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Tesla senkt Preise an deutschen Superchargern

Nach mehreren Preiserhöhungen 2022 in Deutschland und in anderen EU-Staaten hat der Elektroautobauer die Gebühren nun offenbar wieder gesenkt.

Jetzt wieder günstiger: Das Laden am Tesla-Supercharger. | Foto: G. Soller
Jetzt wieder günstiger: Das Laden am Tesla-Supercharger. | Foto: G. Soller
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Gregor Soller

Das Laden wurde 2022 empfindlich teurer – an manchen Schnellladern zahlt man mittlerweile über 80 Cent/kWh, womit 100 Kilometer bei 20 kWh Verbrauch auf 16 Euro kommen – dafür erhält man aktuell alternativ rund acht Liter Sprit…denn fast alle Betreiber von Ladestationen haben 2022 teils kräftig und mehrfach an der Preisschraube gedreht. Auch Tesla verteuerte den Strom an seinen unternehmenseigenen „Supercharger“-Schnellladern.

Im Oktober 2022 war der Preis pro Kilowattstunde (kWh) Strom an den deutschen Superchargern zunächst auf den vorläufigen Höchststand von bis zu 74 Cent/kWh angestiegen. Ebenfalls im Oktober führte Tesla dann auch in Europa seine flexiblen Ladetarife ein, mit denen sich außerhalb der Hochzeiten günstiger schnellladen lässt. Nun sollen laut Berichten alle Ladetarife wieder etwas gesenkt worden sein. Was auch damit zusammenhängen könnte, dass sich die Nachfrage nach Tesla-Modellen ob der hohen (Strom-)Preise dezent abgekühlt hat.

Neues Problem für Tesla-Fahrer und Supercharger-Lader: Es gibt keine einheitlichen Tarife mehr 

Mittlerweile wachsen auf dem deutschen Markt andere Marken schneller und kräftiger. Und nachdem Tesla für seine extrem reaktiven Preisänderungen bekannt ist, schmolz man jetzt die Ladetarife wieder ab. Laut Teslamag zahlt man in der von Tesla als Spitzenzeit festgelegten Zeit von 16 bis 20 Uhr in Deutschland seit Kurzem nur noch maximal 61 Cent pro kWh. Dieser Wert sei in Foren für den Supercharger-Standort Böblingen gemeldet worden. In Soltau koste Schnellladen in der Hauptzeit gar nur noch 52 Cent. Außerhalb der Spitzenzeiten seien es dort 47 Cent und in Böblingen 55 Cent.

Der deutsche Durchschnitt soll laut Teslamag jetzt bei günstigen 55 Cent pro kWh zur Spitzenzeit und 50 Cent zu allen anderen Zeiten liegen. Nach der Flexibilisierung im zurückliegenden Monat gab Tesla ihn mit 73 Cent und 65 Cent an. Damit kommt man auch wieder in die Nähe des Angebots des großen Konkurrenten EnBW, der den Preis für Gleichstrom an seinen Schnellladern ohne Vertrag im Mai letzten Jahres auf 55 Cent pro kWh erhöht hatte. Was auch viele Tesla-Fahrer zum „Abwandern“ bewegt haben dürfte.

Außerdem gibt Tesla seit Ende 2021 sukzessive Supercharger für die Nutzung durch Fremdfabrikate frei und will sein Schnellladenetz perspektivisch komplett öffnen – um auch hier mehr Ladevolumen zu generieren. Denn bei den Superchargern steht man im Wettbewerb mit Ionity, EnBW oder Festned. Interessant: Über neue Standorte lässt Tesla mittlerweile auch in Deutschland abstimmen. In Europa verfügt derzeit Deutschland mit rund 1900 Schnellladeplätzen an 144 Standorten über das größte Supercharger-Ladenetzwerk. Dahinter folgen Frankreich und Norwegen.

Was bedeutet das?

Auch wenn Tesla in Sachen Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit einen eher abgeschotteten Kurs fährt, bleibt man in der Sache doch nah an den Kunden und der Community. Die ihrer Marke auch bei den Ladepreisen die rote Karte zu zeigen scheint. Die aktuellen Tarife scheinen jedenfalls deutlich geerdeter und wieder interessanter als die Maximalpreise, die man sich noch im Oktober traute. Ärgerlich: Die "flexiblen" Tarife werden das Tesla-Laden in Ballungszentren teurer machen als in weniger dicht besiedelten Räumen...

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