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Toyota: Erster Stromer bZ4X soll 450 Kilometer schaffen

Front- und Allradantrieb, bis zu 450 Kilometer Reichweite aus einem 71-kWh-Akku und Platz für bis zu fünf Personen - damit eilen die endlich auch elektrisch durchstartenden Japaner dem Markt hinterher.

Der erste seiner Art, aber nicht der letzte: Dem kryptisch bezeichneten bZ4X sollen diverse Vollstromer folgen. Eigentlich gibt es ja schon bei Lexus ein reines BEV, das für die Mutter wohl nicht zählt. | Foto: Toyota
Der erste seiner Art, aber nicht der letzte: Dem kryptisch bezeichneten bZ4X sollen diverse Vollstromer folgen. Eigentlich gibt es ja schon bei Lexus ein reines BEV, das für die Mutter wohl nicht zählt. | Foto: Toyota
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Johannes Reichel

Nur wenige Wochen nach seiner Weltpremiere hat der japanische Automobilhersteller Toyota mit der Europapremiere des ersten vollelektrischen Modells bZ4X weitere Details bekanntgegeben. Das erste Elektroauto der Marke rollt 2022 auf die europäischen Märkte, unter dem Label „bZ“ („beyond zero“) soll eine ganze Reihe batterieelektrischer Fahrzeuge folgen. Mit dem Elektroauto führt Toyota auch ein neues Leasingprogramm ein, das „One Stop“-Konzept soll den Autokauf vereinfachen.

Die speziell für batterieelektrische Fahrzeuge ausgelegte modulare Plattform e-TNGA ermögliche einen langen Radstand, der sich in großzügigen Platzverhältnissen für bis zu fünf Insassen und Gepäck widerspiegeln soll. Die Batterie wird dabei als Teil des Fahrgestells unter dem Fahrzeugboden montiert, was mit einem niedrigen Schwerpunkt, einer ausgewogenen Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse und einer hohen Karosseriesteifigkeit einhergehen soll.

Der Allrad soll wirklich geländetauglich sein

Mit dem optional zum Frontantrieb erhältlichen, mit Subaru entwickelten Allradantrieb, der Elektromotoren an jeder Achse umfasst, bietet das SUV eine außergewöhnliche Stabilität und Agilität, ohne Einbußen bei der Offroad-Fähigkeit. Der E-SUV ist 85 Millimeter flacher als sein kompaktes SUV-Schwestermodell RAV4, weist aber kürzere Überhänge, einen um 160 Millimeter längeren Radstand und einen niedrigeren Schwerpunkt auf.

Das FWD-Einstiegsmodell fährt dabei mit einem 150 kW/204 PS starken Elektromotor vor, der moderate 265 Nm Drehmoment entwickelt und für einen Spurt von 0-100 km/h binnen 8,4 Sekunden sorgen soll. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 km/h. Beim Allrad steigt die Leistung auf 160 kW/218 PS, das maximale Drehmoment liegt bei 336 Nm, der Standardsprint geht dann dann in 7,7 Sekunden, bei gleicher Höchstgeschwindigkeit. Für bessere Traktion lassen sich über das X-Mode Allradmanagement verschiedene Fahrmodi auswählen: Schnee/Schlamm, Tiefschnee und Schlamm (unter 20 km/h). Für besonders anspruchsvolles Gelände gibt es die Grip Control (unter 10 km/h). Durch das sogenannte „Single Pedal Drive“ soll sich der E-SUV unabhängig vom Antrieb nur mit einem Pedal fahren lassen, bis zum Stillstand.
 

Reichweite und Batterie können wohl mithalten

Bei der Hochvoltbatterie verweisen die Japaner auf ihre langjährige Erfahrung. Der 71,4 kWh große Lithium-Ionen-Akku ermöglicht Reichweiten von bis zu 450 Kilometern im WLTP-Zyklus, was einem recht guten Verbrauch von 15,8 kWh/100 km entspräche. Eine Wärmepumpe und effizientes Heizsystem sollen den Einfluss von Kälte gering halten. Zudem ist der Akku an 150-kW-Schnellladesäulen (CCS2) in rund 30 Minuten zu 80 Prozent wieder aufladen. Ab dem vierten Quartal 2022 soll ein dreiphasiges 11-kW-Bordladegerät verfügbar sein. Per optionalen Solardach können Kunden jährlich genug Energie für bis zu 1.800 Kilometer generieren, verspricht der Hersteller.

