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Thor und Winnebago stellen Elektro-Camper vor

Auch die Camper kommen künftig elektrisch – sogar in den USA: Auf der Florida RV Super Show haben Thor und Winnebago Konzept für E-Campervans präsentiert. Beide basieren auf dem Ford Transit, nutzen aber andere Antriebe.

Winnebago stellte jetzt einen elektrischen Campervan mit rund 200 Kilometern Reichweite vor. | Foto: Winnebago Industries
Winnebago stellte jetzt einen elektrischen Campervan mit rund 200 Kilometern Reichweite vor. | Foto: Winnebago Industries
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Gregor Soller

Winnebago war in Europa bisher eher für ausladende fahrende Kästen bekannt. Doch mit Einführung des Fiat Ducato alias Ram in den USA erleben auch die Campervans dort großen Zulauf. Auch auf Basis des Mercedes-Benz Sprinter respektive Ford Transit. Den es jetzt auch elektrisch gibt. Oder man ordert ihn als Umbau bei Lightening Motors, wo man dann auch schwerere Gewichtsklassen und größere akkus für mehr Reichweite erhält, nämlich netto 73,6 respektive 110,4 statt den 67 kWh, die Ford anbietet. Was die Reichweite laut Lightening Motors auf bis zu 170 Meilen (270 km) erhöht, wo Ford es aktuell bei gut 200 Kilometern belässt – was für den täglichen Delivery-Einsatz locker reicht.

Dass man einen Elektrocamper nicht so einfach aus dem Ärmel schüttelt, zeigt die Entwicklungszeit von rund zwei Jahren in denen das e-RV Concept von der Advanced Technology Group bei Winnebago entwickelt wurde. Gedacht ist er Camper als vollelektrisches Konzept für Tages- oder Wochenendausflüge. Das Modell bietet einen 86-kWh-Akku, der hier für rund 125 Meilen Reichweite (umgerechnet etwa 200 Kilometer) an – was Ford mit dem „nackten“ Transit-Van schafft. Das entspreche laut Winnebago den Bedürfnissen der Mehrheit (54 Prozent) der neuen Wohnmobilkäufer, die Fahrten unter 200 Meilen tätigten. Das Aufladen ist zu Hause, auf dem Campingplatz und an öffentlichen Ladestationen möglich. An DC-Ladestationen soll die Ladezeit etwa 45 Minuten betragen, womit auch 400-oder bei Bedarf gar 600-Kilometer-Tagesetappen drin wären.

Die Basis stellt der Ford-Transit-Plattform, hier allerdings mit dem elektrischen Antriebssystem von Lightning e, des den Antrieb, die Fahrzeugsteuerung und den Wohnbereich mit Strom versorgt. Ein integriertes Steuersystem soll den Betrieb von Teilsystemen möglich machen, was die Auslastung und die Effizienz optimiere. Die Steuerung ist über ein digitales Display auf einer Tablet- oder Smartphone-App möglich. Zum Wohnen braucht das Modell nämlich auch Energie, denn es verfügt über einen Warmwasserbereiter, ein Induktionskochfeld und einen Kühlschrank, auf dem Dach ist eine Klimaanlage mit Wärmepumpe montiert. Ein Wi-Fi-Netzwerk mit Dual-Modem-Router ermöglich die Verbindung mit dem Internet. Ashish Bhattacharya, Senior Vice President – Business Development, Advanced Technology and Enterprise Marketing, Winnebago Industries, erklärt dazu stolz:

„Dieses vollelektrische Camperkonzept bietet einen Blick in die Zukunft des wachsenden Wohnmobilmarktes“

Informationen zu einem möglichen Verkaufsstart und zu Preisen macht Winnebago noch keine.

Auf der selben Messe hat auch Thor Industries  Konzepte für ein elektrisch angetriebenes Wohnmobil und einen Wohnwagen vorgestellt. Das Thor Vision Vehicle (TVV) steht in dem Fall aber auf einem gemeinsam mit Roush entwickelten Elektro-Chassis. Neben der Batterie verfügt das TVV über eine Brennstoffzelle, was eine Reichweite von bis zu 300 Meilen (rund 480 Kilometer) ermöglichen soll. Zudem hat Thor einen Wohnwagen namens Airstream eStream Concept, gezeigt, der  über einen eigenen E-Antrieb und Batterien verfügt und so die Reichweite von Wohnmobil-Gespannen massiv erhöhen soll.

Was bedeutet das?

Auch in den USA mit den großen Strecken denkt man massiv über elektrische Camperkonzepte nach: Als angehängter Caravan und als selbst fahrender Camper. Man darf gespannt sein, ab wann die Konzepte in Serie gehen und was in Europa alles folgen wird.

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