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Traton Group: Auf dem Weg in die Zukunft

Die Traton Group hat einiges vor bis 2024: Unter anderem soll ein Baukasten-System markenübergreifend die Teile-Entwicklung vereinfachen sowie Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft angeschoben werden. Der CBE-Verbrennungsmotor werde der letzte seiner Art - in Zukunft soll alles elektrisch laufen.

Traton will über seine Marken hinweg ein Baukastensystem aufbauen. (Bilder: Traton Group)
Traton will über seine Marken hinweg ein Baukastensystem aufbauen. (Bilder: Traton Group)
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Redaktion (allg.)
von Nadine Bradl

Die Traton Group zeigt auf ihrem Capital Markets Day im schwedischen Södertälje einen klaren strategischen Weg in die Zukunft auf und setzt sich ein ambitioniertes Margen-Ziel für das Jahr 2024. Das Ziel einer Umsatzrendite von 9 Prozent basiert dabei nach Firmenangaben auf der Umsetzung mehrerer strategischer Bausteine. Höhere Volumen, weiteres Wachstum im Vehicle-Services-Geschäft, der erfolgreiche Abschluss der Neuaufstellung von MAN Truck & Bus sowie weitere Effizienzgewinne sollen zu einer verbesserten Profitabilität beitragen. Der Absatz der Gruppe soll mittelfristig zulegen, vor allem durch das wettbewerbsfähige Produkt- und Serviceangebot, den kürzlich mit Navistar erschlossenen nordamerikanischen Markt und den Aufbau einer Produktion in China. Die konzerneigenen und integrierten Traton Financial Services werden genutzt, um zukünftiges Wachstum, neue Geschäftsmodelle und Kundenanforderungen bestmöglich zu unterstützen.

Ein System für alle

Die Gruppe führt nach eigenen Angaben schrittweise ein gemeinsames modulares Baukastensystem für Lkw und Busse aller Marken ein. In den kommenden Jahren sollen die Fahrzeuge von Scania, MAN, Volkswagen Caminhões e Ônibus (künftiger Unternehmensname: Volkswagen Truck & Bus) und Navistar zunehmend auf dem Baukastensystem basieren. Der neue modulare Baukasten ermögliche die effiziente und markenübergreifende Entwicklung, Einkauf, Produktion und vor allem einfache Integration verschiedener Fahrzeugkomponenten über standardisierte Schnittstellen in die jeweiligen Modelle der Marken. Ziel sei es, dass alle Traton-Marken mehr Gleichteile nutzen, im Wesentlichen bei Antriebsstrang, Fahrerkabine, Software-Plattformen und Chassis. Gleichzeitig werden die Marken ihre Markenidentität mit individuellen Angeboten an ihre jeweilige Kundengruppe erhalten und stärken.

Christian Levin, CEO der Traton Group: „Eine verbesserte Zusammenarbeit im Konzern auf Basis einer intelligent angewandten Modularisierung ermöglicht uns Effizienzgewinne und federt die nötigen Investitionen und die höheren Kosten für Zukunftstechnologien wie Elektroantriebe und autonomes Fahren ab. Mit unserem Traton Baukasten lösen wir das ewige Dilemma unserer Industrie: Skalierung mit maßgeschneiderten Angeboten zu verbinden. Gruppenweit standardisierte Schnittstellen werden einen wesentlich schnelleren Technologieaustausch ermöglichen. Wir werden in der Lage sein, identische Lösungen für die gleichen Anforderungen zu verwenden. Das ermöglicht eine maximale Kundenorientierung und maximale Preispunkte. Und wir lösen das Problem der Markendifferenzierung durch differenzierte Leistungsstufen.“

Mit dem Ziel „Transforming Transportation“ rückt die Strategie „TRATON Way Forward“ die folgenden drei Elemente in den Fokus:

