

Start-up auf dem Sprung: Trucksters expandiert weiter und will mit Hilfe des Relaissystems die Arbeitsbedingungen, aber auch die Nachhaltigkeit verbessern - und der E-Mobilität auf Langstrecken zum Durchbruch verhelfen. | Foto: Trucksters
Start-up auf dem Sprung: Trucksters expandiert weiter und will mit Hilfe des Relaissystems die Arbeitsbedingungen, aber auch die Nachhaltigkeit verbessern - und der E-Mobilität auf Langstrecken zum Durchbruch verhelfen. | Foto: Trucksters
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Redaktion (allg.)
von Johannes Reichel

Das spanische Routenoptimierungs-Start-up Trucksters hat eine weitere Finanzierungsrunde abgeschlossen und 6,3 Millionen Euro eingesammelt. Mit dem Geld will man jetzt in die Ausweitung des Straßentransportnetzes zwischen Spanien, Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Polen investieren und zudem demnächst eine Niederlassung in Dortmund eröffnen. Jüngst kündigte man zudem die Eröffnung eines Technologiezentrums in Galicien an.

"Wir freuen uns sehr über den Sprung, den wir als Unternehmen machen. Die Erfahrung von Kibo Ventures sowie das Vertrauen neuer und bestehender Partner wird uns dabei helfen, unsere Vision zu beschleunigen: den Non-Stop-Transport zum Standard in Europa zu machen, die Arbeitsbedingungen der Fernfahrer zu verbessern und das Logistik-Ökosystem in jeder Hinsicht nachhaltiger zu gestalten", erklärte Luis Bardají Izard, CEO und Mitgründer von Trucksters.

Das Unternehmen verspricht mit seinem Modell, die Transitzeiten im Straßentransport um bis zu 50 Prozent zu verkürzen, in dem man ein Relaissystem zwischen Lkw-Fahrern schafft, das auf Big Data und künstlicher Intelligenz basiert. Gleichzeitig würden damit auch die Arbeitsbedingungen der Fernfahrer verbessert, indem sie nur noch auf Teilabschnitten der Gesamtrouten hin und her fahren, die Arbeitszeiten besser einhalten und meistens in der Nähe ihres Wohnortes bleiben. An den jeweiligen Relaispunkten tauschen sie den Sattelauflieger mit dem eines anderen Lkw aus, um dann die neue Ware in die Richtung zu fahren aus der sie gekommen sind, skizziert der Anbiter.

Künstliche Intelligenz plant die Routen

Die Routen werden von einem auf künstlicher Intelligenz basierenden Algorithmus geplant, der die Variablen Lieferzeit, Kosten und Übernachtungen optimiert. Diese Planung und die Neuplanung, falls erforderlich, werden in Echtzeit über eine mobile Anwendung an die Fahrer kommuniziert. Über diese App sei es auch möglich, die erforderliche Dokumentation für den Transport hochzuladen (Lieferscheine, CMR) und zu wissen mit wem, wann und wo die Übergabe der Ware erfolgt. 

"Das Langstrecken-LKW-Segment ist mit einem gravierenden Fahrermangel konfrontiert, während die Nachfrage nach prompter, nachhaltiger und preisgünstiger Lieferung auf dem ganzen Kontinent steigt. Trucksters stellt das antike römische Relais-Modell neu dar, um Waren effizienter auszuliefern, die Flottenauslastung zu erhöhen, den Fahrern eine bessere Lebensqualität zu bieten und den Grundstein für zukünftige autonome Lkw-Korridore zu legen", lobt Siobhan Brewster, Partner des Fonds Amplifier.

Salamitaktik: Mit Teilstrecken zur Elektrifizierung des Lkw-Verkehrs

Im letzten Jahr hat das Jungunternehmen nach eigenen Angaben mit mehr als 500 nationalen und internationalen Kunden zusammengearbeitet, darunter Kimberly Clark, DPD Group und Amazon. Die langfristige Vision des Start-ups sieht man in der Einführung des autonomen Fahrens und die Elektrifizierung von Langstrecken. So arbeite man bereits an einem Relaissystem, bei dem auf einigen Strecken autonomes Fahren eingeführt werden soll. Das Unternehmen sieht den Einsatz von Relais auch als eine Möglichkeit zur Elektrifizierung von Langstrecken. Außerdem will das Unternehmen zum Vorreiter bei der Nutzung von Elektro-Lkw zu werden, denn mit Hilfe der Relais ließen sich die derzeit noch existierenden Einschränkungen wie limitierte Fahrzeiten und Reichweiten umgehen, wirbt man weiter.

An der Runde beteiligten sich der auf Logistik spezialisierte Berliner Fonds Amplifier sowie APX, der von Axel Springer und Porsche unterstützte Frühestphaseninvestor. Zu den weiteren Investoren gehören Kibo Ventures und Bonsai Partners, BigSur Ventures, Metavallon VC und The Valley VC. Der Mitgründer des Liefer-Start-ups Glovo, Sacha Michaud, investiert erneut und wird darüber hinaus Mitglied des Aufsichtsrats.

 

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