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The Tire Cologne 2022: Conti zeigt „Safe“, „Sustainable“ und „Connect“

Conti bot Interessierten die Atmosphäre eines Straßencafés - das auf ein Treffen mit Gästen und zum Networken ausgelegt ist.

Conti zeigte einmal mehr den Studienreifen „GreenConcept“. | Foto: G. Soller
Conti zeigte einmal mehr den Studienreifen „GreenConcept“. | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Straßencafe statt Messestand: Durch die „Lamellen“ erblicken wir unseren Ansprechpartner Klaus Engelhart, der schon viele Kontakte „durch die Lamellen“ entdeckt und begrüßt hat. Das Standkonzept ging also auf! Thematisch hat Conti vor allem die drei Themenbereiche „Safe“, „Sustainable“ und „Connect“ bespielt.

„Safe“ ist der neue SportContact 7 - ein Pkw-Hightechreifen, der Sicherheit und Fahrspaß kombinieren soll. Neu ist das „adaptive Profildesign“, dass sich laut Conti auf trockene und nasse Straßen einstellen kann. Interessant auch die sogenannte „BlackChili-Mischung“, die mit dem Profil für Grip sorgen soll. Prof. Dr. Burkhard Wies, Leiter Forschung und Entwicklung Pkw-Reifen Ersatzgeschäft weltweit von Continental, erklärte die nicht ganz unbescheidene Zielsetzung, den „besten sportlichen Sommerreifen im Markt für jede Fahrzeugklasse“ haben zu wollen:

„Dazu gehört, dass wir ein deutlich angehobenes Fahrverhalten auf trockener und nasser Straße oder Rennstrecke erreichen und dass wir eine außergewöhnlich hohe Laufleistung bieten, die die des Vorgängermodells um 17 Prozent übertrifft. Bei der sehr guten Kraftstoffeffizienz leisten wir mit dem EU-Labelwert ‚C’ einen guten Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit.“

„Connect“ zeigte vor allem digitale Dienstleistungen rund um Reifen und Flotteneinsätze.

Den Bereich ‚Sustainable‘, also Nachhaltigkeit, teilte Conti zwischen Pkw- und Lkw-Reifen auf. Im schweren Segment propagierte man einmal mehr die Conti.Re-Tex-Technologie sowie die Runderneuerung von Lkw-Reifen, während man bei den Pkw einmal mehr einen für die E-Mobilität optimierten Forschungsreifen mit „Teraxagum“ zeigte, der laut Engelhardt aber noch einige Jahre bis zur Serie brauchen dürfte. Denn in Sachen Nachhaltigkeit würden die Fragen drängender, wie Engelhardt anmerkt:

„Muss das Hauptmaterial unbedingt Naturkautschuk sein, der in Europa quasi nicht vorkommt und wie kommt der dann hierher? Und was passiert am Ende des Reifenlebens?“

Teraxagum: Der Löwenzahn wird weiter gezüchtet, um Kautschuk zu substituieren

Insofern sei die Taraxagum-Geschichte mit Löwenzahn gut, zumal sie nicht in direkter Konkurrenz zum Nahrungsmittelanbau stehe. Jetzt bräuchte es größere und kräftigere Wurzeln doch da man hier nicht mit Gentechnik nachhelfen wolle, müsse man eben an den Züchtungen arbeiten, weshalb Conti mittlerweile auch Biologen beschäftige. Noch einmal mitgebracht hat Conti deshalb die Reifenstudie „GreenConcept“, die zu mehr als der Hälfte aus nachwachsenden oder recycelten Materialien besteht.

Der Anteil der nachwachsenden Rohstoffe beträgt 35 Prozent. Zu den verwendeten Bio-Materialien gehören unter anderem Naturkautschuk aus Löwenzahn, Silikat aus der Asche von Reishülsen sowie pflanzliche Öle und Harze, wodurch der Anteil an rohölbasierten Materialien deutlich verringert wird. Neben Naturkautschuk kommen auch recycelter Kautschuk oder pflanzliche Öle zum Einsatz. Am Standort Anklam in Mecklenburg-Vorpommern forscht Continental intensiv daran, den Einsatz von russischem Löwenzahn zu industrialisieren.

Bis zu 40 PET-Flaschen pro Reifen: Ab jetzt in Serie

Außerdem arbeitet man am Einbringen von PET-Flaschen – wie bei anderen Herstellern auch, um daraus Fasern für die Corde zu gewinnen. Als erster Reifenhersteller führt Continental ab sofort recyceltes Polyestergarn in ihre Serienproduktion ein, das aus PET-Kunststoffflaschen in einem neuen Verfahren gewonnen wird. Der neue Hochleistungswerkstoff kommt im ersten Schritt in ausgewählten Dimensionen der Continental- Sommerreifen PremiumContact 6 und EcoContact 6 sowie dem Ganzjahresreifen AllSeasonContact zum Einsatz. So wird das herkömmlich verwendete Polyester in der Karkasse der Reifen vollständig ersetzt. Bei einem Satz Standard-Pkw-Reifen kommen laut Continental rund 40 recycelte PET-Flaschen zum Einsatz.

Dafür hat Continental hatte die eigens entwickelte sogenannte ContiRe.Tex-Technologie im September 2021 erstmals vorgestellt. Mit ihr kommt Polyestergarn zum Einsatz, das ohne chemische Zwischenschritte aus gebrauchten PET-Flaschen gewonnen wird, die nicht anderweitig wiederverwertet werden. Laut Engelhardt genügt es, diese zu reinigen. Die Technologie sei damit deutlich effizienter als andere bekannte Methoden zur Aufbereitung von PET-Flaschen in Hochleistungs-Polyestergarne.

Wichtig: Die für die Technologie eingesetzten Flaschen stammen ausschließlich aus Regionen ohne geschlossenen Recyclingkreislauf. Sie werden im Rahmen des speziellen Prozesses sortiert, die Verschlusskappen entfernt und maschinell gereinigt. Nach der mechanischen Zerkleinerung erfolgt die Weiterverarbeitung zu PET-Granulat und schließlich zu gesponnenem Polyestergarn. Wichtiger denn je sei es nämlich laut Engelhardt, die „gesamte Fertigungskette“ zu berücksichtigen. Das beginne bei Kleinbauern-Kooperativen zum Kautschukanbau und Ende beim Recycling der Pneus.

Ferdinand Hoyos, der das Reifenersatzgeschäft von Continental in Europa, Nahost und Afrika (EMEA) leitet, ergänzt:

„Den Anteil erneuerbarer und recycelter Materialien in unseren Reifen bauen wir stetig aus. Bis spätestens 2050 wollen wir ausschließlich nachhaltige Materialien in unserer Reifenproduktion einsetzen.“

Was bedeutet das?

Auch Continental baut seine reifen nachhaltig und damit ziemlich stark um: Mit PET-Flaschen und künftig auch Löwenzahn. Wobei der Weg zum wirklich grünen und nachhaltigen Pneu weit ist – aber machbar!

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