  • Verantwortungsvolles Unternehmen,
  • Wertschöpfung und
  • Traton Accelerated

Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft werde dabei eine tragende Rolle spielen. Das zweite Element der Strategie „TRATON Way Forward“ ist Wertschöpfung. Der Fokus liegt darauf, nachhaltig den Wert für die Interessensgruppen der Gruppe zu steigern. Dazu sollen weitere Ertragsquellen und wichtige Märkte erschlossen werden. Das dritte Element der neuen Strategie ist besonders vorausschauend: Traton möchte in Zukunft Transport und Logistik aktiv gestalten. Dazu wird das Unternehmen neue Geschäftsmodelle und Partnerschaften etablieren, die in einer von Elektrifizierung, autonomem Fahren und Vernetzung geprägten Welt Mehrwert schaffen.

„Heute ergänzen wir unsere Strategie „TRATON Way Forward“ um ein viertes Element: Strategy Execution & Governance. In der Zukunft konzentrieren wir uns verstärkt auf die Umsetzung der Strategie. Das gelingt durch eine klare Markenpositionierung, ein optimiertes industrielles Setup, und eine verbesserte Holding-Struktur. Und natürlich mit unserem TRATON Baukasten. Schließlich ist die Modularisierung der Schlüssel auf dem Weg zu einer stärkeren Profitabilität“, so Christian Levin.

Für das Jahr 2024 strebe die Gruppe eine strategische Umsatzrendite von 12 Prozent an. Das Renditeziel wird durch den neuen Antriebsstrang „Super“ und den Beitrag des hochprofitablen Servicegeschäfts gestützt, das vor allem bei einem wirtschaftlichen Abschwung außerdem ein wichtiger Stabilitätsfaktor ist. Weitere wichtige Treiber sind die Möglichkeiten, die Digitalisierung, Daten und künstliche Intelligenz bieten. Zudem soll der neue Produktionsstandort in China, dessen Grundsteinlegung Scania in Kürze begehen wird, das Volumenwachstum weiter beschleunigen.

MAN Truck & Bus

Mit der erfolgreich verlaufenden Neuausrichtung ist die Grundlage für die nachhaltige Verbesserung der Ertragskraft von MAN Truck & Bus und das Ziel einer strategischen Umsatzrendite von 8 Prozent gelegt. Dieses Ziel wird durch ein vollständig überarbeitetes Produktportfolio auf dem Markt unterstützt, wobei das Vehicle-Services-Geschäft mit seinem Angebot einen Schwerpunkt für Wachstum und Widerstandsfähigkeit bildet. Der weitere Einsatz des Baukastens und die Transformation hin zu emissionsfreien Transportlösungen und intelligenten Produkten werden die Margenentwicklung bei MAN Truck & Bus vorantreiben, ist sich Traton sicher. Wettbewerbsfähige konzerneigene Finanzierungslösungen werden ebenfalls zur Verbesserung der Rentabilität beitragen.

Volkswagen Truck & Bus

Volkswagen Caminhões e Ônibus konnte bereits 2021 eine starke Rendite erzielen und strebt für das Jahr 2024 eine Umsatzrendite von 8 Prozent als strategisches Ziel an. Die solide Rentabilität wird durch starke Produkte und Volumenwachstum mit einer nachhaltigen Marktführerschaft in Lateinamerika und einem weiteren Ausbau des Exportgeschäfts gestützt. Mit dem e-Delivery ist VWCO im Bereich E-Mobilität bereits erfolgreich. Der Ausbau des Portfolios an schweren Nutzfahrzeugen soll zukünftig zu höheren Margen führen. Neben dem strategischen Margen-Ziel hat Volkswagen Caminhões e Ônibus die Änderung des Unternehmensnamens angekündigt. Der neue Name Volkswagen Truck & Bus soll die angestrebte weitere Internationalisierung der Marke besser zum Ausdruck bringen.

