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Test Hyundai Staria: Visionärer Look, konventioneller Antrieb

Trotz seiner futuristischen Optik ist der Staria bisher ein arg konventionelles Großraumgefährt, allerdings von hoher Qualität. Die VIP-Version mit sieben Sitzen zeigt gute Anlagen auch für Einsätze, für die eine einfachere Ausstattung genügt. Eine Fuel-Cell-Version mit Nexo-Technik soll folgen.

Zur umfangreichen Serienausstattung des Hyundai Staria „Signature“ gehören auch LED-Hauptscheinwerfer. (Foto: Dietmar Fund)
Zur umfangreichen Serienausstattung des Hyundai Staria „Signature“ gehören auch LED-Hauptscheinwerfer. (Foto: Dietmar Fund)
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Johannes Reichel
von Dietmar Fund

Der junge Transporter Hyundai Staria hebt sich mit seiner futuristisch wirkenden „Schnauze“ zwar optisch von anderen Transportern ab, der stark kontrastiert mit dem doch noch sehr konventionellen Antrieb, ein Diesel. Immerhin ist eine Fuel-Cell-Version angekündigt, die über die Technik des Hyundai Nexo verfügen dürfte und in dieser schweren Klasse Sinn ergeben würde. Dann käme zum optischen Anspruch eine technische Entsprechung. Sie würde das eigentlich gute Konzept adäquat abrunden. Denn ansonsten bietet der Staria einen hohen Nutzwert, der hervorragend zum Einsatz als Taxi oder Mietwagen passt. Mit seinen serienmäßigen LED-Hauptscheinwerfern ist er kein Blender, sondern in punkto Komfort und bei konventionellen Antrieben wegweisend. Das ist das wichtigste Ergebnis des taxi heute-Tests, für das die bisher einzige Ausstattungsvariante „Signature“ mit Allradantrieb zur Verfügung stand. Bei ihr handelt es sich praktisch um einen Siebensitzer für VIP-Shuttles mit einer Vollausstattung, zu der mit Nappaleder bezogene Sitze und zwei elektrisch vielfältig verstellbare „Relaxsitze“ in der zweiten Reihe gehören.

Der Staria fällt schon durch die niedrige Einstiegshöhe vorn auf, die so angenehm wie bislang nur im Vito ist – und viel bequemer als zum Beispiel in einem VW T 6.1 oder in einem Ford Tourneo Custom. Auch die Fahrgäste steigen an den beidseitigen Schiebetüren über breite integrierte Trittstufen ein und können sich an zwei Haltegriffen an den B-Säulen festhalten. Der Durchstieg auf die Dreierbank im Heck ist allerdings wenig durchdacht. Entweder man zwängt sich am ganz nach vorn geschobenen Einzelsitz vorbei, dessen Lehne man vorher elektrisch nach vorn geklappt hat, oder man schiebt den Einzelsitz ganz nach hinten und zwängt sich zwischen beiden Einzelsitzen auf die Dreierbank. Da sie ebenso wie die Einzelsitze verschiebbar ist, bleibt überall viel Kniefreiheit.

Fahrer und Fahrerinnen genießen einen gut gepolsterten, elektrisch auch in der Neigung verstellbaren Sitz mit elektrischer Vier-Wege-Lendenwirbelstütze. An ihrem Arbeitsplatz haben sie jede Menge praktischer Ablagen. Die Bedienung, die zum Teil über den Touchscreen läuft, ist nach kurzer Eingewöhnung selbsterklärend.

Der 2,2-l-Dieselmotor hält das Großraumtaxi Staria mit 130 kW/177 PS und einem maximalen Drehmoment von 430 Newtonmetern zwischen 1.500 und 2.500/min. geschmeidig und leise auf Trab. Gekoppelt ist er immer mit einer weich und überzeugend schaltenden 8-Gang-Wandlerautomatik, deren Gangwahl per Tastendruck läuft. Wählen kann man zwischen den drei Fahrmodi Normal, Eco und Sport, die bis zum nächsten bewussten Wechsel dauerhaft aktiviert bleiben. Im Eco-Modus blieb der Testwagen auf Landstraßen-Etappen und über die Gesamtdistanz mit einem Verbrauchsschnitt von 8,3 Litern auf 100 Kilometern sogar leicht unter dem Durchschnittsverbrauch gemessen nach dem aktuellen WLTP-Modus, den Hyundai beim Allradmodell mit 8,9 Liter Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer angibt.

Der bislang einzig lieferbare Siebensitzer mit seinen bis zur Liegestellung elektrisch verstellbaren Einzelsitzen der zweiten Reihe dürfte eher ein Fall für VIP-Shuttles im Auftrag von Hotels und Firmen werden denn ein „Arbeitstier“ für Krankenfahrten. Hyundai denkt aber auch an bis zu neunsitzige Bestuhlungen mit mechanisch verstellbaren Sitzen und Sitzbänken, die in der Bedienungsanleitung bereits beschrieben werden. Mit ihnen dürfte sich der Staria auch gut für ganz gewöhnliche Taxi- oder Mietwageneinsätze bis hin zu Schülerfahrten eignen.

Interessierte Leserinnen und Leser finden detaillierte Testnotizen sowie eine Preisliste vom Juli 2022 als pdf-Dateien im Downloadbereich dieser Meldung.

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