Schnellladen ohne Einfluss auf Lebensdauer

Ebenso verspricht man, dass das Schnellladen weder die Sicherheit noch die Lebensdauer der Batterie beeinflussen soll. Nach zehn Jahren bzw. 240.000 gefahrenen Kilometern weise der Hochvoltakku weiterhin 90 Prozent seiner Leistungsfähigkeit auf, so die Ansage. Mittels regelmäßiger Wartungen garantiert der Automobilhersteller, dass die Batterie auch nach einer Million gefahrenen Kilometer (bzw. zehn Jahren) mindestens 70 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität hält. Dafür sorgen soll die mehrfache Überwachung von Spannung, Strom und Temperatur in den einzelnen Zellen. Werde eine anormale Wärmeentwicklung festgestellt, wird automatisch eine Überprüfung eingeleitet.

Neben einer Wasserkühlung der Batterie – eine Premiere bei Toyota – sollen gezielte Gegenmaßnahmen jegliche Materialverschlechterung begrenzen. Bereits im Produktionsprozess sollen spezielle Sicherheitsvorkehrungen ein Eindringen von Fremdkörpern in die Batterie.

Steer-by-wire-Lenkung: Elektronische Lenkung auf Wunsch

Als erstes Serienmodell verfügt der Toyota bZ4X auf Wunsch über das Steer-by-Wire-System „One Motion Grip“, das zu einem späteren Zeitpunkt in Europa eingeführt wird. Dieses elektronische System passt den Reifeneinschlag präzise an die Wünsche des Fahrers an und macht eine mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Vorderrädern überflüssig.

Aerodynamik: Reichweiten-Booster

Das elektrischer SUV verfügt über zahlreiche aerodynamischen Detail: Tief in die Ecken des vorderen Stoßfängers sind etwa Öffnungen eingelassen, die einen sanften Luftschleier erzeugen sollen. Eine Blende im schmalen unteren Kühlergrill leitet bei Bedarf außerdem Kühlluft zur Batterie und verringert den Luftwiderstand. Die vollständige Unterbodenabdeckung, ein zweigeteilter Dachspoiler sowie Heckdiffusor und -spoiler komplettieren den Feinschliff.

Sicherheit: Teilautonom unterwegs

Mit dem vollelektrischen bZ4X debütiert erstmals auch das sogenannte T-Mate in Europa. Unter diesem Begriff bündelt man Assistenz- und Sicherheitssysteme, darunter auch die dritte Generation von Toyota Safety Sense. Durch die Verbesserung von Millimeterwellenradar und monokularer Kamera sollen sich Gefahren noch früher erkennen lassen. Das erweiterte Pre-Collision System soll entgegenkommende und einscherende Fahrzeuge frühzeitig wahrnehmen entsprechend reagieren, indem es die Geschwindigkeit anpasst und notfalls ein Bremsmanöver einleitet.

Ein Kreuzungsassistent hilft nicht beim Abbiegen an Kreuzungen und erkennt nun auch herannahenden Verkehr über zwei statt zuvor einer benachbarten Spur. Die Lenkunterstützung hilft dem Fahrer beim sicheren Ausweichen von Gefahren wie Fußgängern, Fahrradfahrern oder geparkten Fahrzeugen, indem es das eigene Auto abbremst und stabilisiert. Der Front Cross Traffic Alert warnt vor Fahrzeugen, die sich an einer Kreuzung von beiden Seiten nähern, der neue Ausstiegsassistent (Safe Exit Assist) verhindert Kollisionen mit sich von hinten nähernden Verkehrsteilnehmern durch plötzlich öffnende Fahrzeugtüren.

Nichts für Selbstfahrer: Einparkautomat

Über den Advanced Park Assistent übernimmt das Einparken: Vier rund um das Fahrzeug verteilte Kameras und zwölf Ultraschallsensoren manövrieren den E-SUV selbst dann in die Parklücke, wenn der Fahrer bereits ausgestiegen ist. Während der Fahrt überwacht "Safety Sense" übrigens auch das Wohlbefinden des Fahrers: Ein interner Monitor zeichnet die übliche Fahrposition auf und warnt, wenn er eine Abweichung feststellt, die auf eine gefährliche Ablenkung, Unwohlsein oder Einschlafen des Fahrers hinweist.

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