Navistar

Mit dem Capital Markets Day veröffentlicht die Gruppe erstmals auch ein Renditeziel für die neue Marke Navistar. Die Marke wurde zum 1. Juli 2021 konsolidiert. Vor allem mit den positiven Effekten durch die Nutzung des TRATON Baukastensystems und Fortschritten bei der Leistungsfähigkeit des Händlernetzes so wie den Ausbau des Vehicle-Services- und Financial-Services-Geschäfts zielt Navistar auf eine strategische Umsatzrendite von 9 Proeznt ab. Die Marke verfolgt das Ziel, ihre Profitabilität langfristig weiter zu stärken.

Annette Danielski, CFO, Traton Group: „Mit unseren vier starken Marken und ihren klar definierten Wachstumsstrategien verfolgen wir ambitionierte Profitabilitätsziele. Auf der Grundlage eines klar definierten und detaillierten Pakets von Maßnahmen und Initiativen haben wir uns als Traton-Managementteam verpflichtet, unsere Ziele zu erreichen. Darüber hinaus haben wir klare finanzielle Ambitionen definiert: Wir konzentrieren uns auf nachhaltige Rentabilität und auf die Optimierung der Widerstandsfähigkeit unserer Ergebnisse über die Zyklen der Branche hinweg. Wir sichern die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit von Traton mit Investitionen in gemeinsame Komponenten, neue Geschäftsmodelle und neue Technologien und üben gleichzeitig strenge Kostendisziplin."

Zudem werde der Schuldenstand reduziert und die Kapitalstruktur gestärkt. Fortschritte würden sich auch bei der Integration von Navistar zeigen und man gehe mit dem Aufbau der Produktion in China den nächsten Schritt in der erfolgreichen Internationalisierungsstrategie.

"Die Neuausrichtung von MAN Truck & Bus verläuft planmäßig und wird zu einer besseren Fixkostenstruktur, Einsparung von Materialkosten und zu höherer Produktivität führen. Daher sind wir zuversichtlich, dass Traton ein starkes Leistungsversprechen für die Investoren bietet.“

Die Traton werde ihre starke Wettbewerbsposition und ihr diversifiziertes Regional- und Markenportfolio in Zukunft noch besser nutzen. Das Unternehmen fokussiere sich mit seinem F&E-Budget auf die wichtigsten Zukunftstechnologien. Mehr als zwei Drittel des gesamten Entwicklungsbudgets fließen daher in die Bereiche neue Technologien und Wachstum.

Der letzte seiner Art

Die Gruppe hat bereits einen gemeinsamen 13-Liter-Basismotor, den CBE, entwickelt. Er sei sehr effizient und gleichzeitig der letzte Verbrennungsmotor der Gruppe. Das profitable Kerngeschäft mit klassischen Lkw und Bussen mit Verbrennungsmotor liefert die finanziellen Mittel für den Übergang zur E-Mobilität. Um die Vorteile der Gruppe und ihrer Modularisierungsstrategie zu nutzen, wird die Traton Group zudem eine konzernweite ACE-Plattform für autonome, vernetzte und elektrifizierte Fahrzeuge entwickeln.

Elektromobilität im Fokus

Der Wandel zur E-Mobilität werde sich auch auf das Vehicle-Services-Geschäft der Gruppe positiv auswirken. Das Servicenetz der Traton-Marken könne so zusätzliche Kundengruppen für komplexe Reparatur- und Wartungsarbeiten erschließen. Dies gilt gleichermaßen für neue Komponenten wie Batteriesysteme. Damit verschiebt sich auch das Geschäftsmodell stärker von Produkten zu Dienstleistungen. Darüber hinaus kann das Serviceportfolio erweitert werden, zum Beispiel um Ladevorgänge, Batterierecycling oder Serviceangebote rund um die Fahrzeugvernetzung. Schließlich seien bereits heute mehr als eine Million vernetzte Fahrzeuge der Traton-Marken auf der Straße unterwegs.

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